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Frage von Dr. med. Joachim K. •

Frage an Andreas Schmidt von Dr. med. Joachim K. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr MdB Andreas Schmit, Vorsitzender des Bundestags-Rechtsausschusses.

Ich habe eine Frage zu der unerträglichen Situation millionenfachen Unrechts, und bitte Sie sehr einer ehrlichen Antwort nicht auszuweichen!

Als Hausarzt (und besonders als Pallativmediziner) bin ich ständig Zeuge der mörderischen Auswirkung des Rauchens. Die Tabaktäter sind in den USA im größten Prozeß der Justizgeschichte nach den Gesetzten gegen das organisierte Verbrechen als kriminelle weltumspannende Organisation verurteilt (1).

Beim Rauchen handelt es sich nur scheinbar um eine freie Entscheidung:
- Dem Tabak sind undeklariert bis zu 600 suchtverstärkende Zusatzstoffe zugemischt (1).
- Aufklärende medizinische Forschung wird seit Jahrzehnten unterdrückt und in Frage gestellt (1)(2).
- Die (Schleich)Werbung richtet sich erfolgreich gezielt an Kinder und Jugendiche (3)(1).

Trotz 140.000 deutscher Toter jährlich (Vergleich: (andere) Morde 1000, AIDS 650) und vielleicht 14.000.000 chronisch Tabak-Folgen-Erkrankter, ist in Deutschland keinerlei Handhabe dagegen vorhanden:

Ich frage Sie als Rechtsausschuss-Vorsitzenden, wie könnten Gesetzliche Maßnahmen aussehen, damit die geschilderten Verbrechen auch in Deutschland juristisch behandelt würden?

Wie könnte in Deutschland hierzu Produkthaftung wirksam gesetzlich bewirkt werden?

Dies Thema beobachte ich kritisch seit 25 Jahren, statt von freier Entscheidung muss wohl eher von Nikotinsklaverei gesprochen werden.

Mit hoher Erwartung an Sie
Joachim Kamp

(1) Jura- und Wirtschaftsprofessor Michael Adams, Hamburg, in "Das Geschäft mit dem Tod", Zweitausendeins, 10/07
(2) "Vom Teufel bezahlt ... " Deutsches Ärzteblatt 3/07
(3) Studie Bundesgesundheitsministerium, 60% des Kinderfernsehns mit Tabakschleichwerbung

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Dr. Kamp,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Nichtraucherschutz.

Selbstverständlich muß über die Gefahren des Rauchens aufgeklärt und müssen auch Dritte vor den Folgen des Rauchens geschützt werden. Sowohl der Bund als auch die Bundesländer haben dazu Gesetze zum Schutz vor Passivrauch erlassen. Die meisten Raucher sind ohne Frage Süchtige. Für mich steht aber nach wie vor die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger im Vordergund, man kann mit dem Rauchen aufhören. An Verbote als Allheilmittel glaube ich nicht.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Schmidt MdB