- Update 28.7.2011: Erweitert um Bayern.
- Update 26.7.2011: Erweitert um Baden-Württemberg.
- Update 20.7.2011: Erweitert um NRW.
- Update 7.7.2011: Erweitert um Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen.
- Update 5.7.2011: Erweitert um Niedersachsen und Bremen.
- Update 30.6.2011: Erweitert um Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
Da sag noch jemand, Noten brächten nichts.
Die Abgeordneten des Deutschen Bundestags haben sich bei der Antwortquote auf abgeordnetenwatch.de im Vergleich zum Vorjahr z.T. deutlich verbessert. Pünktlich zum Ferienbeginn in sechs Bundesländern hat abgeordnetenwatch.de jetzt die Antwortbilanz der Bundestagsabgeordneten seit der Bundestagswahl im September 2009 bewertet.
Dabei zeigt sich, dass einige Volksvertreter die Vorjahresnote offensichtlich zum Anlass genommen haben, ihr Antwortverhalten zu verbessern. In sämtlichen Bundesländern ist die Antwortquote im Schnitt gestiegen. Manche, wie der Berliner FDP-Abgeordnete Martin Lindner, haben in den vergangenen Monaten sogar erst so richtig Gefallen an dem Onlineaustausch mit den Bürgerinnen und Bürgern gefunden. 2010 noch mit der Note "mangelhaft" bewertet, kommt Lindner inzwischen auf eine "sehr gute" Antwortbilanz.
Mit den Zeugnisnoten sollen die Abgeordneten daran erinnert werden, dass teilweise noch immer zahlreiche Bürgerinnen und Bürger auf die Beantwortung ihrer Fragen warten. Nachfolgend die Noten der ersten sechs Bundesländer, die in diesen Tagen in die Sommerferien starten.
Bayern:
Baden-Württemberg:
Berlin:
Brandenburg:
Bremen:
Hamburg:
Hessen:
Mecklenburg-Vorpommern:
Niedersachsen:
Nordrhein-Westfalen:
Rheinland-Pfalz:
Saarland:
Sachsen:
Sachsen-Anhalt:
Schleswig-Holstein:
Thüringen:
Um diejenigen Abgeordneten nicht zu benachteiligen, die erst vor kurzem eine Frage erhalten haben, wurden nur Fragen berücksichtigt, die bis 14 Tage vor Veröffentlichung der Zeugnisnoten gestellt wurden (im Fall des Saarlands war dies bspw. der 6. Juni 2011). In die Statistik eingeflossen sind alle Antworten, die bis zum Redaktionsschluss vorlagen (Bsp. Saarland: 20. Juni). Antworten mit standardisierten Texten, sog. “Standardantworten”, wurden als keine Antwort gezählt. Bewertungsrahmen: sehr gut: 100 – 90%, gut: 89 – 80%, efriedigend: 79 – 65%, ausreichend: 64 – 50%, mangelhaft: 49 – 1%, ungenügend: 0%. ("Nicht bew.": Bei diesen Abgeordneten handelt es sich um Nachrücker, die im vergangenen Jahre noch nicht im Bundestag saßen und deswegen nicht bewertet werden konnten.)
In den kommenden Wochen werden wir die Antwortquoten der Bundestagsabgeordneten aus anderen Bundesländern ebenfalls hier im Blog veröffentlichen.
Kommentare
Thomas Völsch am 28.06.2011 um 18:12 Uhr
PermalinkWie kann es sein, dass Ingo Egloff im Vorjahr ein "ungenügend" bekommen hat? Er ist erst seit 2011 Abgeordneter des Bundestages.
abgeordnetenwatch.de am 29.06.2011 um 10:11 Uhr
PermalinkVielen Dank für den Hinweis! Unser System hat die "0" Antworten von Herrn Egloff aus dem Jahr 2010 als "ungenügend" interpretiert. Die "0" Antworten waren aber nicht Ausdruck des Unwillens von Herrn Egloff, Bürgerfragen zu beantworten, sondern sind - wie Sie richtig schreiben - der Tatsache geschuldet, dass er damals noch nicht im Bundestag saß. Wir haben dies nun korrigiert und in das Feld "nicht bewertet" eingetragen. Ähnliche Fälle gibt es auch in Brandenburg und Hessen.
Rabert von Dahrenhorst am 29.06.2011 um 14:20 Uhr
Antwort auf von abgeordnetenwatch.de
PermalinkNoch ein Grund mehr, warum Abgeordnete Abgeordnetenwatch verfolgen sollten: Nobody is perfect, auch diese Seite nicht. Und wie schnell schleicht sich dann so ein Flüchtigkeitsfehler in die öffentliche Diskussion ein.
Wie heißt es so schön "Who watches the Watchmen?". So wie wir unsere Abgeordneten unter anderem mit Abgeordnetenwatch beobachten, so sollten die Abgeordneten aus ureigenstem Interesse sich nicht nur aktiv beteiligen, sondern auch beobachten was hier über sie berichtet wird. Und sei es nur um Fehler korrigieren zu können.
