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Peter Sehmsdorf
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Frage von Maria S. •

Frage an Peter Sehmsdorf von Maria S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Sehmsdorf,

in Ihrem Leserbrief in der Taz vom 26.04.2006 haben Sie sich für den Moscheenbau in Heinersdorf eingesetzt:

"Als CDU-Kandidat des Ortsverbandes Schönhauser Allee meine ich, dass es in unserem Rechtsstaat möglich sein muss, Glaubensfreiheit auch anderen Konfessionen zuzugestehen und es ihnen zu ermöglichen, ihre Gotteshäuser zu bauen."

Auch auf Ihrer Website stand bis vor kurzen ein Standpunkt, indem Sie sich in der Moscheenfrage von Ihrer Partei im Kreisverband distanziert und sich für den Moscheenbau eingesetzt haben.
Nun haben Sie den Artikel von Ihrer Website gelöscht und angeblich sogar auf einer Demonstration der Bürgerinitiative gegen den Moscheenbau als Redner gesprochen.

Wie erklären Sie diese plötzliche Meinungsänderung?
Wie können Sie als "bekennender Christ" von einer toleranten in eine intolerante Meinung abdriften und warum erklären Sie dies ihren Wählern nicht wenigstens auf Ihrer Website?

Mit freundlichern Grüßen

Maria Stypmann

Portrait von Peter Sehmsdorf
Antwort von
CDU

Werte Frau Stypmann,

um Ihre Fragen zu beantworten: Ich stehe uneingeschränkt zu meiner Aussage, dass es anderen Religionen erlaubt sein muss, und damit meine ich nicht nur muslime, ihre Gotteshäuser zu bauen. Ich bin nicht nur von meinem Elternhaus aus als offener, toleranter Mensch bekannt, sondern auch gerade durch meine Ausbildung zum Diakon anderen Religionen offen gegenüber. Für mich ist Christ sein nicht nur, Kirchensteuer zu zahlen. Sie müssen mir zugestehen, jedoch kritisch zu schauen, was die Inhalte der Ahmadiyya-Gemeinde sind. Besuchen Sie bitte die entsprechenden Seiten und fragen Sie nach, warum kein gemeinsamer Unterricht von Mädchen und Jungen stattfinden soll, warum keine Toleranz gegenüber gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften da ist, warum man einen Kalif-Staat in Deutschland errichten will. Dies sind nur einige Fragen, die unbeantwortet sind. Sie müssen mir zugestehen, auch die Belange der Bürger Heinersdorfs zu hören, ihre Ängste wahrzunehmen und so haben Sie insofern recht, dass ich im Gespräch mit den Bürgern in Pankow bin, aber kein Gastredner auf einer Veranstaltung. Sie müssen mir zugestehen, mich solidarisch zu Menschen zu stellen, die verbal und tätlich von Kreisen, die uns derzeit noch nicht bekannt sind, angegriffen werden. Ich kann für mich sagen, ich kann für den Kreisverband Pankow sagen, dass wir Andersgläubigen nicht feindlich gegenüber stehen, aber uns und den Bürgern in Heinersdorf eine Welle der Gewalt entgegenschlägt, die unerträglich ist.

Ihr Peter Sehmsdorf