Über Dieter Rupp

Ausgeübte Tätigkeit
Landschaftsgärtner, soloselbständig
Berufliche Qualifikation
Diplom-Ingenieur der Landespflege
Wohnort
Beuren
Geburtsjahr
1959

Dieter Rupp schreibt über sich selbst:

Portrait von Dieter Rupp

Unvollständiger Lebenslauf:

 

 

1964

Zum ersten Mal bin ich zu Besuch bei Verwandten in Thüringen. In Probstzella müssen wir aus dem Zug und das Gepäck wird durchsucht. Ich bin erst enttäuscht. In meiner kindlichen Vorstellung haben die Gespräche der Erwachsenen eine Mauer bis in den Himmel gebaut. Erst später wurde mir klar wie Todes verachtend dieser ”antiimperialistische Schutzwall“ war.

 

1969

Mit Willi Brandt wird ein Sozialdemokrat Kanzler. Zum ersten Mal nehme ich eine Bundestagswahl bewusst war. In meinem Zimmer hänge ich ein Foto von ihm auf und meine Oma, die auf Besuch ist und in meinem Zimmer schläft, beklagt beim Frühstück: ”Jetzt hengt er den Dengr scho an dr Wand uff!“

 

1980

Erste Erfahrungen als Bürger in Uniform bei der Bundeswehr. Zum ersten Mal spricht mich ein Soldat zum Thema Sozialismus an. Ich schicke ihn gleich mal ”nach drüben“. Damals gab es noch die DDR, die eine Parodie auf den Sozialismus war.

 

1981

Die Änderungskündigung meines Vaters führte mir die Rechtlosigkeit der Arbeiter vor Augen und wie mit Älteren, die dem geforderten Takt nicht mehr nachkommen, umgegangen wird.

 

1980

Das Waldsterben wird heiß diskutiert. Die Umweltbewegung setzt den Einbau von Filtern in den Kraftwerken durch. Die Grünen sind im Aufwind und vor allem noch vor Ort in den Bürgerinitiativen aktiv.

 

1982

Ich fing an, Landespflege zu studieren. Die Grünen waren erfolgreich in der Anti-Atomkraft-Bewegung und gegen das Waldsterben aktiv. Die Atomkraftwerke in Wyhl und Brockdorf wurden nicht gebaut. Die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf auch nicht. Die MLPD wird nach langer Aufbauzeit gegründet. Ich mache im Jugendverband mit. Die Energieerzeugung aus Atomkraft ist auch in der MLPD umstritten.

 

27. oder 28. April 1986

Bei einer Exkursion in die Karlsruher Atomforschungsanstalt löste ein Strahlendetektor nach einem Gang im Nieselregen Alarm aus. Der Fall-Out nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl war angekommen.

 

1987

verdiene ich als angelernte Fachkraft im Garten- und Landschaftsbau mein Geld. Von meinen Kollegen lerne ich Natursteinarbeiten, Gartenpflege und vieles mehr. Nachträglich noch: Danke und es war eine schöne Zeit mit euch!

 

1989

Die Mauer fällt! Ich habe noch nie so glückliche Leute gesehen. Das Buch ”Die Restauration des Kapitalismus in der Sowjetunion“ vom MLPD-Mitbegründer Willi Dickhut bestätigt wieder einmal, dass es richtig ist, dass es nicht drauf ankommt was draufsteht, sondern was drin ist. Wie bei einer Weinflasche. Verwandte aus der ehemaligen DDR besuchen uns mit einem gebrauchten S-Klasse-Daimler. Spritverbrauch: 15 Liter und mehr. Konsumrausch, irgendwie verständlich. Nein ein Arbeiterstaat war das nicht. Es war ein Billiglohnland für IKEA, Quelle und den OTTO-Versand.

 

1997

Der Bergarbeiterstreik gegen die Zechenstilllegungen im Ruhrgebiet und im Saarland läuten das Ende der Kohlregierung ein.

 

1997

Ich ziehe von Reichenbach an der Fils nach Beuren. Am Anfang fühle ich mich fast wie im Urlaub.

