Ulf Wilhelm
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Frage von Rüdiger B. •

Frage an Ulf Wilhelm von Rüdiger B.

Worauf führen Sie den dramatischen Schülerrückgang an der Poelchau-Oberschule zum neuen Schuljahr zurück?
Was werden Sie unternehmen, um die Schule wieder attraktiver zu machen?
Welchen Schultyp halten Sie für eine Eliteschule des Sports für wünschenswert?
Sollen nach Ihrer Meinung Schülerinnen und Schüler, deren sportliche Leistung nicht mehr der Norm entspricht, die Eliteschule verlassen oder soll ihnen an der Schule ein anderes Angebot gemacht werden?
Wie könnte ein solches Angebot ggf. aussehen?
Halten Sie den Einfluss von Sportvereinen (z.B. Hertha BSC) auf die Arbeit an der Eliteschule für angemessen, zu stark oder zu schwach?

Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr B.,

ich bin kein Experte im Sportbereich. Jedoch konnte ich den Medien entnehmen, dass die Poelchau-Schule den bisherigen Standort in Charlottenburg Nord zugunsten der Lage im Olympiapark verlassen hat. Somit muss sich die Schule am neuen Standort erst etablieren. Mit Sorge betrachte ich die gerade erst zurückliegenden Korruptionsaffären bei FIFA und die Dopingfälle bei Olympia. Dies hat meiner Ansicht nach auch Auswirkungen auf die Beliebtheit von Sportangeboten jenseits des Amateursports. Somit muss sich der Leistungssport in diesem Land hinterfragen, wie er sich von diesen Negativfällen abgrenzt und für fairen Leistungssport beim Nachwuchs wirbt.

Ich selbst befürworte die Integrierte Sekundarschule, weil diese den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt sich zu entwickeln. Insbesondere profitieren hiervon Schülerinnen und Schüler, die erst in der Sekundarstufe I stärkere Leistungen entwickeln. Um das Abitur zu erreichen, ist dann kein Schulwechsel nach dem Abschluss der 10. Klasse erforderlich. In der Praxis zeigt sich, dass bei der Schulentscheidung für Eltern das Schulprogramm wichtig ist. Insofern sollte die Schule überlegen, ob hier Veränderungen nötig sind oder nur ein temporäres "Umzugstief" bei den Neuanmeldungen vorliegt.

Eine Sporteliteschule definiert sich über die Ausrichtung auf ein sehr intensives Sporttraining. Insofern müssen Schülerinnen und Schüler, welche keine sportliche Laufbahn anstreben die Schule verlassen. Diesen ist aber ein gutes Angebot an einer nicht leistungssportbetonten Schule anzubieten.

Für mich ist klar, dass die nach dem Schulgesetz vorgesehenen Gremien der Schule ihren Aufgaben und Pflichten nachgehen. Kooperationen mit Vereinen sind sinnvoll, dürfen aber nicht in die Schulautonomie eingreifen. Hierbei sind aber alle Sportarten zu berücksichtigen und vor allem auch Sportarten, welche nicht stark kommerzialisiert sind. Das Angebot muss so breit sein, wie die Sportarten es auch sind. Hier ist eine Verzahnung mit den Berliner Olympiastützpunkten sinnvoll.

Mit freundlichen Grüßen

Ulf Wilhelm