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Sabine Bätzing-Lichtenthäler
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Frage von Martin S. •

Frage an Sabine Bätzing-Lichtenthäler von Martin S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Bätzing!

Mit Interesse verfolge ich die Entwicklung des Nichtraucherschutzes in den letzten Jahren. Ich verstehe Ihr Engagement gegen das Rauchen aufgrund Ihrer Position als Drogenbeauftragter, stelle mir aber dennoch die Frage, weshalb die Diskussion in den letzten Jahren völlig eindimensional geführt wurde. Rauchen ist nurmehr eine unsinnige Beschäftigung, die süchtig macht, Geld kostet und gesundheitliche Schäden nach sich zieht. Meiner Meinung nach erklärt diese vereinfachte Darstellung jedoch nicht, warum immer noch ein beträchtlicher Teil der Gesellschaft dem Rauchen nachgeht.

In einer Ihrer Antworten schreiben Sie völlig zu recht, man solle ab einem Alter von 18 Jahren das Recht haben, für sich selbst auf der Basis eines umfassenden Wissens der Konsequenzen sich für oder gegen das Rauchen entscheiden zu können.

Wie soll diese Entscheidung frei getroffen werden, wenn Rauchen grundsätzlich nur als schlecht dargestellt wird, ungeachtet eventueller kultureller und historischer Ursprünge und einem ja doch scheinbar, zumindest für gewisse Menschen, aus ihm erwachsenden Mehrwert?

Weshalb wird in der politischen Debatte grundsätzlich die Person des Rauchers bzw. sein potenzieller Standpunkt in der Debatte ausgeblendet? Immer ist die Rede von einer Masse, die rücksichtslos überall ihrem Laster nachzugehen scheint, aber bei einem doch beträchtlichem Bevölkerungsanteil, der raucht, findet offensichtlich eine Interessensabwägung mit dem Ziel einer Kompromissfindung nicht statt.

Weshalb wird im politischen Diskurs behauptet, der Kampf gehe nicht gegen den Raucher als Person, sondern gegen das Rauchen an sich bzw. für den Schutz des Nichtrauchers vor den Gefahren selbigens, wenn die indirekte Konsequenz der Ausgestaltung doch wiederum ein Entstehen von Konflikten zwischen Rauchern und Nichtrauchern ist, so z.B. bei der Diskussion um Raucherclubs und Nebenraumregelungen?

MfG, Martin Schmidt.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Schmidt,

die Aufgabe, das Rauchen schön zureden, ist Sache der Tabakwerbung. Als Drogenbeauftragte ist es meine Aufgabe, gesundheitliche Schäden durch das Rauchen zu verringern oder - noch besser - zu verhindern. Ich wiederhole daher gern: Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko, das wir kennen. Durch regelmäßiges Rauchen steigt das Risiko schwerer Herz- und Kreislauferkrankungen, das Risiko für eine Reihe von Krebserkrankungen, die Haut altert vorzeitig. Dies sind objektive Fakten, die alle kurzfristigen positiven subjektiven Empfindungen bei weitem aufwiegen. Mit dem Rauchen aufzuhören, steigert die Lebensqualität ungemein.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Bätzing

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