Dr. Wenzel am 03.07.2011 um 23:32 Uhr
PermalinkStatt die Quantität zu zählen sollte man lieber die Antworten bewerten. Auf einfache fragen die man z.B. mit JA oder NEIN beantworten könnte, folgen meist gefühlte 3 DIN-A4 Seiten inhaltsloses wischi waschi Blabla
Dr. Wenzel am 03.07.2011 um 23:34 Uhr
PermalinkAbgeordnetenwatch wäre interessanter, wenn man die Antworten der Politiker noch kommentieren könnte. z.B. wo der Fragesteller die Antwort bewertet mit "War Hilfreich, war nicht hilfreich"
Rabert von Dahrenhorst am 04.07.2011 um 13:33 Uhr
Antwort auf von Dr. Wenzel
PermalinkSehr gute Idee!
Schwabe Elisabeth am 21.07.2011 um 23:46 Uhr
Antwort auf von Dr. Wenzel
PermalinkIch stimme dem zu, die Bewertung, ob eine Antwort hilfreich war, oder nicht, sollte ausschlaggebend sein, denn ich bekam oft seitenlange Antworten, von irgend einem aus dem Mitarbeiterstab, der völlig am Thema vorbeiging, oder aber schlichtweg falsche Behauptungen aufstellte. Dann noch hochtrabende Sätze schrieb wie: "ich hoffe, Ihnen mit meinen Ausführungen geholfen zu haben, oder aber ich solle doch Klage erheben!" So etwas empfinde ich als puren Faschismuss. Unser aller Ziel sollte es sein, dass wir ernst genommen werden. Unsere guten Hinweise anerkannt werden u. Verbesserungen bewirken. Untreues desstruktives Amtsverhalten, Mißbrauch u. Rechtsbeugungen, gleich ob in der oberen oder unteren Ebene der Landesverwaltungen sollten niemals stillschweigend hingenommen oder von der Politik übergangen oder gar abgestritten werden! Jeder sachorentierten Beschwerde sollte nachgegangen werden, Rechtsbrüche müssten stets verfolgt werden u. Schadenswiedergutmachung eingeleitet werden. Wenn aber jemand ungerechtfertigte Beschwerden erhebt, sollte das auch Folgen haben, denn die Arbeitzeit in unserem Amtstuben sollte ein Ziel Demokratie u. Finanzkraft/Zukunft schaffen haben.
Kristian Theel am 20.07.2011 um 13:03 Uhr
PermalinkSehr geehrte Damen und Herren,
wie können Sie dem Abgeordneten Peter Wichtel ein gut geben, wenn er doch in seinen Antworten nur das weitergibt, was die Regierung längst gesagt hat. Beispiel PED Abstimmung. Herr Wichtel hat keine eigene Meinung und ist somit ein Wasserträger der Regierung. Es kommt doch nicht auf die Anzahl der Antworten an sondern auf deren geistigen Inhalt.
Mit freundlichen Grüssen
Kristian Theel
Barbara von Schnurbein am 20.07.2011 um 16:33 Uhr
PermalinkDanke für die Aufstellung und den Erfolg von abgeordnetenwatch. Ich vermisse allerdings Bayern und Baden-Württemberg. oder hab ich da was bersehen?
Viele Grüße, Barbara von Schnurbein
Barbara von Schnurbein am 20.07.2011 um 16:34 Uhr
PermalinkDanke für die Aufstellung und den Erfolg von abgeordnetenwatch. Ich vermisse allerdings Bayern und Baden-Württemberg. oder hab ich da was übersehen?
Viele Grüße, Barbara von Schnurbein
Martin Reyher (abgeordnetenwatch.de) am 20.07.2011 um 16:45 Uhr
PermalinkDie inhaltliche Bewertung der Antworten müssen die Bürger/Wähler übernehmen. Mit der quantitativen Bewertung möchten wir lediglich den Blick darauf richten, dass einige Abgeordnete uns Bürgern öffentlich Rede und Antwort stehen (wie dies im Jahr 2011 eigentlich selbstverständlich sein soll), andere aber nicht. Vielleicht regen die Noten auch den ein oder anderen dazu an, unseren Volksvertreter eine direkte Rückmeldung zu ihrem Antwortverhalten zu geben. Wer transparent, kompetent und bürgernah ist, der wird sich über ein Lob sicher freuen. Den anderen sollte man aber durchaus ebenfalls mitteilen, was man davon hält.
Martin Reyher (abgeordnetenwatch.de) am 20.07.2011 um 16:48 Uhr
PermalinkWir machen die Auswertung für jedes Bundesland jeweils zu Beginn der Schulferien, also passend zur Zeugnissaison ;-) BaWü und Bayern gibt es deswegen Ende Juli.
Am Ende werden wir eine Gesamtauswertung für alle 620 Abgeordneten erstellen.
Otto Lieberwirth am 20.07.2011 um 17:33 Uhr
PermalinkWas zu beweisen war (und mithin belegt ist). Otto Lieberwirth
P.Fianen am 21.07.2011 um 10:19 Uhr
PermalinkEs macht auch deutlich,dass den Politikern,denen hier eine manelhafte Eiinstellung attestiert wird, z.B. ein Herr Thierse oder Pofala oder Diepgen,Westerwelle und insbesondere A.Merkel,auch in ,zumindest meinem Umfeld,zu den Unsymphaten gehören.
