Fragwürdiger Auftrag an FDP-Großspenderin (Update) | abgeordnetenwatch.de Direkt zum Inhalt
Fragwürdiger Auftrag an FDP-Großspenderin (Update)
Eine Unternehmerin spendet der FDP 50.100 Euro – später erhält ihre Firma einen 600.000 Euro-Auftrag vom FDP-geführten Schulministerium in Nordrhein-Westfalen. Interne Unterlagen zeigen, dass die Vergabe innerhalb kurzer Zeit auf das Unternehmen der FDP-Spenderin zulief, eine Ausschreibung gab es nicht. Merkwürdig, sagt die Opposition. Alles in Ordnung, meint die FDP. [Ergänzung 12. Juli 2019: Der Auftrag für das Projekt soll demnächst ausgeschrieben werden, siehe Update.]
Am 10. August 2017 geht bei der FDP eine Spende der Unternehmerin Verena Pausder über 50.100 Euro ein. Pausder ist Gründerin und Geschäftsführerin der "Haba Digital GmbH", die Grundschulkinder die digitale Welt nahe bringen will. Außerdem sitzt sie im Wirtschaftsforum der FDP.
Ein gutes Jahr später erhält Pausders Haba Digital GmbH vom Schulministerium in Nordrhein-Westfalen den Auftrag für eine "Mobile Digitalwerkstatt": Ein Bus soll alle 53 Schulbezirke bereisen und dabei für die Chancen der Digitalisierung im Unterricht werben. Das Volumen beläuft sich nach Ministeriumsangaben zunächst auf gut 600.000 Euro, vertraglich wird die Möglichkeit einer „Leistungserweiterung“ vereinbart. Dadurch liegt das Auftragsvolumen am Ende „deutlich“ über dem Schwellenwert von 750.000 Euro, ab dem eine EU-weite Ausschreibung zwingend ist. So steht es in einer internen Vorlage des Ministeriums vom 8. Oktober 2018.
Bewilligt vom FDP-Staatssekretär
Mittlerweile ist die Auftragsvergabe an das Unternehmen der FDP-Großspenderin zu einem Politikum geworden. Besondere Brisanz erhält der Vorgang dadurch, dass das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen von der FDP geleitet wird. Den Auftrag an Pausders Haba Digital GmbH zeichnete den Regierungsdokumenten zufolge Staatssekretär Mathias Richter ab (s. Grafik). Richter gehört seit vielen Jahren dem FDP-Landesvorstand an. 2017 war er von seiner Partei als Direktkandidat zur Bundestagswahl nominiert worden, verzichtete später aber wegen der Berufung zum Staatssekretär.
Auffallend ist, dass die Vergabe im Schulministerium innerhalb kurzer Zeit auf das Unternehmen der FDP-Spenderin zuzulaufen scheint. Die Abläufe lassen sich aus Korrespondenzen der Behörde und anderen Dokumenten rekonstruieren, die das Ministerium auf Antrag eines Bürgers nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) herausgegeben hat (einzusehen sind die Unterlagen hier auf dem Portal FragDenStaat).
"Soll ein Unternehmen beauftragt werden (Apple, Microsoft, Haba, u.a.)?“
Anfang Juli 2018 sondiert man auf Seiten des Schulministeriums verschiedene Optionen für das Bus-Projekt. „Die Umsetzung des Projektes könnte m.E. wie folgt erfolgen,“ schreibt der Leiter des Zentrums für Medien und Bildung, das an der Projektplanung beteiligt ist, am 4. Juli 2018 an eine persönliche Referentin von Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP). Er skizziert zunächst die Möglichkeit einer Kooperation "mit einer techn. Universität", unterstützt durch Sponsoren. Als eine weitere Option wird in der Mail eine Komplettbeauftragung in Betracht gezogen: „Soll ein Unternehmen beauftragt werden (Apple, Microsoft, Haba, u.a.)“? Zu diesem Zeitpunkt, so sieht es aus, ist alles offen.
Doch schon zwei Tage später scheint es auf einen ganz konkreten Projektpartner hinaus zu laufen – die Haba Digital GmbH. Am 6. Juli schickt die persönliche Referentin von FDP-Ministerin Gebauer eine kurze Mail an die Rechtsanwaltskanzlei Luther, die das Ministerium für die Auftragsvergabe hinzugezogen hat. Darin übermittelt sie dem Anwalt die Mailadresse von Haba-Geschäftsführerin Pausder sowie eine mehrseitige Projektpräsentation von Haba für eine "mobile Digitalwerkstatt" (s. Grafik). Von anderen Anbietern ist in der Mail nicht die Rede.
