Portrait von Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann
Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann
PIRATEN
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Karin M. •

Frage an Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann von Karin M. bezüglich Soziale Sicherung

Mich würde interessieren, wie Sie zum Thema internationale Gerechtigkeit stehen. Als Neubürgerin in Braunschweig musste ich beispielsweise feststellen, dass es hier nicht einmal einen Weltladen gibt (die Initiative der ev. Kirche und der Ökoscouts ausgelassen), in dem der Bürger die Möglichkeit hat, Produkte zu kaufen, die nicht auf der Ausbeutung anderer Menschen beruhen. Wie weit definieren Sie den Begriff der Gerechtigkeit und gilt dieser auch außerhalb nationaler Grenzen. Wie könnten Sie sich vorstellen, hier etwas zu bewegen?

Herzlichen Dank, Karin Maier

Portrait von Jens-Wolfhard Schicke-Uffmann
Antwort von
PIRATEN

Selbstverständlich gilt es, Gerechtigkeit auch zwischen Menschen herzustellen, die auf verschiedenen Seiten von Nationalstaatsgrenzen leben.

Um diese Gerechtigkeit herzustellen, bedarf es momentan vor allem einer wirtschaftlichen Stärkung der bisher armen Länder. Initiativen wie die von Ihnen angesprochenen Eine-Welt-Läden, können dazu einen Beitrag leisten. Gerade für die bisher am wenigsten entwickelten Länder sind allerdings Bergbauerzeugnisse im Moment die wichtigsten Exportgüter. (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratische_Republik_Kongo#Wirtschaft https://de.wikipedia.org/wiki/Niger#Wirtschaft_und_Infrastruktur ). Da allerdings z.B. Uranerz aus dem Niger den Endverbraucher eher weniger interessiert, sind Fairtrade-Siegel und ähnliche Strategien hier deutlich schwerer anzuwenden. (Ganz unabhängig davon, dass es gute Gründe gibt, den Import von Uranerz zur Stromerzeugung in Europa bei Gelegenheit einzustellen, selbst wenn das die Wirtschaft des Niger nachteilig beeinflusst.)

Auf staatlicher Ebene halte ich daher Entwicklungshilfe sowohl für notwendig als auch ausbaufähig. Der möglichst direkte "Export" von Bildung scheint mir dabei besonders zielführend, da anders als bei Geldmitteln, auch die (gerade in wirtschaftlich schwächeren Ländern oft stärkere) Korruption wenig Einfluss auf den Erfolg von Bildungsinvestionen hat. Um Projekte in diesem Bereich auszubauen, braucht es natürlich Geld bzw. entsprechende Prioritätensetzungen im Bundeshaushalt.

Neben Projekten vor Ort wird auch die von den Piraten (auch aus anderen Gründen) angestrebte freie Bereitstellung von Lehrmitteln und Wissen einen kleinen Beitrag zur besseren Bildung in der gesamten Welt leisten.

Mit freundlichen Grüßen,
Jens-W. Schicke-Uffmann