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Frage von Andreas W. •

Frage an Gert Weisskirchen von Andreas W. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Zu Ihrer Antwort vom 22.09

Natürlich werden in dem Bericht neben Verstössen der israelis auch die der Hamas erwähnt. Raketenbeschüsse auf zivile Ziele stellen auch Verstösse dar. Das Ausmass der palästinensischen und israelischen Verbrechen ist aber nicht vergleichbar. Der Versuch hier Symmetrie herstellen zu wollen ist eine Relativierung der israelischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die in dem Bericht unmissverständlich herausgearbeitet werden.

Die Aussagen der israelischen Regierung, nach welchen die punitive Kriegsführung welcher über tausend Zivilisten zum Opfer gefallen sind, darunter hunderte Kinder, eine "spontane, natürliche und zwingend logische" Reaktion auf einen Raketenbeschuss kurz vor Weihnachten war, welcher ein israelischer Bürger zum Opfer gefallen ist, können auch mit viel Verständnis für westliches Überlegenheitsdenken und selektive Opferbewertung, nicht wirklich ernst genommen werden. Besonders da die israelischen Operationen eine monatelange Vorlaufzeit hatten.

Wie kann durch eine weitere Hochrüstung eines bereits maximal militarisierten Regimes dass aus seinem regionalen Hegemonialanspruch keinen Hehl macht ein ausgeglichener regionaler Friede herbeigeführt werden ?

Statt wirklich langfristig durchdachter Aussenpolitik nach dem Vorbild der historischen Schutzmächte (die bereits Anfang der 60er Jahre vor der heutigen Situation gewarnt haben) sehe ich hier eher noch das bipolare Denken aus dem kalten Krieg, in welcher Israel einen "vorgeschobenen Posten" der "freien Welt" darstellt und die Araber in Schach halten soll, um so den Sowjets die strategische Ressourcenkontrolle streitig zu machen. Dass diese alte koloniale Anschauung sich seit Jahrzehnten schon in einer Sackgasse befindet, in welcher kein diplomatischer Erfolg mehr ohne massiven Waffeneinsatz und manchmal hundertausenden Opfern möglich ist, ist uns wohl allen klar.

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