 

1999

Deutsche Truppen im Jugoslawien-Krieg. Was sich die CDU nicht getraut hat, die Schröder-/Fischer-Regierung schickt die Bundeswehr das erste Mal in einen Auslandseinsatz. Mit der Agenda 2010 verspielt sich die SPD vollends das Vertrauen in der Arbeiterschaft, Bündnis90/Die Grünen können mit ihrer Umweltpolitik noch viele überzeugen und von ihrer Mitverantwortung ablenken.

 

2003

Ich heirate eine Landespflegerin der ersten Stunde. Eine tolle Kampfgemeinschaft.

 

2003

Zum ersten Mal übernehme ich Verantwortung auf dem Kindercamp. In der Umweltfrage haben die Kinder und Jugendlichen viele Fragen und wollen für eine lebenswerte Zukunft kämpfen. Wir Älteren und Alten werden mal von ihnen gefragt werden, was habt ihr eigentlich gegen die Umweltzerstörung gemacht?

 

30.09.2010

Im Stuttgarter Schlosspark wird mit Tränengas gegen Kinder, Schüler, alte Frauen und Männer vor gegangen, die gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 demonstrieren. Das Ende der Regierung Mapus ist eingeläutet.

 

2011

wird Winfried Kretschmann Ministerpräsident in Baden-Württemberg. Bei der Schlichtung mit Heiner Geißler war er auf der S21-Gegner-Seite. Nach der Wahl organisiert seine Landesregierung eine zweifelhafte Abstimmung über das Projekt. Die Beziehungen zu Daimler und Porsche werden gepflegt.

 

11.03.2011

Ein Erdbeben in Japan löst einen Tsunami aus und führt in der Folge zu mehreren Kernschmelzen in den Atomkraftwerken von Fukushima. Die Bundesregierung stellt im Bundestag einen Antrag nach und nach die Atomkraftwerke in Deutschland ab zu schalten. Entgegen aller Warnungen, gehen die Lichter nicht aus.

 

2012

Nachdem mein Arbeitsplatz einer Betriebsschließung zum Opfer fiel, wurde ich solo-selbständig. Ich war nur einen Tag arbeitslos, dank einem tollen Mitarbeiter im Arbeitsamt Nürtingen und meinen Gartenfreunden.

 

2013

Meine Mutter stirbt nach 7 Jahren Alzheimer. Warum gibt es nicht in jedem Stadtteil bezahlbare Pflegeeinrichtungen, Mehrgenerationenhäuser? 14 Milliarden am Hindukusch vergeuden, aber kein Geld für Menschen, die ihr ganzes Leben gearbeitet und 4 Kinder aufgezogen haben.

 

2015

Die MLPD veröffentlicht im Rahmen ihrer theoretischen Arbeit den Revolutionären Weg 35              ”KATASTROPHEN - ALARM!“ - mit dem Untertitel ”Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“ Er ist eine hervorragende Anleitung zum Handeln. Das Buch baut auf den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen auf und ist eine lebendige Streitschrift für den Weg der Umweltbewegung.

 

2019

Im Ruhrgebiet wird gegen die RAG der Protest entfaltet, weil sie die Wasserhaltung einschränken will. Der in den stillgelegten Zechen eingelagerte Giftmüll droht das Grundwasser zu verseuchen.

Fridays-for-Future ist auch in Nürtingen aktiv. Zwar spüre ich hier und da antikommunistische Vorbehalte. Aber die Aktivisten sind engagiert und man kann viel von ihnen lernen. In der Gemeinschaftsschule Frickenhausen werben wir für die Bewegung und nehmen mit Schülern an den Aktionen teil.

 

2020

In Nürtingen wird die alte Psychiatrie abgerissen. Es werden 79 Bäume gefällt, es soll ein Bauprojekt mit Tiefgarage mit Hochwasser-Schutzwand gebaut werden. Die kommunale Selbstverwaltung stimmt in der Mehrheit zu, es sei kein Geld da. Für 23 Wohnungen gibt es eine 20 jährige Mietpreisbindung. Die meisten Wohnungen sind für den normalen Geldbeutel unbezahlbar.

Wer hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt?

