Frage an Thomas Dörflinger von Manfred K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Dörflinger,

in der Annahme dass ab September Mitglied des neuen Bundestages und evtl. auch Mitglied des Verkehrsauschusses sein werden, möchte ich sie auf ein kleines lokales Problem hinweisen, dass aber ziemlich sicher von bundesweitem Interesse ist. Für die Erfassung und Besteuerung der Güterverkehrsströme auf den Autobahnen haben wir ein milliardenschweres Mautsystem eingerichtet, das jeden LKW unter der Sonne metergenau orten kann. Das ist auch gut so. An manchen Orten werden damit auch Bundesstrassen, die zur Vermeidung von Autobahngebühren vom Schwerverkehr bevorzugt werden, erfasst. Das ist noch besser. Im nicht Autobahn erschlossenen "Outback" oder schöner gesagt im Naturparadies Südschwarzwald sucht sich der Schwerverkehr nun zusehends mehr und mehr kleine Kreisstrassen aus um neuralgische Punkte im Bundesstrassen Netz (z.B. Waldshut) zu umgehen. Resultat, ab morgens um 6 Uhr brettern 36Tonner durch die Dörfer und machen das Betreten der engen Strassen ohne Gehwege zum russischen Roulette. Konkret spreche ich z.B. von der K6551 von Bannholz nach Gurtweil (ich könnte aber einfach auch nur von der Ortsdurchfahrt Gurtweil sprechen) die zur Belieferung der Industrie im Kaitle und auf dem Lonza Areal vom Schwerverkehr bevorzugt wird. Mit dem Mautsystem, mit dem prinzipiell jeder LKW an jedem Ort erfasst werden kann, müssten solche "Schwerverkehrs-Schleichwege" mindestens mit der 4-fachen Autobahn Maut belegt werden, sind doch Schäden an Mensch, Lebensraum und Infrastruktur unvergleichlich höher sind als bei einer Fahrt auf dafür vorgesehenen Verkehrswegen. Das deutsche Mautsystem hat den grossen Vorteil, dass es nicht nur als Wegesteuer-System, sondern auch als Verkehrsstrom-Lenkungssystem eingesetzt werden kann. Wie ist ihre Einstellung zur Umsetzung dieses, den Verkehrsausschuss Mitgliedern sicher nicht neuen Vorschlages zur Steuerung der dank GPS immer mehr ausufernden Schwerverkehrsplage auf unseren Dorfstrassen?

Mit freundlichen Grüssen

Manfred Küchler