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Bernhard Schulte-Drüggelte
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Frage von Bernhard D. •

Frage an Bernhard Schulte-Drüggelte von Bernhard D. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Schulte-Drüggelte,

die abzuschaltenden Atomkraftwerke werden eine Lücke in der Energieversorgung hinterlassen. Wie soll diese Lücke bis 2022 geschlossen werden, und wenn ja wieviel wird das kosten. Welche Kosten werden über Preiserhöhungen an die Verbraucher weitergegeben? Ist sichergestellt, daß 2022 tatsächlich ein Ausstieg erfolgen kann, und wenn ja, wie soll das geleistet werden. Wo kann man Zahlenmaterial zu diesem Themenkomplex einsehen? Gibt es ein Energiekonzept aus welches meine Fragen hinreichend beantworten kann, oder gibt es nur das große Schlagwort vom Ausstieg?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Dust,

Deutschland hat im Frühsommer dieses Jahres die Entscheidung getroffen, schrittweise bis 2022 aus der Kernenergie vollständig auszusteigen und seine Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen zu decken. Der schnellere Ausstieg aus der Kernenergie erfordert, dass wir den mit dem Energiekonzept vom Herbst 2010 bereits angelegten Umbau unserer Energieversorgung für eine sichere, umweltschonende und wettbewerbsfähige Energieversorgung deutlich beschleunigen. Dazu müssen wir die Stromerzeugung in Deutschland neu ausrichten. Dies kann nur mit zusätzlichen Stromnetzen, mit Investitionen in hochmoderne Kohle- und Gaskraftwerke, mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien, mit mehr Energieeffizienz und neuen Energietechnologien gelingen. Investitionen in fossile Kraftwerke sind dabei essentiell für die Gewährleistung der Versorgungssicherheit, denn sie werden einen Teil der wegfallenden Kapazitäten aus Kernkraftwerken ersetzen und die schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ausgleichen müssen. Unsere oberste Prioriät ist die dauerhafte Sicherstellung einer zuverlässigen und bezahlbaren Energieversorgung in Deutschland. Um bezahlbare Strompreise zu gewährleisten, muss der Ausbau kosteneffizient erfolgen und bestehende Kostensenkungspotentiale ausgeschöpft werden. Eines ist jedoch klar – der Strompreis wird mit dem Verzicht auf Kernenergie steigen. In welchem Ausmaß ist nicht sicher vorherzusehen. Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes kann es zu Strompreissteigerungen von 0,6 bis 0,8 Cent pro Kilowattstunde kommen.

Wir stehen erst am Anfang eines Umbaus unserer Energieversorgung. Dies eröffnet technologische und ökonomische Chancen, um Deutschland zu einer der fortschrittlichsten und energieeffizientesten Volkswirtschaften der Welt zu machen.

Weitere Informationen erhalten Sie im Eckpunktepapier der Bundesregierung zur Energiewende und im Energiekonzept vom September 2010:

http://www.bmu.de/energiewende/beschluesse_und_massnahmen/doc/47465.php

http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/energiekonzept-2010,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf

Mit freundlichen Grüßen

Bernhard Schulte-Drüggelte