Trump demontiert gerade die repräsentative Demokratie, sie scheint ein Auslaufmodell zu sein. Warum tritt keine Partei für mehr direkte Demokratie ein? Warum nicht die Linke?
Sehr geehrter Herr Beck, Demokratie bedeutet Volksherrschaft. Doch immer seltener setzen Parteien das um, was sie den Wählern versprechen. Die Bürger haben quasi keine Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Politik, außer irgendwo ein Kreuz zu machen, Wahlen haben eher Showcharakter. Damit ähnelt sie immer mehr der Scheindemokratie der DDR, die man als kollektive Diktatur der Eliten bezeichnen kann. Die Folge ist irgendwann ein echte Diktatur (hundertfach in der Geschichte belegt). Allein eine direkte Demokratie mit Elementen der Bürgerbeteiligung kann dem entgegenwirken. Doch auch diesmal hat keine einzige Partei das in ihrer Agenda als Kernproblem ganz oben, leider nicht einmal die Linke. Gerade jetzt, wo Menschen wie Trump die Welt prägen ist das eine essenzielle Frage. Wann setzt die Linke das Thema ganz oben auf die Liste? Gerade im Osten wäre das so wichtig, den Menschen zu zeigen, dass ihre Stimme zählt.

Hallo Herr B. .und vielen Dank für Ihre Frage. tatsächlich strebt meine Partei mehr partizipative Elemente politischer Beteiligung an. Dazu zählen etwas Bürger*innenräte, Bürger*innenhaushalte oder Jugendparlamente. Im Übrigen gilt es nicht nur die Mitbestimmung der Bevölkerung in der Politik auszuweiten, sondern auch der Beschäftigten in den Betrieben, z.B. bei großen Investitionsentscheidungen.