Bernd Bante
SPD
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Frage von Hans Rainer J. •

Frage an Bernd Bante von Hans Rainer J. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Bante,

nach anhaltenden Problemen mit Gruppen alkolisierten Jugendlichen hat die Stadt Friedberg ein Alkoholverbot im Stadtpark, Hafnergarten und Schlosspark erlassen.

Seitdem hat sich die Situation deutlich verbessert.

Werden Sie das neu erlassene Alkoholverbot aufheben oder beibehalten.

Viele Grüsse,

Hans R. Joppe

Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Joppe,

vorab: ich gehe davon aus. Dass Sie diese Frage an mich als Stadtrat in Friedberg stellen, nicht aber an mich als Bundestagskandidat. Denn ihre Frage fällt nicht in den Aufgabenbereich eines MdB sondern ist und bleibt eine kommunale Angelegenheit.

Zur Antwort: Aus meiner Sicht ist das Alkoholverbot sicherlich ein erster Schritt, den ich als Stadtrat durchaus unterstütze. Jedoch bleibt es ein erster Schritt. Aus meiner Sicht wären zusätzlich notwendig:
- Das Alkoholverbot an den von Ihnen genannten Orten verhindert, dass die Jugendlichen dort den Alkohol trinken. Aber natürlich wird der Alkohol dann halt woanders getrunken. Damit ist den Spaziergängern sicher geholfen, das Alkoholproblem aber nicht gelöst. Deshalb wären weitere Maßnahmen wie verstärkte aufsuchende Jugend-Sozialarbeit notwendig. Denn eigentlich sollte unser Ziel doch sein, nicht nur den exzessiven Alkoholkonsum an ein paar wenigen Orten zu verhindern, sondern den Jugendlichen einen guten Weg ins Erwachsenenleben aufzuzeigen. Ein erster Ansatz dazu, der aus meiner Sicht ausgebaut gehört, ist die Initiative unseres Jugendpflegers und der beiden Streetworker "Friedberg schaut hin": Lassen Sie uns gemeinsam hinschauen und Flagge zeigen! Gehen wir alle gemeinsam auf die Jugend zu und schreiten ein bevor die sich "um den Verstand" gesoffen haben. Hier ist Aufklärung und Suchtpräventionsarbeit nötig, die wir alle gemeinsam tragen und - jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten - auch leisten sollten.
- Ein gutes Beispiel der Erwachsenen: Noch immer gibt es zu viele Geschichten, in denen Erwachsene ihren damaligen Vollrausch fast wie eine Mutprobe verklären. Es ist diese Haltung, die den exzessiven Alkoholkonsum fast wie ein archaisches Initiationsritual beim Eintritt in die Erwachsenenwelt verklären. Gegen ein "Glas in Ehren" ist ja nichts einzuwenden, aber warum wird es denn immer wieder so verklärt, wenn man nicht nur das eine Glas intus hat, sondern mindestens ein Glas zu viel? Hier sind auch wir gefragt, die endlich mit dem Mythos des gelungenen Saufgelages aufhören sollten!

Ich hoffe Sie in beiden Punkten auf meiner Seite zu haben und freue mich über die Unterstützung unserer städtischen Jugendarbeit.

Viele Grüße

Bernd Bante