Ellmer Cramer
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Frage von Monika S. •

Frage an Ellmer Cramer von Monika S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Cramer,

in den nächsten Tagen werden Sie eine Broschüre mit Fragen unseres „Fördervereines zur Gründung einer Pflegekammer in Niedersachsen e.V. erhalten. Vorab eine der brennnenden Fragen der Pflegenden aus allen Einrichtungen, in denen Pflege stattfindet, Altenheimen, Krankenhäuser und Palliativeinrichtungen: wie soll eine sichere Versorgung der Bevölkerung in Bezug auf Pflege stattfinden, wenn immer mehr Stellen abgebaut werden?

Zwar sind Ansätze zu Verbesserungen in dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz zu erkennen,
aber solange Politiker nicht wahrnehmen, wo überall Pflege stattfindet, im Bereich SGB XI und SGB V, Personalbemessungsinstrumente nicht vorhanden sind, fragen wir:
möchten Sie
- z.B. im Krankenhaus von gehetztem Personal gepflegt werden, das nie Zeit für Sie hat
- möchten Sie Ihre älteren Angehörigen in Heimen haben, die dem Teufelskreis
„Nicht genug Trinken, Desorientiertheit, Sturz „ nicht entrinnen können?

Die Pflege braucht eine Selbstverwaltung, um die Berufsaufsicht fachlich autonom durchführen zu können.
Wie können und wollen Sie und Ihre Partei dieses Anliegen unterstützen?

Antwort von
FREIE WÄHLER

Sehr geehrte Frau Scibicki,

vielen Dank für ihre Anfrage, als Kandidat der Freien Wähler Niedersachsen in ihrem Wahlkreis 70 gestatten sie mir, dass ich erst einmal auf die Organisation dieser Partei wider Willen eingehe, bevor ich direkt auf die Problematik des Themas "Sichere Pflegeversorgung" antworte. Die Freien Wähler Niedersachsen verstehen sich Sachwalter der Unabhängigen und Freien Wählergemeinschaften, Bürgerforen, Bürgerinitiativen und Bürgerlisten. Wir mussten eine Parteiorganisation gründen, um an diesen Landtagswahlen teilnehmen zu können, weil Listenverbindungen, in der diese Unabhängigen organisiert werden könnten, durch das neue Niedersächsische Wahlgesetz nicht zugelassen sind.

Daraus ergibt sich, dass die Freien Wähler sich in ihrem Programm nicht zu jedem Thema äußern, insbesondere dann nicht wenn durch den lokalen Bezug eine generelle Einlassung nicht geboten erscheint. Wir wollen, und das ist der Anspruch jedes Kandidaten der Freien Wähler, die Bürgermeinung und die -probleme thematisieren und dafür stehe auch ich mit meinem Namen in der Verantwortung und nicht wie bei anderen Parteien, dass sich die Kandidaten hinter Parteiprogrammen verstecken können und eigene Verantwortung schlichtweg nicht übernehmen müssen.

Nun zu ihrem Thema:
Ich engagiere mich seit langem für die Tafel Hohenkirchen und sitze auch in der Mitträgerversammlung der Diakoniestaton Wangerland, die sich der Pflegearbeit in der Gemeinde Wangerland mit viel Erfolg, auch finanziell, widmet. Wie in Sillenstede, wo sie die Situation sicher kennen, hat auch das Wangerland durch die Weitläufigkeit grosse Probleme alle Bedürftigen zu erreichen und ausreichend zu versorgen. Dieses Problem stellt sich anders dar als in den grossen Städten, wo durch viel Konkurrenz, Dumping-Preisen und Mitarbeiterdruck eine menschenwürdige Pflege kaum noch stattfinden kann. Auf dem Lande ist der Anspruch, so lange wie möglich zu Hause im gewohnten Umfeld bleiben zu können, sehr viel ausgeprägter als in der Stadt. Daraus ergibt sich für die Freien Wähler und auch für mich der Ansatz zu einer effektiven, pragmatischen und dadurch auch menschlicher Pflegeversorgung. Wir müssen die Pflege- und Gesundheitsversorgung auf eine andere Ebene hiefen und zwar mehr zu den Bedürftigen hin. Die Kommunen müssen die Senioren- und Pflegebedürftigenarbeit nicht mehr als freiwillige Leistung immer mehr einschränken oder ganz abschaffen, sondern als Pflichtaufgabe übernehmen. Gleiches gilt auch für die Jugendhilfe.

Das Argument der Nichtfinanzierbarkeit lasse ich hier nicht gelten, denn es ist selbstverständlich über den Finanzausgleich vom Bund und Land für eine Finanzierung zu sorgen und bei Verzicht auf den Moloch Zentralverwaltung kann eine Umverteilung von oben nach unten(zu den Kommunen) erfolgen. Über eine Stärkung des Ehrenamts, und es gibt genügend Menschen, die bei einer ausreichenden Absicherung sich engagieren würden, die sich insbesondere um die Beschäftigung dieser Bedürftigen kümmern würden, wären auch Kosten bei der Pflegeversicherung einzusparen, die durch Ansprache und Langeweile entstehen.
Der Staat hat eine Verantwortung diesem Klientel gegenüber und nimmt es nicht wahr. Hier werden wir für Änderung sorgen. Die Gründung ihres Vereins werden wir positiv begleiten, es ist der Ansatz über die Stärkung des Ehrenamts. Wir setzen uns dafür ein, dass die Mitglieder eines solchen Vereins nicht der Gefahr ausgesetzt sind, durch ein Ehrenamt mit seinen Gefahren durch Unfall und Krankheit, selbst in Not zu geraten.
Ich wünsche ihnen für ihr Vorhaben viel Erfolg und seien sie meiner und der Freien Wähler Unterstützung sicher!!!

Ellmer Cramer