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Frage von Holger M. •

Frage an Gregor Gysi von Holger M.

Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,

zunächst einmal bedanke ich mich für die Beantwortung meiner Frage vom 30.05.2014.
Ich muß Ihnen recht geben, daß die Mütterrente nicht allein von den Beitragszahlern zu tragen ist, außerdem sind die Mütter die vor 1992 Kinder geboren haben immer noch um einen Rentenpunkt benachteiligt. Das widerspricht nicht nur mein Gerechtigkeitsgefühl, es steht auch gegen das GG Art.3 und 14!
Auch die Rente mit 63 ist in meinen Augen unsozial und ungerecht, weil sie nur bestimmt Jahrgänge begünstigt und ab Geburtsjahr 1953 jährl. steigt bis das 65. Jahr erreicht ist. Es benachteiligt die die jüngeren AN.
Hier hätte Ihre Partei über ihren Schatten springen müssen und ein klares NEIN sagen!

Frage: Wie sieht denn das Konzept Ihrer Partei im Gegensatz zur Regierung in der Frage Rente mit 63 und Mütterrente aus?

PS.: Wie Sie wissen, deckt der sogenannte "Bundeszuschuß" zur RV nicht einmal die versicherungsfremden Leistungen. Wie will DIE LINKE gegen diesen ungerechten, unsozialen und unsolidarischen Zustand im Parlament begegnen und den Versicherten das gestohlene Geld seit 1957 zurück geben?

Mit freundlichen Grüßen
Holger Mairoll

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Mairoll,

vielen Dank für Ihre weitere Nachricht vom 12. Juni.

Unsere Stimmenthaltung war meines Erachtens richtig, weil die Schritte in die richtige Richtung gingen, aber Fehler enthielten. Ein Nein wäre meines Erachtens falsch gewesen. Die Grünen haben auch nur deshalb mit Nein gestimmt, weil sie überhaupt gegen diese Art der Rentensteigerungen auftreten.

Die Mütterrente muss vollständig aus Steuermitteln bezahlt werden. Außerdem müssen wir die Rente erst ab 67 Jahre wieder abschaffen. Die Regel sollte bei 65 Jahren liegen und eben früher bei 45 Beitragsjahren. Das wäre auch alles bezahlbar, wenn wir die Beitragsmessungsgrenze aufgäben und der jungen Generation sagten, dass alle mit Erwerbseinkommen einzahlen müssen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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