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Martina Preugschat
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Frage von Michael S. •

Frage an Martina Preugschat von Michael S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Preugschat,

Welche Bemühungen gibt es Ihrerseits in allen Betreuungs- und Bildungseinrichtungen den Anteil der männlichen Erzieher in Kindertagesstätten, Betreuer in Jugendeinrichtungen, Grundschullehrer, etc., durch konkrete Fördermaßnahmen oder verpflichtende Einstellungsvorgaben zu erhöhen?

Mit freundlichen Grüßen
Michael Stiefel

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Antwort von
Bildungspartei

Sehr geehrter Herr Stiefel,

wenn ich mir die Beschäftigtenstatistik für die Berufsgruppe des Erziehungspersonals ansehe, kann man in der Tat davon ausgehen, dass in diesem Beruf die Frauen eindeutig überrepräsentiert sind. 1999 lag der Frauenanteil bei 97,1 % der Beschäftigten, während es im Jahr 2005 „nur noch“ 96,8 % waren. Angesichts dieser Statistiken wäre es fatal, eine Quotierung zu erzwingen, weil in kurzer Zeit eine geordnete Kita-Betreuung überhaupt nicht mehr möglich wäre.

Es ist leider eine Tatsache, dass der Beruf der Erzieherin bei jungen Männern nicht den Stellenwert hat, der zu wünschen wäre. Männliche Schulabsolventen streben wohl vorwiegend auch noch heute beruflich in die angestammten „Männerdomänen“. Der Erzieherberuf wird mit der Mutterrolle verknüpft und hat somit nur ein geringes soziales Image bei Männern. Nicht zuletzt trägt dazu auch die im Verhältnis zur Verantwortung schlechte Bezahlung bei.

Im Bildungsbereich sieht es etwas anders aus: Das Verhältnis von Männern und Frauen unter den Grundschullehrkräften ist zwar auch nicht ausgeglichen, der Anteil der Lehrer ist jedoch deutlich höher als bei den Erziehern.

Dabei darf die Bildung nicht erst im Schulalter beginnen. Die Bildungspartei fordert, dass auch die Kindergärten bereits zu Bildungseinrichtungen werden. Hier müssen beispielsweise Sprachdefizite behoben, Teilleistungsstörungen wie Legasthenie und Dyskalkulie erkannt und therapiert sowie motorische und musische Fähigkeiten trainiert werden usw. Nur so ist es möglich, dass alle Kinder am Schulanfang die gleichen Chancen haben. Hierfür ist allerdings ein umfassendes Fachhochschul-, besser noch Hochschulstudium, erforderlich, das eingehende pädagogische, psychologische und medizinische Kenntnisse vermittelt. Das impliziert natürlich auch eine adäquate Bezahlung der künftigen Erzieher. Ich kann mir gut vorstellen, dass dadurch auch der Beruf des Erziehers auch für Männer attraktiver würde.

Mit freundlichen Grüßen

Martina Preugschat