Nun geht alles ganz schnell: Weitere drei Tage später wird Pausder per Mail für den 17. Juli ins Ministerium nach Düsseldorf eingeladen. Am 26. Juli schickt eine Luther-Anwältin bereits den Entwurf für „eine vertragliche Vereinbarung“ mit Haba ans Schulministerium. Innerhalb weniger Wochen wird so unter Federführung des FDP-geleiteten Schulministeriums ein Auftrag in sechsstelliger Höhe an eine FDP-nahe Unternehmerin fest gezurrt – nicht nur der Opposition kommt das angesichts der brisanten Gemengelage ziemlich übereilt vor.
"Kein anderes Unternehmen vorhanden"
Eine der Merkwürdigkeiten in dem Vergabeverfahren ist, warum der Auftrag an die Haba Digital GmbH ging. Das Schulministerium hat hierfür eine einfache Erklärung: Zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses Anfang Oktober 2018 sei "kein anderes Unternehmen vorhanden [gewesen], das eine Lösung anbietet, mit welcher die Zielsetzung des Schulministeriums hätte erfüllt werden können", heißt es auf Anfrage von abgeordnetenwatch.de aus dem Haus von FDP-Ministerin Gebauer. Dies habe sich aus einer "Markterkundung" ergeben.
Die Frage ist: Gab es tatsächlich keine weiteren Anbieter, die das Bus-Projekt des Schulministeriums hätten umsetzen können? In Irland rollt beispielsweise ein digitales Klassenzimmer namens "Wriggle Roadcaster" durchs Land, für das Irlands Bildungsminister höchstpersönlich im Februar 2018 den Startschuss gab. Auch in Deutschland existieren mehrere Bus-Initiativen. In den internen Unterlagen zum Vergabeverfahren findet unter anderem das Projekt „Digital2School“ Erwähnung, das für sein Bus-Konzept beim Digital-Gipfel der Bundesregierung 2017 als eines der sechs innovativsten Startups im Bereich Bildungstechnologie („Ed-Tech“) ausgezeichnet wurde. Auch der "Turing-Bus“ der Open Knowledge Foundation ist im Schulministerium bekannt. Doch keines dieser beiden Projekte kommt aus Sicht der Behörde in Frage. Eine Hürde, an der die Initiativen scheitern: Sie sind keine Unternehmen.
Ausschreibung? Entfällt.
Die angebliche Monopolstellung der Haba Digital GmbH hat für das Bus-Projekt des Ministeriums einen enormen Vorteil. Denn so kann eine sonst zwingende EU-weite Ausschreibung entfallen, die wohl mehrere Monate gedauert hätte. Diese vergaberechtliche Regelung ergibt durchaus Sinn: Wenn es auf dem Markt nur einen einzigen Anbieter gibt, der die Anforderungen erfüllt, erübrigt sich zwangsläufig eine Suche nach dem besten Angebot. Dafür muss das Ministerium aber nachweisen, dass der Markt intensiv sondiert wurde. Auf Anfrage konnte das Schulministerium keine konkreten Angaben zur Vorgehensweise bei der Markterkundung machen. Offen bleibt, ob es sich bei der "Markterkundung" eher um eine detaillierte Analyse oder eine oberflächliche Google-Suche handelte.
Vergangene Woche wurde Bildungsministerin Yvonne Gebauer im Schulausschuss des NRW-Landtags zu der Auftragsvergabe befragt. "Wir haben uns an Recht und Gesetz gehalten", beteuerte die FDP-Politikerin. Gebauer räumte ein, von der 50.100 Euro-Spende an ihre Partei gewusst zu haben, diese habe jedoch mit der Auftragsvergabe nichts zu tun. FDP-Staatsminister Mathias Richter erklärte, bei dem Bus-Projekt handele es sich um "eine Non-Profit-Veranstaltung“ der Haba Digital GmbH. Das Unternehmen bekomme gegen Rechnungen seine Kosten erstattet. Sollte sich auf dem Markt ein anderer geeigneter Anbieter finden, habe das Ministerium ein "sanktionsloses Kündigungsrecht".
