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Christa Gnann
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Frage von Hans-Reiner K. •

Frage an Christa Gnann von Hans-Reiner K. bezüglich Verkehr

Sehr verehrte Frau Gnann,

was halten Sie von der jetzigen Diskussion um das E10 Superbenzin ? Man hört von Unverträglichkeiten mit der Natur. Für die Produktion des Sprits sollen Anbauflächen für Getreide etc. geopfert werden. Stimmt das oder wie will man die Anforderungen decken ?

Ist es nicht besser, die Fahrzeuge sparsamer zu machen oder ganz in Richtung Solarenergie zu gehen ?

Wie stehen Sie dazu ?

Danke für Ihre Stellungnahme.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Reiner Karger aus Aulendorf

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Karger,

E10 ist weder umweltfreundlich noch sozial verträglich. Die Autofahrer benötigen mehr Sprit und die Energie-Pflanzen werden, wie Sie schon angesprochen haben, in Ländern angebaut, die die Äcker lieber für die Produktion von Nahrungsmitteln nutzen sollten. Der Bioanteil in E10 wird meist aus südlichen Ländern importiert, die sich so schnelle Gewinne erhoffen, deren Ackerfläche aber dann nicht mehr für die Bevölkerung zur Verfügung stehe. Daher besteht in den meisten Fällen ein direkter Zusammenhang zwischen dem Anbau von Biokraftstoffen und dem Hunger in diesen Ländern. Was wir brauchen,sind ein durch Ausbau, Vertaktung und Vernetzung viel attraktiverer Öffentlicher Nahverkehr (z.B. gibt es in Grünkraut, wo ich wohne, unter der Woche keine Möglichkeit, abends nach 20.40 Uhr mit dem Bus heimzufahren), die Sanierung und der Ausbau des schienengebundenen Verkehrs, viel sparsamere Autos (das 3-Liter-Auto von VW steht seit einigen Jahren im Museum, anstatt dass es zur Serienreife gebracht worden wäre.), ein sofortiges Tempolimit, die Weiterentwicklung von leichten Elektrofahrzeugen, die mit regenerativ erzeugtem Strom betrieben werden und die Entwicklung von Batterien, die eine längere Betriebsdauer ermöglichen.

Der von der Regierung immens geförderte Individualverkehr ist vielerorts zu einer riesigen Belastung geworden. Wir brauchen keine Prestigeobjekte wie Stuttgart21 oder immer mehr Straßen, sondern ein anderes, nachhaltiges, effektives und intelligentes Mobilitätskonzept!

Mit freundlichen Grüßen

Christa Gnann