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Sven Krohlas
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Frage von Reiner H. •

Frage an Sven Krohlas von Reiner H. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Krohlas,
Sie sind, wie die meisten Mitglieder der "Piraten", noch jung und dynamisch. Sieht man in Ihrer Partei auch auf die Kehrseite des Lebens? Sie studieren und erwarten sicher auch Erfolg und evttl. auch Karriere in Ihrem späteren Leben. Das ist auch gut so.- Nur - interessiert Sie auch , wie nebenan "Lieschen Müller" als Verkäuferin schuftet ohne Aussicht auf ein schönes Leben und einer Erwartung im Alter als Rentnerin mit minimalsten Bezügen, obwohl auch sie treu und brav jahrzehntelang Sozialabgaben in beträchtlicher Höhe zu bezahlen hat? Was sagen Sie zu den Plänen in unseren Landes- und Bundesparlamenten, zukünftig die Kranken- u. Sozialabgaben zu erhöhen, ohne dass die Oberschicht (Arbeitgeber und Besser-verdienende) mehr belastet wird?
Denkt Ihr auch an Eure Zukunft im Alter - Es gibt z.B zahllose Ingenieure, die in meist fortgeschritternem Alter plötzlich arbeitslos dastehen und mit jämmerlicher Rentenzahlung (oft 600 - 800 Euro) dastehen, weil
sie früher nicht rechtzeitig privat vorgesort hatten? Haben Sie für solche Tatsachen und deren Behebung durch die zukünftige Politik Ideen und Pläne in Ihrem Programm?

Für eine plausible und konstruktive Antwort bedanke ich mich.

Mit freundlichen Grüßen
Reiner Holzhäuser

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Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrter Herr Holzhäuser,

vielen Dank für Ihre Frage.

Es stimmt, dass in der Piratenpartei einerseits sehr viele junge Menschen aktiv sind. Auf der anderen Seite gibt es auch eine Menge Mitglieder aller anderen Altersstufen, die ihre Erfahrungen in die Partei einbringen. Gerade die Piratenpartei praktiziert den aktiven und freundschaftlichen Dialog nicht nur zwischen allen Altersgruppen, sondern auch quer durch alle Bevölkerungsschichten.
Ja, auch Fragen aus den Bereichen Soziales und Gesundheit spielen bei uns PIRATEN eine große Rolle, insbesondere seit dem letzten Bundesparteitag, an dem die Grundlagen unserer Sozialpolitik abgestimmt wurden.

Ich selbst war viele Jahre lang Gruppenleiter bei der KjG Linkenheim-Hochstetten-Dettenheim und habe Gruppenstunden, Ausflüge und Freizeiten mitorganisiert. Hier hatten wir es auch oft mit Kindern aus sozial schwachen Familien zu tun. Meinen Zivildienst habe ich als Pflegekraft im Hochstetter Altenheim verbracht. Auch hier sieht man, wie Sie sich sicher denken können, nicht nur die schönen Seiten des Lebens. In meinem Bekanntenkreis gibt es sowohl Zeitarbeiter als auch schwer erkrankte Menschen.

Ich sehe drei große Baustellen, die jedoch zu weiten Teilen nicht in die Länderkompetenz fallen:
1. Faire Löhne für Angestellte, sodass diese hiervon auch Leben und ihre Rente sichern können,
2. die noch immer viel zu hohe Arbeitslosigkeit und
3. Die Reform des Gesundheitswesens.

Zeitarbeit möchten wir besser bezahlt sehen als feste Anstellungen, da Zeitarbeiter die gleiche Arbeit erledigen und zusätzlich noch flexibler sind. Dies wird hoffentlich auch Firmen dazu anregen mehr Personal fest einzustellen, was vielen Menschen Planungssicherheit geben wird. Ich persönlich befürworte wie viele Sozial- und Wirtschaftsverbände auch einen flächendeckenden Mindestlohn, der hoch genug ist, dass man von jeder Vollzeitstelle auch leben kann. Letzteres wird parteiintern jedoch noch diskutiert, der Landesverband Berlin beispielsweise befürwortet hier das Modell eines bedingungslosen Grundeinkommens (BGE).

Ich persönlich wünsche mir auch eine Krankenversicherung, in die alle einzahlen. Derzeit versuchen mich immer wieder diverse private Krankenkassen mit haarsträubenden Argumenten anzuwerben: Hier wird offen damit argumentiert, dass nur (zukünftig) besser verdienende Personen nach einer Gesundheitsprüfung aufgenommen werden. Die Idee einer Versicherung, in der man sich gegenseitig unterstützt, ist in meinen Augen schon nahezu vergessen worden. Ähnlich ist es beim Rentensystem, aus dem sich der Staat immer weiter zurückzieht.

Die Piratenpartei steht besonders für Fairness und Chancengleichheit. Niemand soll im Laufe seines Lebens allein gelassen werden - und das gilt besonders im Alter oder während gesundheitlicher Einschränkungen. Auch wenn hier noch nicht jede Position ausgearbeitet wurde ist dieses Ziel jedoch klar.