Rechtsgutachten sieht Vergabefehler
Derweil hat die SPD-Fraktion ein Rechtsgutachten der Koblenzer Rechtsanwaltskanzlei Klinge-Hess vorgelegt, demzufolge das Schulministerium im Fall des Bus-Projektes gegen "vergaberechtliche Grundsätze" verstoßen habe. Wenn es keine Mitbewerber gebe, heißt es in der Expertise, die abgeordnetenwatch.de vorliegt, habe der Auftraggeber zu prüfen, ob "der mangelnde Wettbewerb nicht das Ergebnis einer künstlichen Einschränkung der Auftragsvergabeparameter ist". Mit anderen Worten: Möglicherweise fand das Schulministerium auch deshalb nur einen einzigen Anbieter, weil seine Anforderungen viel zu eng gefasst waren.
Die internen Unterlagen des Schulministeriums legen nahe, dass die Vorgaben tatsächlich sehr eng gefasst waren – so eng, dass diese von potentiellen Anbietern aus dem EU-Ausland selbst nach Einschätzung der Behörde kaum zu erfüllen waren. In der Ministeriumsvorlage vom 8. Oktober 2018 findet sich der bemerkenswerte Satz: „Da schon bundesweit kein weiterer Wettbewerber erkennbar ist, spricht wenig bis gar nichts dafür, dass es europaweit ein auf die Anforderungen passendes Angebot gibt.“ Man werde den europäischen Markt aber „weiter erkunden“.
Zu diesem Zeitpunkt war der Vertragsentwurf zwischen dem Schulministerium und der Haba Digital GmbH längst ausgearbeitet – es fehlten noch die Unterschriften.
Update 28. Juni 2019:
Ein Bündnis aus mehreren Bildungsinitiativen fordert Schulministerin Yvonne Gebauer und Staatssekretär Mathias Richter in einem offenen Brief auf, eine Neuausschreibung des Auftrages der „Mobilen Digitalwerkstatt“ zu prüfen und den intransparenten Vergabeprozess aufzuklären. Unterzeichnet wurde der Brief unter anderem von den Initiativen "Digital2School" und "Turning-Bus", die ebenfalls ein digitales Bus-Projekt anbieten, der Gesellschaft für Informatik sowie dem Bündnis freie Bildung.
In dem Schreiben an die FDP-Politiker heißt es:
"Mit großer Verwunderung haben wir den Prozess der Beauftragung von „HABA Digital“ beobachtet. Das Verfahren wirft viele Fragen auf: Warum gab es keine Ausschreibung, wo es doch zahlreiche Initiativen gibt, die mit viel Erfahrung und etablierten Strukturen ausgestattet sind? Warum wurden eindeutige Regeln des Vergaberechts ignoriert? Sie begründen die freihändige Vergabe auch damit, dass es keine alternativen Anbieter gab, die die Aufgaben der Mobilen Digitalwerkstatt hätten ausführen können. Auf dem Portal „FragDenStaat.de“ veröffentlichte Dokumente zeigen 1 aber, dass Ihnen mindestens zwei in Frage kommende Projekte bekannt waren. Dieser Umstand verletzt das Vertrauen in die Vergabepraxis sowie in politische Entscheidungsstrukturen, denn dass es weit mehr als die zwei recherchierten Alternativen gibt, zeigt die Liste der Unterzeichnerinnen und Unterzeichner."
Die Initiatoren verlangen von der Schulministerin desweiteren,
dass Erfahrung und Qualität des Angebotes ausschlaggebend für die Vergabe sind,
dass profitorientierte Akteure Prinzipien freier Bildung folgen müssen,
transparente Vergabeverfahren,
faire Berücksichtigung auch kleinerer Initiativen,
die Förderung einer nachhaltigen Zusammenarbeit auf Basis bestehender Strukturen
sowie frei zugängliche Bildung und Schutz der Bildung vor lobbyistischen Einflüssen.
Update 12. Juli 2019:
Der Auftrag für das digitale Busprojekt soll demnächst öffentlich ausgeschrieben werden. Darüber habe Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) die Landtagsfraktionen informiert, heißt es in einer Mitteilung ihres Ministeriums. "Für den Fall, dass sich das Ministerium für Schule und Bildung für eine Fortsetzung der Stärkung der mobilen digitalen Bildung an Grundschulen entscheidet, wird beabsichtigt, ein wettbewerbliches Vergabeverfahren (öffentliche Ausschreibung) zu wählen." Ziel sei, das Projekt weiter anbieten zu können.
