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Frage von Saskia R. •

Frage an Andreas Weigel von Saskia R. bezüglich Jugend

Sehr geehrter Herr Weigel

In Deutschland haben wir zurzeit den Zustand, dass 2,5 Mio. Kinder unter der Armutsgrenze leben müssen.
Es ist Fakt, dass seit Hartz 4 und der Agenda 2010, die Kinderarmut in Deutschland drastisch gestiegen ist.
Ich selbst bin bei einer Initiative aktiv die sich mit der Kinderarmut in Deutschland befasst Namens "Die Sandmänner" http://www.sandmaenner.com und uns ist diese Armut in Deutschland ein Dorn im Auge.

Da ich außerdem als 16-jährige Schülerin, mich auch bald mich um einen Ausbildungsplatz und um Arbeit kümmern muss, ist nun auch eine Frage die ich mir selbst stelle: "Kann ich irgendwann meine Kinder überhaupt versorgen? Kann ich ihnen eine warme Mahlzeit am Tag bieten?"
Es ist ja ebenfalls bekannt, dass in manchen Bereichen die Arbeiter weniger Gehalt monatlich haben, als ein Hartz 4 Empfänger.

Meine Frage an Sie nun wäre folgende: Wie kann ich für meine Zukunft planen, auch eine Familie ernähren zu können, ohne Angst haben zu müssen soziale Einrichtungen wie "Die Tafel" aufsuchen zu müssen?
Wie könnte man die Kinderarmut in Deutschland außerdem wieder reduzieren?

Mit freundlichen Grüßen
Saskia Ruppert

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Ruppert,

Kinderarmut ist eines der dringendsten Probleme unseres Landes. Umso mehr ehrt Sie Ihr persönliches Engagement. Auch für die SPD handelt es sich dabei um ein außerordentlich wichtiges Thema. So haben wir bereits im vergangenen Jahr unter Beteiligung der Gewerkschaften und zahlreicher Verbände einen Aktionsplan gegen Kinderarmut erarbeitet und konnten Teile davon in der großen Koalition umsetzen. In der nächsten Legislaturperiode wollen wir Zuschüsse zum Einkommen so gestalten, dass niemand, weil er oder sie Kinder hat, in die Grundsicherung für Arbeitsuchende abrutscht. Zu diesem Zweck wollen wir den Kinderzuschlag in Verbindung mit dem Wohngeld weiterentwickeln, um erwerbstätige Eltern zu fördern. Wir wollen ein Wahlrecht zwischen Kinderzuschlag und Wohngeld auf der einen und Grundsicherung auf der anderen Seite schaffen. Mit den Verbesserungen beim Schulstarterpaket, dem einmaligen Kinderbonus und der Einführung und Anhebung des Regelsatzes in der Grundsicherung für die 6- bis-13-Jährigen haben wir viel erreicht. Wir wollen eigenständige, bedarfsgerechte Kinderregelsätze durch eine zielgenauere Bedarfsermittlung verbessern. Wir werden uns auch dafür einsetzen, dass die Regelsätze der Grundsicherung weiter regelmäßig überprüft und bedarfsgerecht anpasst werden.

Ich kann Ihre Ängste bezüglich Ihrer beruflichen Zukunft gut nachvollziehen. Viele junge Menschen stellen sich in Ihrem Alter die gleichen Fragen. Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch einen gerechten Lohn für seine geleistete Arbeit verdient. Aus diesem Grund bin ich und meine Partei für die Einführung eines bundesweit einheitlichen Mindestlohns. Dieser soll gewährleisten, dass man von seiner Arbeit auch wirklich leben kann. Eine sinnvolle Orientierungsmarke erscheint für mich dabei ein Mindestlohn von 7,50€ pro Stunde.

Um jungen Menschen den Übergang in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, setzte ich mich für eine Erweiterung des Ausbildungspaktes ein: Denn unser Ziel ist es, dass zukünftig alle jungen Menschen einen Berufsabschluss oder Abitur haben. Dies streben wir beispielsweise durch eine engere Verzahnung von Schule und Ausbildungsbetrieb und durch eine Erhöhung der Ausbildungsplatzverpflichtung der Wirtschaft an.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen zur Zufriedenheit beantworten und wünsche Ihnen für Ihre persönliche und berufliche Zukunft alles Gute.

mit freundlichen Grüßen,

Andreas Weigel