Wie können wir als Gesellschaft den Übergang in eine KI- und Automatisierungswelt gestalten, ohne soziale Spaltung und welche neuen Modelle der Wertschöpfung sehen Sie für diese Zukunft?

Berufsbedingt beschäftige ich mich seit einiger Zeit intensiv mit den gesellschaftlichen Folgen von KI und Automatisierung. Mit zunehmendem Erschrecken stelle ich fest, dass die aktuelle Politik den Sozialstaat eher demontiert, obwohl wir ihn dringend brauchen würden, um Menschen Stabilität und Zuversicht für die bevorstehende Transformation zu geben. Ohne ein solides soziales Fundament laufen wir Gefahr, dass Populisten Boden gewinnen. Nicht wegen ihrer Lösungen, sondern weil Menschen sich alleingelassen fühlen.

Wir müssen viel langfristiger denken als nur in Legislaturperioden. Demokratische Parteien sollten ihre künstlichen Barrieren überwinden: Im Kern wollen wir doch alle dasselbe, eine stabile, solidarische und menschliche Zukunft für Deutschland. Dazu müssen wir die Menschen dort abholen, wo sie stehen, und ihnen echte Perspektiven geben, statt Ängste zu verstärken.

Vor diesem Hintergrund interessiert mich Ihre Einschätzung zu neuen Wertschöpfungs- und Gesellschaftsmodellen.