Interessant ist die Begründung des NRW-Schulministriums für diesen Schritt. Demnach sei inzwischen "möglicherweise" ein "wettbewerbliches Marktumfeld" entstanden, das vor der Auftragsvergabe an die Haba Digital GmbH noch nicht vorhanden war. Die Existenz des Schulbus-Projektes habe gezeigt, "dass auch andere Akteure im Bereich der digitalen Bildung zumindest ein Interesse an der Realisierung eines mobilen digitalen Lernangebots haben könnten", so das Ministerium. Doch die Darstellung, wonach ein mögliches Marktumfeld erst nach Auftragsvergabe entstanden sei, ist äußerst fragwürdig. Denn potentielle Anbieter wie das irische Digitalbusprojekt "Wriggle Roadcaster" oder die deutschen Initiativen "Digital2School" und "Turning-Bus" waren bereits vor der Auftragsvergabe an Haba Marktteilnehmer – sie waren aus Sicht des Ministeriums jedoch nicht in Betracht gekommen. Das Haus von Schulministerin Gebauer hatte stets angegeben, eine "intensive Markterkundung" durchgeführt zu haben. Einzig die Haba Digital GmbH habe die Anforderungen erfüllen können.
SPD und Grüne begrüßten die Ankündigung der Ministerin. Nach Ansicht des schulpolitischen Sprechers der SPD-Fraktion, Jochen Ott, sollten nun renommierte Universitäten des Landes in die Planungen einbezogen werden, die bereits an einem Schulversuch zur Einführung von "Informatik an Grundschulen beteiligt sind, heißt es in einer Mitteilung.
Schulpolitik in NRW? Hm, lass mich mal nachdenken. Die FDP bekommt eine Parteispende. Dann geht der Auftrag für eine Digitalisierungskampagne in den Schulen des FDP-"regierten" Landes an ein Unternehmen. Ohne Ausschreibung. Ein Teil der Bildung der Schüler in NRW wird somit durch eine Partei beeinflusst. Die anderen Parteien dürfen nicht mitreden? Schulbildung ist in Deutschland Länderhoheit, aber wo steht bitte dass es Parteinhoheit ist? Das ist nach meinem Verständnis Diktatur, Machtmissbrauch, Korruption und welche Worte mir da noch alles für einfallen können. Und dann wundern wir uns, wie unsere Schüler bei PISA und anderen internationalen Vergleichen abschneiden. Habt bei eine schöne Zeit.
> Das ist nach meinem Verständnis Diktatur, Machtmissbrauch, Korruption ...
Das Wort "Diktatur" ist da fehl am Platz. Diktatur wäre, wenn jetzt die Kritiker des Vorgangs Angst haben müssen, verhaftet zu werden. Davon sind wir glücklicherweise noch weit entfernt. Obwohl: Je mehr Leute nicht mehrt differenzieren und gleich alles "Volksverrat", "Diktatur" etc. genannt wird, desto näher kommen wir der Gefahr einer echten Diktatur.
Die Weimarer Zeit ist an der Hetze von Nazis, Kommunisten, Deutschnationalen etc. zerbrochen. Natürlich in Verbíndung mit weiteren Faktoren, darunter auch manche handfesten Skandale. Aber was man doch von 1919-45 gelernt haben sollte: die schlimmste Demokratie mit Machtmissbrauch und Korruption ist immer noch besser als eine Diktatur. Wir sollten und unsere Demokratie nicht kapputreden lassen, sondern stattdessen für sie kämpfen, gerade auch im Protest und Kampf gegen Machtmissbrauch, Korruption und Intransparenz.
Ja, was denn sonst? Immerhin ist es in einer „DEMOKRATIE“ möglich, solche Missstände aufzudecken! Ohne „Hihihihi“ und zig Ausrufezeichen. Welches politische System würden Sie denn bevorzugen?
Für mich ist einfach verwunderlich, daß die Staatsanwaltschaft nicht wegen offensichtlicher Korruption ermittelt. Was sind wir bloß für eine Bananenrepublik? Arne Rösch
Ich bin immer wieder verwundert darüber, mit welcher Gelassenheit und vorsichtiger Herangehensweise solche skandalösen Vorgänge behandelt werden. In der Annahme, daß korrekt recherchiert wurde, liegt doch auf der Hand, daß hier ein Gefälligkeitsauftrag erteilt wurde, der gegen die gesetzlichen Vergaberichtlinien verstößt, den Vorwurf der Korruption nahelegt und den ehrlichen Steuerzahler vermutlich wieder einmal betrügt . Warum verlangt die Opposition nicht einen Untersuchungsausschuß, der die bewußt unterlassene Transparenz zu diesem Vorgang herstellt? Und wo bleiben dann personelle Konsequenzen, die wirklich wehtun? Das ohnehin gestörte Rechtsempfinden vieler Bürger - auch meines - wird immer weiter ausgehölt! Das Versprechen unserer Politiker, verloren gegangenes Vertrauen wieder herzustellen, ist blanker Hohn!
