Frage an Markus Klaer von Michael M. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Herr Mehne,
bzgl. des Innsbrucker Platzes haben Sie uneingeschränkt Recht. Das besonders Familien in den Speckgürtel ziehen, ist eine Tatsache, die man auch in München, Hamburg oder anderen Großstädten beobachten kann. Dadurch steigt das Aufkommen des Pendlerverkehrs deutlich. Dieser sollte durch den Ausbau und Verbesserung der Taktfrequenzen des öffentlichen Personennahverkehrs stärker auf die Schiene gebündelt werden. Auch sollte man versuchen vor allem jungen Familien durch Bereitstellung von günstigen Bauland in Berlin zu halten. Voraussetzung ist aber, dass das Sicherheitsgefühl der Menschen verbessert wird. Das Sicherheitsbedürfnis der Bürger wird im wesentlichen geprägt durch das Sicherheits-- und Sauberkeitsgefühl im direkten Lebensumfeld. Die Berliner beklagen zu Recht die in Berlin zunehmende Verwahrlosung und den Vandalismus, der in Berlin Millionenschäden verursacht und vom Bürger durch höhere Gebühren, Abgaben und Preise wie z.B. bei der BVG bezahlt werden muss. Sprayen und scratchen ist keine Kunst, sondern Sachbeschädigung.

Ich setze mich ein für:

* Kampf der Verwahrlosung - Erhaltung, Instandsetzung und Pflege von öffentlichen Gebäuden, Parks und Plätzen.
* Sprayen und scratchen als Straftatbestand ahnden.
* Stärkere Präsenz der Ordnungsämter (Kiezstreifen) und der Polizei in der Öffentlichkeit.
* Videoüberwachung von Bussen und Bahnen und von deren Depots sowie von vandalismusgefährdeten Denkmälern und öffentlichen Gebäuden.

Zur Steigerung der Aktaktivität von Schöneberg gehört auch, die vorhanden Parks zu pflegen und zu erhalten.Parks sind die grüne Lunge der Stadt und bestimmen entscheidend das Klima und die Luftqualität der Stadt. Sie haben, wenn sie gepflegt sind, einen hohen Freizeitwert und dienen unterschiedlichen Nutzungen. Die Pflege und Erhaltung von Parks ist aufwendig, aber notwendig. Neue Grünanlage sind auf absehbare Zeit weder finanzierbar noch zu unterhalten.

Ich setze mich ein für eine:

* Konzentration vorhandener Mittel auf die Instandhaltung vorhandener Parks wie den Rudolf-Wilde-Park, den Heinrich-Lassen-Park oder den Kleist-Park. Nur so ist die Wohnqualität zu erhalten.
* Gestaltung von Straßen durch Begleitgrün und durch Gestaltung und Pflege der Mittelinseln unter dem Aspekt des Erhalts des Straßenbildes, sowie günstigen Unterhalts und der Sauberkeit.
* Unterstützung von bestehenden Anwohnerinitiativen, die sich um die Erhaltung von Grünflächen kümmern wollen. Sie müssen im Rahmen von „Public-Privat-Partnerships“ die Grünflächen mit öffentlichen Mitteln pflegen können. Neue Initiativen sollten initiiert werden.

Auch muss die Wiederbelebung der Hauptstraße und Potsdamer Straße zur Geschäftstraße weiterhin hohe Priorität haben. Dieses wird auch auf die angrenzenden Problemkieze Auswirkungen haben.

Für die Zukunft benötigen wir daher:

* Hinweise auf die und Vermarktung der touristischen Anziehungspunkte entlang des Straßenzuges (z.B. Königskolonnaden, Kammergericht, Rathaus Schöneberg, alte Dorfkirche, RIAS -Gebäude etc.), um hier durch Touristen mehr Kaufkraft zu generieren.
* Wiederbelebung des „Prälaten“ durch eine differenzierte Nutzung, die dem Leitbild einer pulsierenden Einkaufstraße entspricht.
* Erhalt der Kaiser-Wilhelm-Passage mit einem attraktiven auf die Hauptstraße ausstrahlenden Ankermieter.
* Wegfall des Quartiersmanagement in Nord-Schöneberg in bisheriger Form und Einsatz der Finanzmittel in Millionenhöhe zur zielgerichteten baulichen Verbesserung der Bürgersteige und der Aufenthaltsqualität durch mehr Grün in der Hauptstraße und Potsdamer Straße.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Klaer