Daniel Neun
WASG
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Frage von Brunhild B. •

Frage an Daniel Neun von Brunhild B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Herr Neun;

Sie schreiben, Sie wollen gegen die Linke.PDS kämpfen. Das ist eine negative Definition, d. h. Sie erklären Ihre Position nur in Abgrenzung von der PDS.Linken; ich möchte, Herr Neun, aber auch etwas über Ihre positiven, eigenen Vorstellungen erfahren.

Welche konkreten politischen Schritte stellen Sie sich vor zu unternehmen, sofern Sie gewählt würden?

Oder anders formuliert:

Welche politischen Aktivitäten stellen Sie sich als die ersten Ihrer politischen Arbeit vor, sofern sie gewählt würden?

MfG

Antwort von
WASG

Liebe Brunhild-Bärenbeiss,

Sie fragten mich:
Welche konkreten politischen Schritte stellen Sie sich vor zu unternehmen, > sofern Sie gewählt würden?
Oder anders formuliert:
Welche politischen Aktivitäten stellen Sie sich als die ersten Ihrer politischen Arbeit vor, sofern sie gewählt würden?
Das kann ich Ihnen sagen.
Zuerst würde ich mir nicht von obermerkwürdigen Beraterkolonnen wie dem US-Pentagon-Think Tank RAND Corporation die Ohren vollquatschen lassen, wie es der "rote Senat" hier mit der Berliner Filiale dieses Ladens immer noch zu tun pflegt.
Ich würde nicht mehr auf rauschende Feste von Handelskammern, Lobbyisten und Reaktionären latschen, sondern mich an den vielen verzweifelten Eingaben und Vorschlägen sozialer Basisinitiativen, Künstlern und Bürgerrechtlern orientieren, die beim Partybesäufer Wowereit kein Gehör mehr finden.
Dann würde ich zusehn, daß der Gewinn aus Bodenbesitz endlich wieder fair besteuert wird. Die Grundsteuer, deren Hebesatz in Berlin dreimal so hoch ist wie in München, aber nicht annähernd so viele Einnahmen bringt wie dort, greift nicht mehr und ist unfair, das sieht auch das Bundesverfassungsgericht so.
Ich würde das Volksvermögen (also den staatlichen Besitz und damit auch die Gestaltungsmöglichkeiten des gewählten Allgemeinwesens überhaupt) nicht geldgierigen Ausbeutern, man nennt sie gerne "Investoren", in den Schlund werfen, sondern dieses über Jahrzehnte von der Bevölkerung erarbeiteten Guthaben hüten wie meinen Augapfel.
Ich würde nicht privatisieren, sondern nach Artikel 15 unserer Verfassung Konzerne, Besitzer und Monopolisten enteignen, die mit ihrem Haben dem Sein von 3 Millionen Menschen Schaden zufügen.
Und dann treibt mich ein Traum um. Er läßt mich nicht mehr los...
Ein Gang. Lang und matt erleuchtet. Auf der einen Seite eine lange, lange Sitzreihe schwitzender, angstvollen Bürokratengesichter, mit ihren Aktentaschen auf dem Schoß, ihre potentiellen Nachfolger im Amt ihnen lächelnd gegenübersitzend.
Und ganz am Ende des Ganges eine Tür.
Sie fliegt auf, ein Bürokrat stürzt panisch mit bleichem Gesicht heraus, seine Aktentasche fliegt ihm hinterher, und meine Stimme ertönt, laut und schrecklich klingt sie bis in die letzte, versteinerte Verwaltungsseele auf dem Schleuderstuhl meiner Wahl:
"SIE SIND GEFEUERT!... DER NÄCHSTE, BITTE....!!"
Liebe Brunhild-Bärenbeiss. Das würde ich machen, wenn ich gewählt werde...