Verwunderlich dass es immer wieder Menschen gibt, die glauben, Politik und von der Politik geleitete Verwaltung sei rein sachlich und damit dem Bürger dienlich. Das Wesen der Politik ist es Verbindungen zu nutzen und die haben mit zwischenmenschlichen Betrachtungsweisen zu tun. Dass die typisch Deutsche Regelwut - oft in Verbindung mit Neid-Attitüden - noch nicht zum vollständigen Erlahmen aller Verwaltungstätigkeit geführt hat, muss verwundern. Es ist immer einfacher, die Handelnden zu kritisieren als selbst handeln zu müssen. Kritiken entwickeln sich immer dann, wenn die Rechtfertigungs-Suada nicht umfangreich genug ist. Eine Vorteile-ablehnende Politik ist ein Widerspruch in sich.
Wenn solche Partei Gefälligkeitseinlassungen wie ihre (Harald Schmitz) schule machen, dann kann jede rechtsstaatliche Demokratie gleich einpacken !!!!!!! Jegliche Korruption,Vorteilsnahme und Vetternwirtschaft - besonders in Politik,Verwaltung und Wirtschaft- muß hart und konsequent verfolgt und bestaft werden !!!!! Nur so kann ein freiheitliches,rechtstaatliches und demokratisches Gemein/sozial-wesen erhalten werden und florieren !!!!!!!!!!!!
Ohne Bestechung bekommen diese ganzen Digitalisierungstrittbrettfahrer ihren Bildungsschrott ja nicht in die Schulen. Ein Armutszeugnis in jeder Hinsicht für FDP, Bildungspolitik und Bildungswesen, dem allg. Verständnis von Digitalisierung in der Bildungslandschaft usw. Alleine schon für die Bestechungssumme hätte man 50 Schulen mit Raspberrys ausstatten können und inkl. Lehrerfortbildung oder externem Personal über Jahre arbeiten können; Personalkosten können die Schulen decken. Der Haba-Schrott ist gut für 3 bis 4 Aha-Erlebnisse und das wars. Scratch Jr. usw. gibts für umme, der Rest sind Cent-Beträge. Was es für gelingende Digitalgedönsbildung an Schulen braucht, sind motivierte Leute, die sollte man suchen und unterstützen, der Rest (Hardware/ Software/ Ideen) ist for free oder sehr billig. Naja was soll's. Haba ist nicht der einzige "Player" in diesem "Markt". Da läuft einiges schief im Neuland
Mit Sicherheit ist diese Art der Auftragsvergabe ohne Aussschreibung nicht in Ordnung gewesen. Aber von Diktatur oder Korruption zu sprechen, ist vollkommen übertrieben. Es ist ja nicht so, dass irgendjemand im NRW-Bildungsministerium sich hier persönlich bereichert hat. Wir sollten lieber froh sein, in einer recht gut funktionierenden Demokratie zu leben, in der auch solche kleineren Fehler auffallen und ans Tageslicht kommen. Es werden immer Fehler gemacht werden. Es ist Unsinn, erst dann von einer funktionierenden Demokratie zu sprechen, wenn niemand mehr irgendeinen Fehler macht. Entscheidend ist der Umgang mit Fehlern und hier bekommt das Ministerium einigen Gegenwind und das ist ein gutes Zeichen. Wer jeden kleinen Fehler dazu nutzt, wie ein Rohrspatz über unseren Staat herzuziehen, der sollte sich nicht wundern, wenn immer mehr Menschen denken "Oh, lasst es uns doch mal mit einem kompetenten, freundlichen Diktator versuchen, der hier mal aufräumt". Solange wir in einer transparenten Gesellschaft leben, in der sogar jeder einzelne Bürger das Recht auf umfassende Auskünfte hat, gibt es nichts "aufzuräumen".
"Wer jeden kleinen Fehler dazu nutzt, wie ein Rohrspatz über unseren Staat herzuziehen, der sollte sich nicht wundern, wenn immer mehr Menschen denken "Oh, lasst es uns doch mal mit einem kompetenten, freundlichen Diktator versuchen, der hier mal aufräumt". Solange wir in einer transparenten Gesellschaft leben, in der sogar jeder einzelne Bürger das Recht auf umfassende Auskünfte hat, gibt es nichts "aufzuräumen"."
