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Gregor Amann
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Frage von Richard H. •

Frage an Gregor Amann von Richard H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Amann,

Sie haben für die Gesundheitsreform gestimmt, die zumindest in Teilen sinnvolle Veränderungen aufweist.
Aber der einheitliche Beitragssatz wird dazu führen, dass viele Beitragszahler signifikant mehr zu zahlen haben. Zum Beispiel erhöht sich mein Beitrag von 13,4% auf 15,5%. Das ist eine Beitragserhöhung um ca. 16%!!
Insbesondere niedrige Einkommen werden (mal wieder) darunter leider, da erfahrungsgemäß die niedrigen Einkommensschichten sich billige KK gesucht haben.
Ist Ihnen diese Problematik klar und wie können Sie diese exorbitante Erhöhung vor einem Niedrigverdiener wie mir rechtfertigen?
Schon mit der Mehrwertsteuererhöhung 2007 waren es die Niedrigverdiener, die die Zeche zu zahlen hatten.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Hopstock,

erfreulicherweise führt der medizinische Fortschritt dazu, dass wir immer mehr Krankheiten heilen oder zumindest die Lebensqualität der Betroffenen während der Krankheit verbessern können. Dieser medizinische Fortschritt mit immer aufwendigeren Behandlungsmethoden sowie die demografische Veränderung unserer Gesellschaft sind die Hauptursachen für den mittel- und langfristig zu beobachtenden Anstieg der Krankenkassenbeiträge und keineswegs der neu eingeführte Gesundheitsfonds, wie manchmal behauptet wird.

Im konkreten Fall haben sie aber natürlich Recht, dass für Versicherte, die bisher einen sehr niedrigen Beitragssatz zahlen, durch die Einführung eines einheitlichen Beitragssatzes eine Mehrbelastung entsteht.

Aber wenn Ihre Krankenkasse bisher einen niedrigen Beitragssatz anbieten konnte, weil sie besonders effizient gewirtschaftet hat, dann kann sie nach der Einführung des einheitlichen Beitragsatzes durch den Gesundheitsfond den erwirtschafteten Überschuss auch wieder an ihre Kunden zurückzahlen. Eine Beitragssteigerung für die Versicherten dieser Kassen ist also nicht zwangsläufig. Erst wenn bekannt ist, ob und in welcher Höhe, die einzelnen Krankenkassen von der Möglichkeit Gebrauch machen, Zusatzbeiträge zu erheben oder Beiträge zurückzuzahlen, lässt sich erst feststellen, für wen der Krankenversicherungsbeitrag ab dem 1.1.2009 tatsächlich teurer wird. Im übrigen sind viele der Krankenkassen, die momentan besonders niedrige Beiträge anbieten, nicht unbedingt die, welche einen besonders hohen Anteil an Versicherten mit niedrigem Einkommen haben.

Mit freundlichen Grüßen,

Gregor Amann, MdB