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Gregor Amann
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Frage von Doris S. •

Frage an Gregor Amann von Doris S. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Amann,

ich habe den Artikel in der Neuen Presse über Sie gelesen und finde es gut, dass Sie kandidieren.
Ich möchte gerne von Ihnen wissen, ob Sie es in Ordnung finden, dass über ein Renteneintrittsalter von 70 Jahren nachgedacht wird. Ich selbst bin jetzt auch über 50 Jahre alt und in meinem Bekanntenkreis mache ich immer wieder die Feststellung, dass die Arbeitgeber versuchen, ältere Mitarbeiter "los zu werden". Auf der anderen Seite haben wir sehr viele Arbeitslose, darunter auch viele junge Menschen. Das macht doch alles keinen Sinn. Wenn man z. B. 45 Berufsjahre hinter sich hat, denke ich, dass man einen Anspruch auf Rente ohne Abschläge hat.
Weiterhin würde mich interessieren, wo die Arbeitsplätze für die Arbeitssuchenden herkommen sollen. Auf der einen Seite werden Menschen mit 1 EUR-Jobs abgespeist, auf der anderen Seite soll gleichzeitig für die Altersvorsorge gespart werden. Wie denn? M. E. ist die Schere zwischen Arm und Reich mittlerweile in Deutschland zu weit auseinander geraten. Was gedenkt die SPD in diese Richtung zu tun?
Wie soll die Wirtschaft in schwung kommen, wenn die Großfirmen alles ins Ausland verlagern und die Handwerker keine Aufträge erhalten, weil Otto-Normalverbraucher diesen nicht bezahlen kann, weil er letztlich immer weniger verdient bzw. das Geld für Benzin, Miete, Wasser, Strom etc. ausgeben muß. Gerade bei diesen Posten sind die Ausgaben enorm gestiegen, ohne dass wir einen Euro mehr verdienen.
Wie stehen Sie dazu, dass auch Abgeordnete in die Rentenkasse einzahlen? (Aber bitte, ohne dass dafür die Diäten kräftig erhöht werden!)

Vielen Dank für Ihre Zeit und die Antwort

Mit freundlichen Grüßen

Portrait von Gregor Amann
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Stanislaus,

vielen Dank für Ihre freundlichen Worte. Ich freue mich darüber, dass Sie meine Kandidatur begrüßen.
Vieles von dem, was Sie bewegt, kann ich nachvollziehen, denn Sie sprechen einige der zentralen Themen nicht nur dieses Wahlkampfes, sondern für unser Land insgesamt, an.
Nein, ich finde es auch nicht in Ordnung, dass manche jetzt über ein Renteneintrittsalter von 70 Jahren nachdenken. Es ist auch nicht notwendig! Notwendig ist vielmehr, dass wir erreichen, dass die Menschen auch tatsächlich wieder mit 65 in Rente gehen und nicht schon mehrere Jahre vorher. Zum Glück hat es die Schröder-Regierung jetzt geschafft, den Trend zur Frühverrentung zu stoppen. Das tatsächliche Renteneintrittsalter nähert sich langsam wieder dem gesetzlichen Rentenalter an. Und in der Tat haben in den vergangenen Jahren viele Unternehmen versucht, die (vergleichsweise teureren) älteren Mitarbeiter einfach „los zu werden“ und dies auf Kosten der Allgemeinheit.
Genauso wenig in Ordnung ist es aber auch, wenn Unternehmen Riesengewinne machen, aber keine Leute zusätzlich einstellen (oder sogar noch Personal abbauen wollen). Denn Tatsache ist doch, dass es großen Teilen unserer Wirtschaft sehr gut geht, viele Unternehmen machen Gewinne und der DAX steht auch nicht schlecht. Da die Schröder-Regierung den Unternehmen in den letzten Jahren massiv die Steuern gesenkt, Bürokratie abgebaut und ganz allgemein die Rahmenbedingungen für die Unternehmen verbessert hat, können wir jetzt auch erwarten, dass diese ihrer sozialen und gesellschaftlichen Verpflichtung nachkommen und neue Arbeitsplätze schaffen. Leider ist es mir nicht möglich auf jede Ihrer Fragen im Einzelnen einzugehen, dafür sind es zuviele auf einmal. Das Wahlprogramm („Wahlmanifest“) der SPD finden Sie im Internet unter www.spd.de und meine persönlichen Vorstellungen zu vielen Punkten finden Sie auf meiner Homnepage www.gregor-amann.de. Dort finden Sie auch einen Kalender, wann und wo ich unterwegs bin. Vielleicht können wir uns bei einem meiner vielen Termine im Wahlkreis in den nächsten Wochen auch noch persönlich darüber unterhalten?

Ja, für „Otto-Normalverbraucher“ ist tatsächlich vieles teurer geworden. Und in dieser Situation möchte die CDU auch noch die Mehrwertsteuer um 2% anheben! Das ist nicht nur unsozial, sondern belastet auch unsere Konjunktur zusätzlich. Das dürfen wir nicht zulassen! Ich rechne am 18. September auch auf Ihre Unterstützung.

Viele Grüße,

Gregor Amann