2.542.879,10 Euro haben CDU, CSU, FDP, SPD und Grüne im vergangenen Jahr von Unternehmen und Industrieverbänden erhalten. Das Geld stammt von diesen neun Großspendern:
1. BMW: insgesamt 477.874,10 Euro (kostenlose Fahrzeugüberlassung)
2. Deutsche Vermögensberatung AG (inkl. Allfinanz Deutsche Vermögensberatung AG): insgesamt 400.000 Euro (mehr...)
3. Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie: insgesamt 380.000 Euro (mehr...)
4. Daimler AG: insgesamt 300.000 Euro
5. Allianz SE: insgesamt 290.005 Euro
6. Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg: insgesamt 275.000 Euro
7. Verband der Metall- und Elektroindustrie NRW: insgesamt 220.000 Euro
8. Berenberg Bank: insgesamt 100.000 Euro
9. Adolf Würth AG: insgesamt 100.000 Euro
Die Linke verbuchte die Spende eines Privatmannes in Höhe von 175.000 Euro.
Die Spenden nach Parteien:
Bei den oben aufgeführten Großspenden handelt es sich um Zuwendungen ab einer Höhe von 50.000 Euro, die dem Bundestagspräsidenten unverzüglich gemeldet werden müssen. Sie werden daraufhin im Internet veröffentlicht. Parteispenden zwischen 10.000 und 50.000 Euro erscheinen erst mit erheblicher zeitlicher Verzögerung in den Rechenschaftsberichten der Parteien.
Nachtrag vom 10.1.2011: Bei der FDP addieren sich noch 75.000 Euro vom Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V. hinzu. Die Spende erfolgte am 23.12.2010, wurde dem Bundestagspräsidenten aber erst am 6.1.2011 gemeldet. Obenstehender Text und Grafik wurden deswegen von uns entsprechend angepasst.
--------------------------
Lesen Sie auch:
Noch mehr interessante Geschichten gibt es in unserem Newsletter. Jetzt hier abonnieren - natürlich kostenlos und jederzeit wieder abbestellbar.
Kommentare
In eigener Sache: Warum Abgeordnetenwatch die Kommentar-Funktion abgeschaltet hat
Jürgen Schulze am 03.01.2011 um 15:24 Uhr
PermalinkDas verstärkt nur meine Meinung, dass Parteispenden ausschließlich durch natürliche Personen erfolgen dürfen und nicht durch juristische. Denn schließlich dürfen auch nur natürliche Personen wählen. Wenn die X AG an Partei Z spendet, wer hat dann wirklich gespendet? Der Vorstand? Der Aufsichtsrat? Das Unternehmen? Die Mehrheit der Mitarbeiter? Die Putzfrau?
Dass in D Unternehmen spenden dürfen, ist eines Bananenstaates würdig.
ulrich brauns am 03.01.2011 um 16:04 Uhr
Permalinkspätestens nach den aufgedeckten ungeheuerlichkeiten in der der flick-spenden-affäre, den waschmaschinen der MIAMI-Connection und der geplanten amnestie der in den skandal verwickelten politiker, ist ist eine spende von juristischen personen "zur pflege der politischen (bonner) Landschaft"ein NO-GO!
UB
Naivchen? am 03.01.2011 um 17:31 Uhr
PermalinkEines muß man den Spendern lassen, sie wissen wofür sie bezahlen und es hat sich mehr als ausgezahlt für sie!
Des weiteren bin ich auch der Meinung, dass die Gesetze geändert werden müssen, nur noch natürliche Personen dürfen zukünftig spenden!
Toni Aigner am 03.01.2011 um 17:38 Uhr
PermalinkSo sehen sie aus, die kürbisgroßen Löcher im Röckchen der Demokratie. Eine Reform des Parteienfinanzierungsgesetzes ist längst überfällig. Ein Numerus Clausus für Parteien und Politiker müsste auch dringend her. Es gäbe so viele Baustellen ...
Korrekur am 03.01.2011 um 17:56 Uhr
PermalinkIhr Beitrag erweckt den Eindruck, es handele sich bei den von Ihnen genannten Beträgen um die Summe aller Spenden juristischer Personen, die den Parteien im vergangenen Jahr zugewendet wurden. Dies ist nicht korrekt, da Sie lediglich die Einzelspenden über 50.000,- auswerten konnten, die nach den Regelungen des Parteiengesetzes unmittelbar an den Präsidenten des Bundestages gemeldet und von diesem zeitnah veröffentlicht werden. Das Gesamtaufkommen der Spendeneinnahmen liegt bei allen Parteien daher über den von Ihnen genannten Summen. Die werden allerdings erst mit der Veröffentlichung der Rechenschaftsberichte für das Jahr 2010 bekannt sein. Die Erfahrungen der Vorjahre zeigen aber immerhin, dass die hier dargestellte Reihenfolge sich auch bei den Gesamtspendeneinnahmen wiederfinden, der Abstand zwischen den "bürgerlichen" und den anderen Parteien sich aber noch beträchtlich vergrößern wird. So nahmen CDU und CSU zusammen zwischen 1998 und 2008 über 250 Mio. Euro - also etwa eine Viertelmilliarde !! - mehr Spenden ein als die SPD.
