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Ursula Hammann
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Frage von Beate W. •

Frage an Ursula Hammann von Beate W. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Damen und Herren,

mich interessiert, ob es ein Umdenken in den Parteien gibt, was die Ansiedelungen von Gewerbebetrieben außerhalb angeht. Immerhin ist dies größtenteils nur mit dem PKW zu erreichen, was ja mit einer Umwelt- und Verkehrsbelastung verbunden ist. Geschäfte für den täglichen Bedarf existieren in den Orten recht wenig und ich stelle es mir für einen älteren Mitbürger schwer vor seinen Bedarf an den wichtigen Dingen zu sichern.

Ebenfalls frage ich mich, ob die Parteien sich Sorgen um die Wahlbeteiligung machen, die ja fast als Boykott angesehen werden kann. Die meisten gehen ja nicht mehr, weil sich eh nichts ändert. Steuern Sie diesem entgegen in Ihrem Wahlprogramm? Haben Sie das Wahlprogramm schon erstellt? Kann ich es einsehen?

Mit freundlichen Grüßen

Beate Wormuth

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Zu Frage 1:
Die drastische Reduktion des Flächenverbrauchs ist ein vordringliches Ziel GRÜNER Politik. In Deutschland werden täglich mehr als 118 Hektar wertvollen Bodens, das sind rund 158 Fußballfelder, durch Siedlung und Verkehr überbaut und versiegelt, alleine in Hessen sind es täglich um die 8 Hektar, also ungefähr 10 Fußballfelder.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN treten deshalb für die Umsetzung der "Stadt der kurzen Wege" ein. Insbesondere in Zeiten einer alternden Gesellschaft und dem fortschreitenden Klimawandel ist die Sicherstellung wohnungsnaher Einkaufsmöglichkeiten, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden können, ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung. Die Attraktivität der Innenstädte muss gesteigert werden u.a. durch die Ausweitung des Programms "Soziale Stadt" und die Raumplanung ist auf die Vermeidung unnötiger Wege auszurichten. Das setzt voraus, sich von der Wachstumsphilosophie beim Bauen und Planen zu verabschieden und einen intelligenten und sparsamen Umgang mit Flächen zu entwickeln. Dazu gehört unter anderem das Schließen von bestehenden Baulücken und Brachflächen in Kommunen und ein verstärktes Flächenrecycling zum Beispiel von Industriebrachen und Konversionsflächen bei der Ausweisung von Gewerbe- und Wohngebieten. Wir brauchen unter anderem eine ökologische Reform des Gemeindefinanzsystems, bei der zum Beispiel die Ausgestaltung der Grundsteuer dazu beiträgt, den Flächenverbrauch zu reduzieren. Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat sich unter anderem dafür eingesetzt, dass bei der Dorferneuerung nur noch dann Mittel fließen, wenn zunächst die Dorfkerne als Wohnraum umgenutzt werden, anstatt neue Wohngebiete auf der grünen Wiese auszuweisen.

Zu Frage 2:
Natürlich machen wir uns Sorgen um die Wahlbeteiligung. Das Wahlrecht, um das in anderen Teilen der Welt teilweise unter großen Opfern gekämpft wird, sollte von jedem Menschen in unserem Land wahrgenommen werden, da somit direkt auf die Politik Einfluss genommen werden kann. Wir haben ein attraktives Wahlprogramm mit dem wir u.a. der geringen Wahlbeteiligung entgegentreten wollen, weil wir den Menschen in Hessen damit eine echte Alternative bieten. Das Wahlprogramm der GRÜNEN, in welchem sich viele der oben genannten Punkte wieder finden, kann unter http://www.hessen.gruene-partei.de/cms/gruene_dokumente/dokbin/201/201266.landtagswahlprogramm_2008.pdf eingesehen werden.
Für weitere Informationen stehe ich sehr gerne zur Verfügung!