Bei Herrn Müntefering wundert es mich schon eher ein wenig.
Diese Leute haben sich auch im politischen Leben und im Umgang mit Ihren Gehaltszahlern,deren Bedienstete sie im Grunde ja sind,von uns ,dem "gemeinen Volk" entfernt-auch wenn sie dieses vehemment verneinen.
Und es macht Sinn,dass Politiker sich durch eine gute Note auszeichen,deren politisches Denken, zumindest ihren öffentlichen Bekundungen nach, dem Volke zugewandt sind.
Hier fällt mir ein Herr Gysi auf,dem ich das, trotz aller "Schlitzäugigkeit" und dem Befriedigen eigenerer Machtgelüste, anrechne, dass er des Öfteren daran erinnert, dass hier Volksvertreter,aufgrund ihres Mandates, zwar stellvertretend für ihre Wählerschaft, agieren sollten, es aber nicht sein kann,dass diese sich einer jeglichen Rechtfertigung durch elitäres und arrogantes Gehabe entziehen können.
Insofern dient so eine Liste natürlich auch der Manifestierung meiner eigenen Eindrücke,oder auch der Korrektur.
Gruss P.Fianen,Hamburg
Schwabe Elisabeth am 21.07.2011 um 23:49 Uhr
PermalinkSie leisten guten Arbeit. Danke
Wolfgang Gansauge am 22.07.2011 um 15:55 Uhr
PermalinkHallo! Der OBM von Leipzig hält von antworten auch nicht viel bzw. gar nichts. Von mir bekommt Herr Jung ein mangelhaft, genau wie der Bundespräsident Herr Wullf. Selbst auf Anfragen auf Facebook antwortet unser Bundespräsident nicht.
MfG Gansauge Leipzig
Jörg Schoppe am 13.08.2011 um 21:11 Uhr
PermalinkNachdem ich auf eine freundliche E Mail keine Antwort erhalten habe versuche ich es hier einmal. In Berlin sind alle Kandidaten nach der Anzahl ihrer antworten und der Anfragen sortiert. Alle? Ja! Alle bis auf einen. Der Kandidat der Partei DIE FREIHEIT Marc Doll ist nach hinten geschoben worden warum??? Wenn für ihn die gleichen Regeln wie für alle anderen Kandidaten gelten würden käme er auf platz 2. Meine Frage: ist das ein bis jetzt unbemerkter Fehler oder wie begründet sich die Platzierung???
Mit freundlichen Grüßen Jörg Schoppe
abgeordnetenwatch.de am 15.08.2011 um 16:26 Uhr
Antwort auf von Jörg Schoppe
PermalinkWir haben in den letzten Tagen feststellen müssen, dass einigen Kandidaten offenbar von Sympathisanten gezielt Fragen gestellt werden. Der Verdacht liegt nahe, dass dies geschieht, um den jeweiligen Kandidaten zu helfen, in der Kandidatenübersicht auf abgeordnetenwatch.de ganz vorne zu erscheinen.
Diese Manipulation der Kandidatenübersicht führt zu einer Irreführung unserer User. Daher haben wir beschlossen, die Profile von Kandidaten, bei denen ein begründeter Manipulationsverdacht besteht, hinter allen anderen antwortenden Kandidaten auf zu führen. Wir haben uns für diese Form der Sortierung entschieden, weil in solchen Fällen nicht mehr die Zahl der Fragen und Antworten relevant ist, sondern alleine die Tatsache, dass geantwortet wurde.
Im Falle des Direktkandidaten Marc Doll wurden allein in der ersten Woche nach Start der Kandidatenbefragung mehr als 20 meist stichwortgebende Fragen gestellt. Da die große Mehrheit dieser Fragen zudem aus dem gesamten Bundesgebiet und nicht aus Berlin gestellt wurde, sehen wir den begründeten Verdacht, dass hier ein Manipulationsversuch vorliegt.
Folglich führen wir das Profil von Marc Doll hinter allen anderen antwortenden Kandidaten auf.
Jörg Schoppe am 15.08.2011 um 16:21 Uhr
PermalinkKeine Antwort ist auch ne Antwort! Soviel zu Transparenz und Dialog.
Jörg Schoppe
Jörg Schoppe am 16.08.2011 um 10:31 Uhr
PermalinkAha. Immerhin eine Antwort! Dafür Danke. Mein 2. Kommentar vom 15.08. ist damit hinfällig. Wenn das so ist waren anscheinend einige etwas übereifrig. Schade für den Kandidaten.
Mit freundlichen Grüßen Jörg Schoppe
Jörg Schoppe am 16.08.2011 um 10:34 Uhr
PermalinkAntwort ist da. Damit Kommentar nicht mehr aktuell! Danke für die Antwort. Jetzt wieder:
Mit freundlichen Grüßen Jörg Schoppe
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