Oliver Müller
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Oliver Müller zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Kristin B. •

Frage an Oliver Müller von Kristin B. bezüglich Soziale Sicherung

In welcher Hnsicht würden Sie etwas für den Jugendbereich tun. Um zu verhindern, dass die Jugend in die rechte Szene abrutscht.

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Bormann,

vielen für Ihr Interesse. Sie haben mit Ihrer Frage ein ganz wichtiges Thema angesprochen. Denn leider rutschen nicht wenige Jugendliche schon in immer jüngeren Jahren ab in die rechtsextreme Szene, in der ihnen vermeintlich zugehört und etwas geboten wird. Dabei gestaltet es sich als außerordentlich schwierig, erst einmal im "braunen Morast" versunkene Jugendliche wieder zurückzuholen und ihnen die eigentlich grundlegenden Werte des demokratischen Zusammenlebens zu vermitteln. Dafür ist es jedoch auch unabdingbar, jungen Menschen eine echte Perspektive zu bieten: Ausbildungsplätze/Lehrstellen, Arbeitsplätze! Nur wer auch einen wirklichen Sinn in seinem Dasein heute und hier erkennen kann und das Gefühl erlebt, auch von der Gesellschaft gebraucht zu werden, wird sich zu einer starken Persönlichkeit, die allen potentiellen Anfeindungen von Rechts mutig entegentreten wird, entwickeln können.
Deshalb erachte ich es als äusserst wichtig, bereits im Vorfeld alles nur Mögliche zu tun, um den braunen Rattenfängern schon von vornherein, es so schwer wir nur möglich zu machen. Das heißt, der Schwerpunkt allen Tuns muss im Bereich der Präventionsarbeit liegen; und zwar in der Schule und vor Ort in den Jugendfreizeiteinrichtungen (sofern überhaupt noch welche da sind). Hierbei hatte es zu Zeiten der rot-roten Landesregierung auch schon einmal dank in der Tat problembewusster Herangehensweise und einer bspw. institutionellen Förderung von auf dem Gebiet der Prävention aber auch Opferberatung ausgewiesen erfahrenen tätigen Akteuren wie dem Verein Miteinander e.V. größere Erfolge in der Arbeit gegeben als unter schwarz-gelb, die nichts eiligeres zu tun hatten als Mittel in diesem Bereich erst radikal zu kürzen und nun, nach einigen Jahren, wo nicht mehr zu übersehene und schön zu redende Zahlen des Anstiegs politisch motivierter Straftaten, die von rechtsextremer Gewalt geprägte Straftaten mehr als deutlich überwiegen, die Runde machen und aufschrecken, kurzerhand und kurze Zeit vor der Landtagswahl ein für meine Begriffe ein doch noch etwas diffus daher kommendes Bündnis für Demokratie und Toleranz auszurufen.
Darüberhinaus weiss ich auch aus eigenem Erleben durch meine jahrelange Mitarbeit Bündnis gegen Rechts Magdeburg, welche Facetten rechtsextreme Gewalt haben kann. Schon längst nicht mehr sind alle neonazistischen Kräfte schon von weitem an ihrem äußeren Erscheinungsbild zu erkennen. Das macht die Sache noch gefährlicher. Aktuellstes Beispiel ist gewiss auch die Bombendrohung im Rahmen des am letzten Freitag in der Magdeburger Factory vom Bündnis gegen Rechts organisierte "Bunt-statt-Braun"-Festival, das nach einem Platzverweis an 11 der rechtsextremen Szene zuzurechnenden Leute kurze Zeit später wegen einer bei der Polizei eingegangenen Bombendrohung unterbrochen werden musste. Dennoch: Wir lassen uns nicht bange machen - jetzt erst recht gegen Rechtsextremismus und Intoleranz! Nach einer guten Stunde wurde die Veranstaltung mit bspw. Toni Kater u.a. hoch motiviert fortgesetzt.
Für weitere Fragen und Hinweise stehe ich gern zur Verfügung!
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Müller