Heinrich Stürtz
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Heinrich Stürtz zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Anita O. •

Frage an Heinrich Stürtz von Anita O. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

guten Tag, Herr Stürtz,
im letzten "Stern" beschreibt Jürgen Todenhöfer in eindringlicher und überzeugender Weise seine ablehnende Haltung zu einer militärischen Intervention des Westens gegen Syrien. Er beschwört förmlich die westlichen Akteure Verhandlungen mit Assad aufzunehmen und geht davon aus, dass die Verantwortlichen des Giftgas-Angriffs nicht zwingend bei der syrischen Regierung zu suchen sind.
Wie ist Ihre Haltung zu dieser Thematik?

Freundliche Grüße
A. Ockert

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Ockert,

meinen Dank für Ihr Interesse. Gerne beantworte ich Ihre Frage zu diesem in der Tat bedeutsamen aktuellen Thema.

Meine Haltung und und die Haltung der Partei DIE LINKE. sind identisch: Kein bewaffneter Einsatz in Syrien! Zufällig habe konnte ich einen Teil der Sendung mit Herrn Todenhöfer selbst wahrnehmen. Die von ihm dargestellten Fakten erscheinen glaubwürdig.

Unabhängig davon:  ein militärischer Einsatz wäre ein Verstoß gegen internationales Recht, und zwar selbst dann, wenn die UN einen entsprechenden Beschluß fassen würde. 

Da wollen sich die Befürworter von militärischen Maßnahmen meines Erachtens eine moralische Legitimation verschaffen, sonst nichts.

Schlimm finde ich, daß diese Kriegszenarien von Tag zu Tag erweitert werden, obwohl noch nicht einmal unbestreitbar feststeht, daß der Giftgaseinsatz tatsächlich vom Saddam-Regime ausging.

Ich sage da ganz deutlich, gerade auch im Hinblick auf Irak, früher Pearl Harbour, Vietnam usw.:  der CIA oder ähnlichen Organisationen traue ich alles zu. Wer militärische Einsätze will, findet im Ernstfall auch Gründe dafür.

Hinzu kommt, daß der Nahe Osten ohnehin ein Pulverfaß darstellt, und die Folgen einer militärischen Intervention überhaupt nicht absehbar wären (Syrien>Irak>Libanon>Iran>Israel>Palästina) und die dort bestehenden Fronten sich noch verhärten würden.

Sollte Ihnen die Antwort nicht ausreichen, fragen Sie ganz zwanglos bei mir nach.

Mit freundlichen Grüssen

Heinrich L. Stürtz