Hmm, wenn also eine FDP-Ministerin zusammen mit einem FDP-Staatssekretär in NRW beschließt, ein Projekt, bei dem direkt das Überschreiten der "kritischen" 750.000 € avisiert und in Aussicht gestellt wird, ohne Ausschreibung an eine Berliner Firma, deren Inhaberin rein zufällig FDP-Parteispenderin über einen hohen Betrag ist (ob auch FDP-Mitglied, ist leider nicht ersichtlich), dann ist das in Ihren Augen also ein Zeichen für funktionierende Demokratie - und schon gar nicht gibt es da was aufzuräumen.
Natürlich haben Sie recht, wo kommen wir denn hin, wenn jeder größere Parteispender, der bei einer mehr als dubiosen Vergabe eines Auftrags durch an Korruption erinnernde Mittel bevorzugt wird, auf einmal, zusammen mit den entsprechenden Politikern, der Korruption verdächtigt wird. Gerade die FDP ist ja nun eine Stütze des streng demokratischen Handhabung derartiger Dinge, erinnern wir uns nur an ihr strikt demokratisches Vorgehen bei Möwenpich.
Die Haba-Dame hat sich schließlich was dabei gedacht, als sie gespendet hat - und wenn das nicht so wäre, wäre sie keine Geschäftsfrau und die FDP nicht die Partei der sogenannten freien Marktwirtschaft. Und da gehört nun mal, das weiß doch jeder Trottel, ein bisschen Bestechung dazu.
Und, was ist denn nun aus der Sache geworden? In meinen Augen hat die Pandemie und die daraus resultierende Aufgabe des eigentlichen Großprojekts der guten Frau Gebauer in die Karzen gespielt und letztlich den Allerwertesten gerettet. Jetzt darf sie noch ein bisschen weiter meandern und in Apathie verharren statt Dinge anzupacken. Es ist einfach nur traurig und erbärmlich.
Kommentare
Friedhelm Lenz am 28.06.2019 um 15:20 Uhr
PermalinkDeutschland hat aber doch DEMOKRATIE !!!!!! Hihihihi
Ingo Reichart am 30.06.2019 um 08:22 Uhr
Antwort auf von Friedhelm Lenz
PermalinkSchulpolitik in NRW? Hm, lass mich mal nachdenken. Die FDP bekommt eine Parteispende. Dann geht der Auftrag für eine Digitalisierungskampagne in den Schulen des FDP-"regierten" Landes an ein Unternehmen. Ohne Ausschreibung. Ein Teil der Bildung der Schüler in NRW wird somit durch eine Partei beeinflusst. Die anderen Parteien dürfen nicht mitreden? Schulbildung ist in Deutschland Länderhoheit, aber wo steht bitte dass es Parteinhoheit ist?
Das ist nach meinem Verständnis Diktatur, Machtmissbrauch, Korruption und welche Worte mir da noch alles für einfallen können.
Und dann wundern wir uns, wie unsere Schüler bei PISA und anderen internationalen Vergleichen abschneiden.
Habt bei eine schöne Zeit.
helmut-wk am 03.07.2019 um 15:06 Uhr
Antwort auf von Ingo Reichart
Permalink> Das ist nach meinem Verständnis Diktatur, Machtmissbrauch, Korruption ...
Das Wort "Diktatur" ist da fehl am Platz. Diktatur wäre, wenn jetzt die Kritiker des Vorgangs Angst haben müssen, verhaftet zu werden. Davon sind wir glücklicherweise noch weit entfernt. Obwohl: Je mehr Leute nicht mehrt differenzieren und gleich alles "Volksverrat", "Diktatur" etc. genannt wird, desto näher kommen wir der Gefahr einer echten Diktatur.
Die Weimarer Zeit ist an der Hetze von Nazis, Kommunisten, Deutschnationalen etc. zerbrochen. Natürlich in Verbíndung mit weiteren Faktoren, darunter auch manche handfesten Skandale. Aber was man doch von 1919-45 gelernt haben sollte: die schlimmste Demokratie mit Machtmissbrauch und Korruption ist immer noch besser als eine Diktatur. Wir sollten und unsere Demokratie nicht kapputreden lassen, sondern stattdessen für sie kämpfen, gerade auch im Protest und Kampf gegen Machtmissbrauch, Korruption und Intransparenz.
Berater am 28.07.2019 um 17:54 Uhr
Antwort auf von helmut-wk
PermalinkWas hast Du denn seit 03.07.2019 um 15:06
schon alles eingeleitet und erreicht ?
Ronald am 26.12.2019 um 09:37 Uhr
Antwort auf von Berater
PermalinkUnd selbst seit dem 28. Juli 2019 um 17.54 Uhr?
