Markus Klemt
WASG
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Frage von Jürgen G. •

Frage an Markus Klemt von Jürgen G. bezüglich Frauen

Hallo Markus, was würdest du tun wenn du gewählt werden würdest für die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Zum Beispiel: Gleiche Arbeit gleicher Lohn Kindererziehung, wer bleibt zu Hause und zieht die Kinder groß?

Antwort von
WASG

Sehr geehrter Herr Gulden,

Vielen Dank für Ihr Interesse!
Als Gewerkschaftssekretär bei ver.di erlebe ich alltäglich die Diskrepanz zwischen (rechtlichem) Anspruch und (betrieblicher) Realität bei der Durchsetzung der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Erfeulich ist in diesem Zusammenhang, dass sich der Rechtsanspruch auf Teilzeitarbeit zugunsten der abhängig Beschäftigten wesentlich gebessert hat. Zunehmend auch junge Väter machen dadurch von der Möglichkeit Gebrauch, ihre Ansprüche durchzusetzen und sich an Kindererziehung und Haushaltsführung aktiv beteiligen. Allerdings sind dies immer noch zu wenig!

Widerstand erhebt sich weiterhin bei den "betroffenen" Unternehmen.
Hier herrscht leider all zu oft eine veraltete Denkweise und deckt gleichzeitig die Unflexibilität der Unternehmen innerhalb der internen Personal- Planung und Entwicklung auf. Ich fürchte gar, dieses Thema ist seitens der Arbeitgeberverbände "politisch besetzt": Es gilt wohl den Beweis zu verhindern, dass eine solche Form der Arbeitsteilung und Arbeitszeitverringerung definitiv zu Neueinstellungen führt.

Bezüglich der ungerechten Entlohnung von Mann und Frau bei vergleichbarer Tätigkeit sind die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen; nun müssen die betroffenen Frauen selbst ihre Rechte wahrnehmen - dies kann ihnen niemand abnehmen....selbstverständlich mit Unterstützung von Interessensvertretungen und Gewerkschaften.

Es ist auf allen politischen Ebenen Aufklärungsarbeit zu leisten; insbesondere auch über den Einfluss in fallweise paritätisch besetzten Organisationen wie z.B. IHKs, Arbeitsagenturen, Krankenkassen oder in den Bürgerbüros der Länder und Kommunen. Betriebs- und Personalräte sollten in diesem Zusammenhang besser geschult sein! Wichtig ist ausdrücklich eine Einbindung der Kirchen und ihrer Verbände in eine solche Offensive; den Anfang sollte eine gemeinsame Kampagne gegen die geplanten Ladenverlängerungszeiten - nicht nur anlässlich der WM - über 20.00 Uhr hinaus sein.

Um in der beruflichen Entwicklung in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit nicht hoffnungslos ins Abseits zu geraten, muss jedoch den Männern und Frauen auch die Möglichkeit von Kinder- und Schüler - Ganztagsbereuung möglich sein. Für mich ein ebenso wichtiger Bausstein zur Durchsetzung von Chancengleichheit in Familie/Lebenspartnerschaft und Beruf!

Ich hoffe, ihre Antwort zu ihrer Zufiedenheit beantwortet zu haben und feue mich auf weitere Fragen zu diesem oder anderen Themen

mit feundlichen und solidarischen Grüßen

Markus Klemt