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Ole von Beust
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Frage von Martina J. •

Frage an Ole von Beust von Martina J. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr von Beust,

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort zum Thema Kinder- und Familienpolitik.

Ich habe noch folgende Fragen:

Wie stehen Sie persönlich zu "Pflichtvorsorgeuntersuchungen" um Risikofamilien schneller zu ermitteln?
(bitte nicht das Argument "Generalverdacht" - bevor ich ein Flugzeug betrete werde ich auch kontrolliert, obwohl ich keine bösen Absichten habe)

Was wird in Hamburg unternommen um den Informationsverlust (Verdacht auf Missbrauch, Misshandlung etc.) beim sogenannten "Doktor-Hopping" zu verhindern?

Wie wollen Sie und die Hamburger CDU zukünftig mit jungen zum Teil gewaltbereiten Menschen umgehen?
Wie wollen Sie Jugendlichen aus bildungsfernen Familien, mit oftmals einem hohen Maß an persönlicher Gewalterfahrung, Alternativen zum eigenen Umfeld und Perspektiven aufzeigen?

Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen
Martina Jessel

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Jessel,

bei der Regierungsübernahme 2001 durch die CDU gab es in Hamburg keine staatlichen Regeluntersuchungen. Erst der CDU-Senat hat ein engmaschiges Netz ärztlicher Untersuchungen geschaffen, um die Gesundheit der Kinder zu sichern und Kindeswohlgefährdungen früh festzustellen. Der Deutsche Kinderschutzbund lobt das Hamburger System als vorbildlich für ganz Deutschland. 100%-ige Sicherheit würden wir auch mit der Einführung gesetzlicher Pflichtvorsorgeuntersuchungen nicht erreichen können.

Um die Früherkennungsuntersuchungen effektiver zu gestalten, haben die Länder Niedersachsen, Thüringen und Hamburg bereits eine Bundesratsinitiative eingebracht. Darin fordern wir die Bundesregierung auf, die Krankenkassen zu verpflichten, ihre Mitglieder zu Früherkennungsuntersuchungen einzuladen und bei Nichtteilnahme die Daten an die entsprechenden Jugendämter weiterzuleiten.

Gewaltbereite Jugendliche sind ein Thema, das wir schon früh erkannt haben. Das Familien-interventionsteam FIT leistet für diese Jugendlichen und deren Familien wichtige und konstruktive Arbeit. Auch die Zahl der Stellen der Allgemeinen Sozialen Dienste hat der Senat ausgebaut. Mittlerweile haben wir mehr Mitarbeiter in diesem aufsuchenden Sozialdienst als vor den Kürzungen des rot-grünen Senates in den Jahren 1997- 2001.

Mit freundlichen Grüßen
Ole von Beust