Bernd Herrmmann am 01.07.2019 um 12:55 Uhr
Antwort auf von Friedhelm Lenz
PermalinkEntfernt. Nutzen Sie den Kommentarbereich bitte um sich sachlich über den Artikelinhalt auszutauschen. Danke, die Redaktion/db
Ronald am 26.12.2019 um 09:34 Uhr
Antwort auf von Friedhelm Lenz
PermalinkJa, was denn sonst? Immerhin ist es in einer „DEMOKRATIE“ möglich, solche Missstände aufzudecken! Ohne „Hihihihi“ und zig Ausrufezeichen. Welches politische System würden Sie denn bevorzugen?
Johannes-Georg Knorr am 30.06.2019 um 12:32 Uhr
PermalinkEntfernt. Nutzen Sie den Kommentarbereich bitte um sich sachlich über den Artikelinhalt auszutauschen. Danke, die Redaktion/db
Arne Rösch am 30.06.2019 um 12:46 Uhr
PermalinkFür mich ist einfach verwunderlich, daß die Staatsanwaltschaft nicht wegen offensichtlicher Korruption ermittelt. Was sind wir bloß für eine Bananenrepublik?
Arne Rösch
Friedel Alfred Reiter am 30.06.2019 um 15:22 Uhr
PermalinkIch bin immer wieder verwundert darüber, mit welcher Gelassenheit und vorsichtiger Herangehensweise solche skandalösen Vorgänge behandelt werden.
In der Annahme, daß korrekt recherchiert wurde, liegt doch auf der Hand, daß hier ein Gefälligkeitsauftrag erteilt wurde, der gegen die gesetzlichen Vergaberichtlinien verstößt, den Vorwurf der Korruption nahelegt und den ehrlichen Steuerzahler vermutlich wieder einmal betrügt .
Warum verlangt die Opposition nicht einen Untersuchungsausschuß, der die bewußt unterlassene Transparenz zu diesem Vorgang herstellt?
Und wo bleiben dann personelle Konsequenzen, die wirklich wehtun?
Das ohnehin gestörte Rechtsempfinden vieler Bürger - auch meines - wird immer weiter ausgehölt!
Das Versprechen unserer Politiker, verloren gegangenes Vertrauen wieder herzustellen, ist blanker Hohn!
Harald Schmitz am 01.07.2019 um 14:13 Uhr
PermalinkVerwunderlich dass es immer wieder Menschen gibt, die glauben, Politik und von der Politik geleitete Verwaltung sei rein sachlich und damit dem Bürger dienlich. Das Wesen der Politik ist es Verbindungen zu nutzen und die haben mit zwischenmenschlichen Betrachtungsweisen zu tun. Dass die typisch Deutsche Regelwut - oft in Verbindung mit Neid-Attitüden - noch nicht zum vollständigen Erlahmen aller Verwaltungstätigkeit geführt hat, muss verwundern. Es ist immer einfacher, die Handelnden zu kritisieren als selbst handeln zu müssen. Kritiken entwickeln sich immer dann, wenn die Rechtfertigungs-Suada nicht umfangreich genug ist. Eine Vorteile-ablehnende Politik ist ein Widerspruch in sich.
anti-korrupt am 03.07.2019 um 02:41 Uhr
Antwort auf von Harald Schmitz
PermalinkWenn solche Partei Gefälligkeitseinlassungen wie ihre (Harald Schmitz) schule machen, dann kann jede rechtsstaatliche Demokratie gleich einpacken !!!!!!!
Jegliche Korruption,Vorteilsnahme und Vetternwirtschaft - besonders in Politik,Verwaltung und Wirtschaft- muß hart und konsequent verfolgt und bestaft werden !!!!!
Nur so kann ein freiheitliches,rechtstaatliches und demokratisches Gemein/sozial-wesen erhalten werden und florieren !!!!!!!!!!!!
