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Andreas Schockenhoff
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Frage von Konstantin K. •

Frage an Andreas Schockenhoff von Konstantin K. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Schockenhoff,
mit großem Bedauern stellte ich fest, dass die Medien stark einseitig über den Konflikt zwischen Georgien und Russland berichten. Der vorläufige Höhepunkt dieser Entwicklung war ein Interview von Thomas Roth mit dem russischen Ministerpräsidenten Putin in der ARD direkt nach den Tagesthemen. Dieses wurde stark verkürzt ausgestrahlt, während es in Russland deutlich ausführlicher gesendet wurde. Nun gut, Zeit ist im Fernsehen knapp aber das Interview wurde nicht einfach irgendwie gekürzt.
Auf http://www.spiegelfechter.com/wordpress/392/das-interview ist schön graphisch nachzuvollziehen, welche Stellen den deutschen Zuschauern vorenthalten wurden. Es sind ganz klar erkennbar jene, die der westlichen Sicht widersprechen. Dass teilweise nur kurze Satzteile entfernt wurden zeigt, dass es nicht nur darum ging Zeit zu sparen. Die einzig plausible Erklärung bleibt, dass die Meinung der Zuschauer bewusst gelenkt werden soll.
Nach der Ausstrahlung der gekürzten Fassung hielt man es bei der ARD nicht einmal für nötig, auf die Kürzung hinzuweisen und eine Langfassung im Internet zu veröffentlichen. Es wurde bis die Protestwelle losbrach, so getan, als handele es sich um das komplette Interview.
Nachdem dieses Vorgehen langsam publik wurde, gingen auf tagesschau.de (genauer: http://blog.tagesschau.de/?p=1380#comments ) etliche (über 500) Beschwerden ein und die ARD sah sich gezwungen das ganze Interview zu veröffentlichen. Einmal auf tagesschau.de und um 6:20 Uhr heute morgen im WDR. Ob damit der in den Köpfen der Zuschauer entstandene Schaden (so nenne ich es einmal) wieder behoben wird, ist fraglich.
Ich bitte Sie jetzt nicht um eine Stellungnahme zum Kaukasus-Konflikt, sondern eine Antwort in der Sie erläutern, was Sie von diesem Verhalten der ARD halten, wie Sie glauben, dass es überhaupt soweit kommen konnte und wie Sie verhindern wollen, dass so etwas nochmals, und dann vielleicht unbemerkt, geschieht.
Mit freundlichen Grüßen
Konstantin Klein

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Klein,

herzlichen Dank für die Zusendung der vollständigen Ausschrift des Interviews von Thomas Roth mit dem russischen Ministerpräsidenten Putin. Es hätte mich in der Tat auch interessiert, das vollständige Interview im Fernsehen sehen zu können.

Wie es zu der Kürzung kommen konnte - darüber kann ich nur spekulieren. Dies werde ich an dieser Stelle allerdings nicht tun.

Ich gehe davon aus, dass dieser Vorgang durch meine Kollegen und die Vertreter in den entsprechenden Gremien angesprochen und weiterverfolgt wird.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Andreas Schockenhoff