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Frage von Thomas S. •

Frage an Annette Schavan von Thomas S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Prof. Schavan!

In Ihrer am 15.01.10 erfolgten
Antwort auf meine am 21.12.09 gestellte
Frage schreiben Sie,

Zitat Frau Prof. Annette Schavan:
"Ich möchte Ihnen zunächst auf Ihre dritte Frage antworten, dass ich selbst keine Studiengebühren bezahlt habe, dies aber durchaus getan hätte, weil ich der festen Überzeugung bin, dass Studienbeiträge im Interesse der Allgemeinheit und vor allem im Interesse der Studierenden sind." http://www.abgeordnetenwatch.de/prof_dr_annette_schavan-575-37921--f243008.html#q243008

Ihre Antwort hat mich zu folgender Überlegung bewegt:
Als Trägerin eines Professorinnentitels haben Sie erfolgreich studiert,
promoviert und sich habilitiert. Das verdanken Sie einer engagierten eigenen
Studienleistung im Verbund mit dem damaligen geldwerten Bildungsangebot,
das Sie kostenfrei genutzt haben.

Es ist schön und gut, wenn Sie laut Ihrer Auskunft die von Ihnen favorisierten Studiengebühren bezahlt hätten, weil Sie von deren Sinn auf Grund der von Ihnen beschrieben Argumenten überzeugt sind.

Ich stelle aber fest:

Sie sprechen im Konjunktiv und das finde ich schade und nur bedingt überzeugend.

Frage 1:
Wäre es Ihnen möglich den Konjunktiv der Vergangenheit
zu einem Indikativ der Gegenwart/Zukunft werden zu lassen?

Konkret:
Frage 2:
Wären Sie bereit freiwillig nachträglich Studiengebühren zu bezahlen?

Noch konkreter:
Frage 3:
Würden Sie die von Ihnen besuchte(n) Hochschule(n) mit einem
Beitrag von mindestens 500 Euro pro Semester freiwillig nachträglich fördern?

Frage 4:
Könnten Sie damit dank Ihres Status als sehr gutverdienender Politikerin
nicht wirkungsvoll Ihrer Überzeugung Ausdruck verleihen?

Frage 5:
Könnte ein solches Verhalten nicht ein sinnvolles Vorbild für viele weitere erfolgreich studierte Menschen mit aktuell gutem bis sehr gutem Einkommen/Vermögen abgeben und somit ein ermutigendes Signal für unsere Gesellschaft setzen?

Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Schüller

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schüller,

vielen Dank für Ihre Frage vom 4. Februar 2010.

Gern bestätige ich Ihnen, dass ich meiner ehemaligen Universität im Rahmen des Programms „NRW-Stipendien“ ein monatliches Stipendium in Höhe von 150 Euro, jährlich also 1.800 Euro zur Verfügung stelle. Außerdem stifte ich ein zweites monatliches Stipendium in gleicher Höhe an eine Studentin aus dem Freundeskreis. Dahinter steckt genau Ihre Idee: Diejenigen, die heute gut verdienen, unterstützen jene, die heute studieren.

Derzeit bemühe ich mich, ein solches Stipendienprogramm bundesweit aufzubauen. Dabei sollen einkommensunabhängige Stipendien in Höhe von monatlich 300 Euro zur Verfügung gestellt werden, die zur Hälfte aus öffentlichen Mitteln des Bundes und des jeweiligen Landes finanziert werden. Die andere Hälfte wird wie beim NRW-Stipendium von ehemaligen Unternehmen beziehungsweise Privatpersonen erbracht.

Seien Sie herzlich und mit guten Wünschen gegrüßt.

Ihre Annette Schavan