Die Corona-Pandemie hat ihren ersten Höhepunkt in Nord-Italien. Hafenarbeiter in Genua streiken für Maßnahmen. Auch in anderen Betrieben wird gegen die Ignoranz gestreikt und protestiert. In der Fussgängerzone in Nürtingen sprechen wir unter Beachtung der Corona-Hygiene-Regeln mit den Passanten und sammeln Unterschriften für die Wahlzulassung. Am 1. Mai führen wir einen Fahrrad-Korso in Esslingen durch. Daimler meldet Ende 2020 einen höheren Gewinn als 2019 trotz weniger verkaufter Autos. Kurzarbeitergeld aus der Steuerkasse sei Dank. Kleine Betriebe haben nicht so viel Glück.

 

2021

Hochwasser in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalens. Auch andere Regionen sind betroffen. Die Klimakatastrophe zeichnet sich durch Wetterextreme aus. Die letzten Jahre waren viel zu trocken. Überall stehen im Frühjahr einzelne tote Bäume.Das Thema Natur und Umwelt ist im Wahlkampf und bei meiner Arbeit allgegenwärtig. Die Automobilindustrie startet mit der Elektromobilität durch. Wir brauchen ein umfassendes Verkehrskonzept mit dem öffentlichen Verkehr als Kern zum Nutzen für Mensch und Natur.

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Kandidaturen und Mandate

Kandidat:in Bundestag Wahl 2021

Angetreten für: MLPD
Wahlkreis: Nürtingen
Wahlkreis
Nürtingen
Wahlkreisergebnis
0,10 %
Erhaltene Personenstimmen
106

Politische Ziele

Als Gärtner und Landespflege-Ingenieur liegt mir die Umweltfrage besonders am Herzen. Nicht ohne Grund habe ich auf meinem Plakat die Losung: ”Rettet die Umwelt vor der Profitwirtschaft!“ Was sind meine politischen Ziele?

 

