Frage an Angela Merkel von Rainer Z. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Merkel,

Mit dem Paris-Abkommen von 2015 hat Ihre Regierung sich wie viele andere Staaten verpflichtet, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die schlimmesten Folgen der Klimakrise einzudämmen.

Nach dem Stand der Klimawissenschaft darf Deutschland noch maximal ein verbleibendes Budget von 7,3 Mrd Tonnen CO2 emittieren, um nicht einen überhöhten Anteil des weltweiten Gesamtbudgets in Anspruch zu nehmen (siehe z.B. https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/wie-viel-co2-kann-deutschland-noch-ausstossen/). Hierfür müssten die CO2-Emissionen viel schneller als bisher geplant reduziert werden und in 2030 eine Reduktion um ca. 70% (gegenüber 1990) erreichen. Die Zeit drängt also!

Ich gehe selbstverständlich davon aus, dass Ihnen als Naturwissenschaftlerin diese Umstände bekannt sind.

Die aktuellen Reduktionsziele der Bundesregierung (minus 55% bis 2030, CO2-Neutralität erst 2050) bleiben allerdings deutlich hinter diesen Anforderungen zurück. Zudem belegt inzwischen sogar eine eigene Studie Ihrer Regierung (https://www.tagesschau.de/inland/klimapaket-123.html), dass das kürzlich beschlossene Klimapaket nicht einmal ausreicht, um diese unzureichenden Ziele zu erreichen.

Auch die aktuell reduzierten Emissionen durch die Coronakrise werden die Klimakrise nicht eindämmen, sondern absehbar nur einen vorübergehenden Effekt haben.

Daher meine Fragen:
1) Fühlen Sie sich weiterhin an das Pariser Klimaabkommen von 2015 - und damit an den Erhalt einer lebenswerten Umwelt für die jüngeren Generationen - gebunden?

Falls ja,
2) Werden Sie die Klimaschutzziele der Bundesregierung an die von der Wissenschaft vorgegebenen Anforderungen anpassen, die notwendig sind um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen?

3) Welche konkreten Maßnahmen werden Sie über das bisherige Klimapaket hinaus ergreifen, um eine Eindämmung der CO2-Emissionen im notwendigen Umfang zu erreichen?

Mit freundlichen Grüßen,
Rainer Zimmermann