Martin Reyher (abgeordnetenwatch.de) am 03.01.2011 um 21:54 Uhr
Antwort auf von Korrekur
Permalink>Großspenden über 50.000 Euro müssen dem
>Bundestagspräsidenten unverzüglich gemeldet
>werden. Sie werden daraufhin im Internet veröffentlicht.
>Parteispenden zwischen 10.000 und 50.000 Euro erscheinen
>erst mit erheblicher zeitlicher Verzögerung in den
>Rechenschaftsberichten der Parteien.
Zur Klarstellung, dass sich dieser Absatz auf die obigen Angaben bezieht, haben wir dies nun noch einmal klar gestellt:
"Bei den oben aufgeführten Großspenden handelt es sich um Zuwendungen ab einer Höhe von 50.000 Euro, die dem Bundestagspräsidenten unverzüglich gemeldet werden müssen..."
Kay Schlickeiser am 04.01.2011 um 01:11 Uhr
PermalinkIch finde das schon stark : BMW schenkt den Versager-Parteien Autos im Wert von einer 1/2 Million ?! Meine Fresse - DAS ist echt nenn ganz dicker Hund !
Gast am 04.01.2011 um 05:17 Uhr
PermalinkAufgelesen und kommentiert 2011-01-03...
Hartz IV: Von der Leyen (CDU) räumt intransparente Regelsatzberechnung ein Auszahlung der neuen Regelsätze nicht vor April 2011 Plus 20 Prozent: Heizen wird teurer und teurer Brandenburg: CDU-Politiker Eichelbaum fordert 75 Euro Gebühr bei Sozialgerich...
Thomas Klumpp am 04.01.2011 um 08:43 Uhr
PermalinkUngeheuerlich diese Spenden für Parteien, damit man somit noch mehr Lobbyarbeit betreiben kann.
Zudem ist es noch viel schlimmer, das Verbände wie die Bayrische Elektro/Metallindustrie Beiträge und Spenden abgibt um seine Interesse bei der CDU/CSU/FDP zu waren.
Hier ist doch zu sehen wie Korrupt auch DEUTSCHLAND ist :-( !!!!
Wir brauchen ehrliche und faire Politik die sich nicht beeinflussen lässt von Partnern die die Absicht haben die Politik zu kaufen!
Deutschland braucht fähige Politiker mit MUT zum Handeln und Mut sich dagegenzustemmen gegen die Geldflut und Einflussnahme von Firmen!
Wir brauchen eine Faire Wirtschaft für Deutschland!
Grüße aus Baiersbronn im Schwarzwald
Kay Schlickeiser am 04.01.2011 um 12:38 Uhr
Permalink"Deutschland braucht fähige Politiker mit MUT zum Handeln und Mut sich dagegenzustemmen gegen die Geldflut und Einflussnahme von Firmen!" - DAS werden Sie mit DIESEN Deppen in Berlin NICHT hinbekommen ! Wir haben keine fähigen Leute da !
Bob am 04.01.2011 um 16:39 Uhr
PermalinkDie Fahrzeugüberlassung durch BMW sehe ich als einen der wenigen Fälle wo man das eher als Sponsoring betrachten kann.
Denn BMW hat einen Nutzen (Werbung) durch die Spende selber, nicht erst wenn die Partei im Sinne des Spenders handeln.
Es ist für BMW eine Imageaufwertung, dass die Politiker BMW fahren. Die kauft sich BMW damit.
Andere (politische) Ziele kann man natürlich nicht ausschliessen. Aber der direkte Nutzen ist für BMW sicher bereits ausreichend um die Ausgabe zu rechtfertigen.
erwin starke bremen am 04.01.2011 um 19:05 Uhr
PermalinkSpenden von juristischen Personen an Parteien zur Pflege der politischen Landschaft
war zu Bonner Zeiten wie auch noch Heute Korruption in höchster Vollendung.
Das handeln der CDU-CSU-FDP Koalition im letzen Jahr Steuergeschenke für die Hotel-Branche und den Stromkonzernen ,wie soll man das sonst Nennen.
Verdächtg CDU und FDP die Hauptnutznießer von hohen Spenden.
Petra am 04.01.2011 um 19:15 Uhr
PermalinkDVU und NPD zusammen 1.181.124,81€ – und da gruselts hier niemanden?
Lutz am 04.01.2011 um 21:41 Uhr
PermalinkDazu bedarf es doch keines Kommentars.
Wir brauchen uns doch nur die Politik nach der letzten Bundestagswahl ( CDU/CSU,FDP )anzuschauen.
Gibt es dazu noch Fragen??????????
Ich glaube wohl nicht oder?
