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Frage von Ralf S. •

Frage an Gert Weisskirchen von Ralf S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Professor Weisskirchen,

im Juni diesen Jahres stellte ich Ihnen eine Frage zum Thema "Belastung der Menschen und Umwelt durch übermäßigen LKW-Verkehr" (mit Vorschlägen wie man diesen verringern könne).

Mit folgenden Bemerkungen und einer Frage möchte ich darauf verweisen, daß natürlich gewährleistet sein muß, die Spediteure bei entsprechenden Maßnahmen "mit ins Boot zu nehmen", da niemand am Ende als Verlierer dastehen soll.

Man könnte bspw. das gesamte Speditionsgewerbe umstrukturieren, indem diese den Transport der Gütern von Herstellern zur Bahn und von der Bahn zum Empfänger organisieren.

Weiterhin ist es ja ganz bestimmt so, daß bestimmte Transporte, wie z. B. Umzüge oder Abholung von Holz aus dem Wald nur mit LKWs bewerkstelligt werden können. Hier wären dann auch keine Maßnahmen notwendig.

Die Verlagerung von Straße auf Schiene sollte gerade möglichst bei überregionalem Verkehr geschehen,
d. h. wo immense Fernstrecken zu bewältigen sind oder wo Deutschland als Durchfahrtsland benutzt wird.

Eine Lenkungswirkung hätte hier bspw. eine Erhöhung der Maut für Spediteure, die Deutschland als Durchfahrtsland benutzen.
Dies könnte auch eventuellen Überlegungen von Spediteuren entgegenwirken, die Lagerkosten vor Ort sparen wollen, indem sie die Autobahn im Fernverkehr als "rollendes Lager" nutzen.

Weiterhin sollte auch von der Politik her möglichst viel dafür getan werden, den Bahnkilometer günstig zu machen.

Die Frage ist, ob die Politik weitere Schritte in dieser Richtung unternehmen wird und ob es von politischer Seite noch andere Vorschläge gibt, unsere Umwelt vom Verkehr zu entlasten und gleichzeitig aber auch den Speditionen bei einer - je nachdem wie der Fall gelagert ist - Umstrukturierung unter die Arme zu greifen, damit dieses Gewerbe am Ende nicht als Verlierer dasteht.

Für Ihre Beachtung besten Dank.

Mit freundlichen Grüßen

R. Schaufler

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Schaufler,

herzlichen Dank für Ihre Anregungen zur Thematik des LKW-Verkehrs. Ihr Vorschlag, das gesamte Speditionsgewerbe umzustrukturieren ist sehr weitgehend und in unserer freien Marktwirtschaft sicherlich so nicht ohne weiteres durchzusetzen. Sie selbst führen ja bereits einige notwendige Ausnahmen (Umzüge, Holztransporte) an – die Liste würde mit Sicherheit noch sehr viel länger werden. Die Bundesregierung versucht mit einem ausgewogenen Mix Umweltaspekte und erforderliche Infrastrukturmaßnahmen in Einklang zu bringen.

Die Einführung der LKW-Maut war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, nämlich zur Verringerung des Anteils von Güterverkehr auf der Straße hin zur Beförderung mit der Bahn oder auf dem Wasserweg. Am 16. Juli 2008 hat das Bundeskabinett den von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee vorgelegten "Masterplan Güterverkehr und Logistik" verabschiedet.

Der Masterplan ist ein umfassendes Handlungskonzept zur Bewältigung des wachsenden Güter- und Personenverkehrs in Deutschland.
 
Sie können ihn sich im Internet herunterladen unter: http://www.bmvbs.de/Anlage/original_1046533/Masterplan-Gueterverkehr-und-Logistik.pdf
Gerne schicke ich ihn Ihnen aber auch per Post zu wenn Sie das wünschen.
 
Ein besonders wichtiger Bestandteil in dem Masterplan ist die Verlagerung von Verkehr auf umweltfreundliche Verkehrsträger wie Schiene und Wasserstraße. Dazu wurden die Mittel für den kombinierten Verkehr von derzeit 65 Millionen Euro pro Jahr auf 115 Millionen Euro aufgestockt.
 
Sehr geehrter Herr Schaufler, Sie erkennen hoffentlich die Bemühungen der Bundesregierung an, die in die Richtung Ihrer Vorschläge gehen.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Gert Weisskirchen, MdB