Herbei Gerufen am 13.07.2019 um 11:23 Uhr
PermalinkOhne Bestechung bekommen diese ganzen Digitalisierungstrittbrettfahrer ihren Bildungsschrott ja nicht in die Schulen. Ein Armutszeugnis in jeder Hinsicht für FDP, Bildungspolitik und Bildungswesen, dem allg. Verständnis von Digitalisierung in der Bildungslandschaft usw. Alleine schon für die Bestechungssumme hätte man 50 Schulen mit Raspberrys ausstatten können und inkl. Lehrerfortbildung oder externem Personal über Jahre arbeiten können; Personalkosten können die Schulen decken. Der Haba-Schrott ist gut für 3 bis 4 Aha-Erlebnisse und das wars. Scratch Jr. usw. gibts für umme, der Rest sind Cent-Beträge. Was es für gelingende Digitalgedönsbildung an Schulen braucht, sind motivierte Leute, die sollte man suchen und unterstützen, der Rest (Hardware/ Software/ Ideen) ist for free oder sehr billig. Naja was soll's. Haba ist nicht der einzige "Player" in diesem "Markt". Da läuft einiges schief im Neuland
Ansgar Schiffler am 26.12.2019 um 08:11 Uhr
PermalinkMit Sicherheit ist diese Art der Auftragsvergabe ohne Aussschreibung nicht in Ordnung gewesen. Aber von Diktatur oder Korruption zu sprechen, ist vollkommen übertrieben. Es ist ja nicht so, dass irgendjemand im NRW-Bildungsministerium sich hier persönlich bereichert hat.
Wir sollten lieber froh sein, in einer recht gut funktionierenden Demokratie zu leben, in der auch solche kleineren Fehler auffallen und ans Tageslicht kommen.
Es werden immer Fehler gemacht werden. Es ist Unsinn, erst dann von einer funktionierenden Demokratie zu sprechen, wenn niemand mehr irgendeinen Fehler macht. Entscheidend ist der Umgang mit Fehlern und hier bekommt das Ministerium einigen Gegenwind und das ist ein gutes Zeichen.
Wer jeden kleinen Fehler dazu nutzt, wie ein Rohrspatz über unseren Staat herzuziehen, der sollte sich nicht wundern, wenn immer mehr Menschen denken "Oh, lasst es uns doch mal mit einem kompetenten, freundlichen Diktator versuchen, der hier mal aufräumt". Solange wir in einer transparenten Gesellschaft leben, in der sogar jeder einzelne Bürger das Recht auf umfassende Auskünfte hat, gibt es nichts "aufzuräumen".
Jörg Hippmann am 04.05.2020 um 13:06 Uhr
Permalink"Wer jeden kleinen Fehler dazu nutzt, wie ein Rohrspatz über unseren Staat herzuziehen, der sollte sich nicht wundern, wenn immer mehr Menschen denken "Oh, lasst es uns doch mal mit einem kompetenten, freundlichen Diktator versuchen, der hier mal aufräumt". Solange wir in einer transparenten Gesellschaft leben, in der sogar jeder einzelne Bürger das Recht auf umfassende Auskünfte hat, gibt es nichts "aufzuräumen"."
Hmm, wenn also eine FDP-Ministerin zusammen mit einem FDP-Staatssekretär in NRW beschließt, ein Projekt, bei dem direkt das Überschreiten der "kritischen" 750.000 € avisiert und in Aussicht gestellt wird, ohne Ausschreibung an eine Berliner Firma, deren Inhaberin rein zufällig FDP-Parteispenderin über einen hohen Betrag ist (ob auch FDP-Mitglied, ist leider nicht ersichtlich), dann ist das in Ihren Augen also ein Zeichen für funktionierende Demokratie - und schon gar nicht gibt es da was aufzuräumen.
Natürlich haben Sie recht, wo kommen wir denn hin, wenn jeder größere Parteispender, der bei einer mehr als dubiosen Vergabe eines Auftrags durch an Korruption erinnernde Mittel bevorzugt wird, auf einmal, zusammen mit den entsprechenden Politikern, der Korruption verdächtigt wird. Gerade die FDP ist ja nun eine Stütze des streng demokratischen Handhabung derartiger Dinge, erinnern wir uns nur an ihr strikt demokratisches Vorgehen bei Möwenpich.
Die Haba-Dame hat sich schließlich was dabei gedacht, als sie gespendet hat - und wenn das nicht so wäre, wäre sie keine Geschäftsfrau und die FDP nicht die Partei der sogenannten freien Marktwirtschaft. Und da gehört nun mal, das weiß doch jeder Trottel, ein bisschen Bestechung dazu.
Lehrer76 am 25.01.2022 um 22:30 Uhr
PermalinkUnd, was ist denn nun aus der Sache geworden? In meinen Augen hat die Pandemie und die daraus resultierende Aufgabe des eigentlichen Großprojekts der guten Frau Gebauer in die Karzen gespielt und letztlich den Allerwertesten gerettet. Jetzt darf sie noch ein bisschen weiter meandern und in Apathie verharren statt Dinge anzupacken. Es ist einfach nur traurig und erbärmlich.
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