Heinz-Bert Müssig am 05.01.2011 um 21:20 Uhr
PermalinkDie Parteien benötigen Spenden, um Ihre Geschäfte erledigen zu können. Außerdem spende ich privat auch nicht an Fußballverein X wenn ich Fan von Y bin, um bei der neutralen Schreibweise zu bleiben. Da wir in der oben aufgeführten Bananenrepublik offensichtlich mittlerweile auch viele Bananenrepublik - Wähler mit dauerhafter Betriebsblindheit für Realitäten und Notwendigkeiten wählen lassen (siehe letzte Wahlergebnisse und Entwicklungen zur Zeit), ist dies der einzige Weg sinnvolle Politik noch zu unterstützen, bevor es unmündige Bürger mit der Mentalität "Sonnenbänke und kostenloses Giro für alle" tun.
Heinz-Bert Müssig am 05.01.2011 um 21:22 Uhr
Permalinkich möchte noch anfügen, ich gehöre keiner Partei an und wähle Programme, die zukunftsfähig sind, parteienunabhängig.
Da hilft es nicht wenn wir Millionen für die Blockaden von Zuglinien oder Polizeieinsätze aus Steuermitteln finanzieren, das ist keine Politik sondern Betrug und Verrat an der Gesellschaft
Steven Thiel am 05.01.2011 um 22:15 Uhr
PermalinkDie größte Mafia ist und bleibt die Politik!
Immer wieder schön zu lesen das Angi und Co. doch nur Marionetten der Lobbys sind.
Und wir machen alle schön mit :)
An Frankreich sollte sich man ein Beispiel nehmen, wenn denen was nicht passt, bekommen das alle zu hören.
Jannis am 06.01.2011 um 14:01 Uhr
PermalinkSpenden sind kein Hinweis auf Korruption.
Was daraus in der Debatte gedreht wird, ist echt ungeheuerlich. Unternehmen sind gesellschaftliche Kräfte - genau wie Gewerkschaften, Kirchen und Kleingärtnervereinigungen - sie haben das unumstößliche Recht, deutlich zu zeigen, welche Parteien erkennen, dass man ihre Belange nicht in dilettantischer Weise übergehen darf!
Cornelius am 08.01.2011 um 11:17 Uhr
PermalinkLieber Jannis, wenn Parteien sechsstellige Spendengelder von Lobbygruppen annehmen dürfen, dann beschädigt dies unsere Demokratie. Wer das meiste Geld hat, setzt damit seine Interessen bei den Parteien durch. Und das ist ungeheuerlich!
Parteien sollten sich nur aus Mitgliedbeiträgen in normaler Höhe und aus staatlichen Mitteln finanzieren dürfen. Eine Reform des Parteienfinanzierungsgesetzes ist längst überfällig!
Die gegenwärtige und vergangene Parteispendenpraxis kann sehr gut mit Korruption verglichen werden. Staatlich geduldete Korruption zum Vorteil der Reichen und Mächtigen.
undernoch am 12.01.2011 um 10:40 Uhr
PermalinkDie Spender die hier angeführt werden sind Betrüger an der Bevölkerung,dass klingt hart,entspricht aber bei näherem hinsehen der Realität,warum das so ist,liegt eigentlich auf der Hand,denn all die Spenden zahlt der Bürger,der Verbraucher über den Preis und durch Verringerung der Steuerquote der Firmen und den dadurch entstehenden Steuerausfall,den der Bürger oder Verbraucher durch die Mehrwertsteuer ausgleichen muss.
Grundsätzlich sind Spenden durch Organisationen und Firmen Bestechungsversuche und daher sind diese Spenden Grundsätzlich zu verbieten,es sei denn,die Herrschaften zahlen nachweislich aus der eigenen Tasche,ohne die Möglichkeit der steuerlichen Abschreibung.
Georg Hausmann am 12.01.2011 um 18:19 Uhr
Antwort auf von undernoch
PermalinkNicht nur die Quote. Die Parteienspende kann völlig von der Steuerschuld abgezogen werden. Im Rahmen irgendwelcher Höchstbeträge hoffentlich. Sonst könnten Firmen ihre Steuern auf Null bringen.
Heinz Venhaus am 12.01.2011 um 13:18 Uhr
PermalinkAlle, die gegen dies Spendenunwesen sind können die nur ändern in dem sie die
Linke wählen. Nur die Linke würde bei entsprecherder Regierungsbeteiligung sofort
diese Bestechung durch Firmen beenden, sonst geht es immer so weiter.
Stefan Haug am 12.01.2011 um 14:32 Uhr
PermalinkDie verallgemeinernde Art, alle Politiker aller Parteien ("Die da in Berlin") in einen Topf zu werfen und d´raufzuhalten, ist eine im besten Fallle unüberlegte, meistens populistische oder demagogische Verächtlichmachung unserer Demokratie,die abzulehnen ist.
Wie man am Empfänger-Ranking klar sehen kann, gibt es grosse Unterschiede!
Roland Jakisch am 12.01.2011 um 16:54 Uhr
PermalinkBitte unbedingt ergänzen: Bei dem der Partei "Die Linke." gespendeten Betrag handelt es sich um eine Privatspende eines Bürgers!
Martin Reyher (abgeordnetenwatch.de) am 12.01.2011 um 17:15 Uhr
Antwort auf von Roland Jakisch
PermalinkIn dem Text heißt es bereits:
"Die Linke verbuchte die Spende eines Privatmannes in Höhe von 175.000 Euro."