  1. Die Stellvertreter-Politik ist geschichtlich überholt. Als MLPD-Mitglied sehe ich mich an der Seite der über 40 000 Mitstreiter im Rahmen des Internationalistischen Bündnisses. Klar - jeder muss auch bei sich anfangen, aber ein gesellschaftsverändernder Kampf kann nur gelingen, wenn wir uns organisieren. In über 40 Jahren habe ich in der MLPD gelernt, was Demokratie heißt: Einheit von Wort und Tat, Rechenschaftspflicht, solidarische Streitkultur, von der Sache ausgehen, keine persönlichen Vorteile durch eine gewählte Funktion…Demokratie ist mehr als nur ein Kreuzchen zu machen. In der Fridays-for-Future-Bewegung heißt eine wesentliche Forderung ”System Change not Climate Change“. Eine wesentliche Frage ist also, ob im Rahmen des Kapitalismus der beschleunigte Übergang in eine globale Umweltkatastrophe aufgehalten werden kann oder nicht? Über Vorstellungen zu Alternativen zum Kapitalismus muss offen gestritten werden. Der Sozialismus gehört auch dazu. Überparteilichkeit heißt für mich, dass jeder Farbe bekennt, wessen Interessen er vertritt.
  2. Ich habe mich entschieden auf welcher Seite ich stehe. Weltweit gibt es 450 Millionen Industrie-Arbeiterinnen und -Arbeiter in Werkshallen oder vor dem Computer, die alle Werte schaffen. Jeder investierte Euro ist ohne sie wertlos. Oder hat schon jemand Geld arbeiten sehen? Schon in der Vergangenheit war die Arbeiterbewegung die führende Kraft. Ohne sie gäbe es keine Sozialversicherung, kein Frauenwahlrecht, keine Betriebs- und Stadt-/Gemeinderäte. Für eine weltweite Umweltbewegung sind sie die entscheidende Kraft, damit sich wirklich etwas ändert.
  3. Warum in der MLPD? Marx und Lenin sind für mich Programm. Kapitalismus-Kritik ist in. Doch wie ein guter Arbeiter beschaffe ich mir das nötige Wissen bei denen, die Fachleute auf diesem Gebiet sind. Karl Marx und Friedrich Engels sind schließlich Verfasser des Kommunistischen Manifests, das die Notwendigkeit des Sozialismus aus den Widersprüchen des Kapitalismus herleitet. Karl Marx vertrat, dass aller gesellschaftlicher Reichtum aus der Arbeit und der Natur entspringt. Das Mehrwertgesetz, das die Ursache von Ausbeutung und Wirtschaftskrisen erklärt, konnte bis heute noch kein bürgerlicher Ökonom widerlegen. Und er zieht aus den Erfahrungen der Pariser Kommune den Schluss, dass die ”Diktatur des Proletariats“ sicher stellen kann, dass die alten Ausbeuter nicht wieder die Macht übernehmen. Gleichzeitig garantiert diese Diktatur die bisher breiteste Demokratie für das Volk (Das lassen Antikommunisten gerne weg). Wladimir IlJitsch Uljanow genannt Lenin hat als Vorsitzender des Rats der Volkskommissare wertvolle Erfahrungen im Aufbau des Sozialismus als Alternative zum Kapitalismus. Er sah sich nach dem I. Weltkrieg einem Kapitalismus gegenüber, wo das Finanzkapital und große weltweit agierende Monopole das Zepter in die Hand nahmen. Was die Umwelt anbelangt, war eine wichtige Erkenntnis, dass der sozialistische Aufbau durch die gezielte Elektrifizierung und durch die Gewinnung der Energie aus Wasserkraft schnell voran kommen kann.
  4. Die MLPD hat in ihrem Theoretischen Organ ”Revolutionärer Weg“ Nummer 35 mit dem Titel “Katastrophenalarm“ 2015 unter Mitarbeit vieler Umweltaktivisten analysiert, dass die Erde sich mitten im fortschreitenden Übergang zu einer globalen Umweltkatastrophe befindet. Ich bin davon überzeugt, dass die Profitwirtschaft, die nur ihre betriebswirtschaftlichen egoistischen Interessen in den Vordergrund stellt, die Umweltkatastrophe nicht verhindern kann. Nur mit einer volkswirtschaftlichen Herangehensweise und internationalen gleichberechtigten Zusammenarbeit wird das möglich sein. Dazu ist aber das heute vorherrschende internationale Finanzkapital nicht in der Lage. Da helfen auch keine Stiftungen wie von Bill Gates oder großzügige Spenden. Es ist ein gesellschaftlicher Paradigmenwechsel notwendig, damit die Lebensbedürfnisse der Menschen durch eine in die Natur eingebettete Kreislaufwirtschaft erfüllt werden können. Der Sozialismus ist kein Paradies auf Erden. Die Auseinandersetzung um den richtigen Weg kann erstmals wirklich demokratisch erfolgen. Ausbeuter haben keine Stimme mehr. Die MLPD hat zwar einen klaren Plan und kann ihn begründen. Aber dieser Plan ist für jede Kritik offen und muss sich in der Praxis als machbar erweisen.
  5. In der Umweltbewegung stellt sich immer wieder die Frage, warum der technische Fortschritt und die neusten Erkenntnisse aus Forschung und Wissenschaft nicht genutzt werden. ”Nachhaltigkeit“, ”Klimaneutralität“ sind Begriffe, die viele Unternehmen in ihrer Werbung nutzen, um den Umsatz und Profit zu steigern. Greenwashing kaschiert die nach wie vor auf Ausbeutung beruhende Produktion. Wie eine religiöse Gebetsformel wird das Wirtschaftswachstum als Garant für unseren Wohlstand als einzige Perspektive gepredigt, weil die kapitalistische Konkurrenz nichts anderes zulässt. Diese latente Kurzsichtigkeit ist ein Wesensmerkmal der kapitalistischen Ökonomie und Politik. Deshalb setzte ich mich mit ganzem Herzen für folgende Forderungen ein: Stopp CO2-Bepreisung auf Kosten der Massen! Forcierte Umstellung auf 100 Prozent erneuerbare saubere Energien bis 2030 auf Kosten der Profite, vor allem aus Wind, Solaranlaen, Wasser und Bioabfällen! Weitere Forderungen finden sie/du in unserem Wahlprogramm im Internet www.inter-liste.de