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Frage von Rupert Dr. H. •

Frage an Rainer Stinner von Rupert Dr. H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Stinner,

seit 1.1.2009 steht mir aus kassenärztlicher Tätigkeit ein Monatsbudget von 8000.- für meine Augenarztpraxis, die ca. 1400 Patienten/Quartal im Münchener Osten versorgt,zur Verfügung. Kosten belaufen sich auf ca. 6000.-, Rente und Krankenkasse bei 2000.-, bleiben brutto Null.
Und wen ich auch immer anschreibe: Hr. Söder, die KV, die Kassen: Jeder äußert Verständnis, schiebt die Verantwortung von sich und tut nichts.
Fazit: meine Praxis wird nur noch eine Marginalversorgung gewährleisten können und schließen, sobald dies möglich ist, ich selbst muß mich ja an Verträge halten.
Meinen Patienten wünsche ich jetzt schon viel Freude in der Notaufnahme der Augenkliniken.
Mal abgesehen von der Vernichtung meiner mit großem Einsatz über viele Jahre aufgebauten Praxis:
Wer wird künftig die Versorgung der Kranken übernehmen?

mfg Dr. R. Holderied

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Dr. Holderied,

Sie stellen die richtige Frage. Es hat sich deutlich gezeigt, dass alle bisherigen Reformen zur Krankenversicherung nichts zu einer besseren Versorgung der Patienten und einer erhöhten Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen beigetragen haben. Auch der jetzt in Kraft getreten Gesundheitsfond hat nur zu einem Anstieg der Kosten und noch mehr Bürokratie geführt.

Wir müssen feststellen: Das heutige umlagefinanzierte, auf dem Arbeitseinkommen basierende System der gesetzlichen Krankenversicherung ist nicht zukunftsfähig. Die FDP spricht sich deshalb für ein Umsteuern im Krankenversicherungssystem aus. Die bisherige Pflichtversicherung in der GKV soll einer Pflicht zur Versicherung für alle medizinisch unbedingt notwendigen Leistungen weichen. Jeder Bürger muss dazu eine Versicherung mindestens im Umfang dieser Regelversorgung bei einem privaten Anbieter seiner Wahl abschließen. Der heutige Arbeitgeberbeitrag wird als Teil des Lohnes ausgezahlt. Das jetzige Umlagesystem, in dem die jungen Menschen aufgrund der demografischen Entwicklung immer stärker belastet werden, soll durch ein kapitalgedecktes System mit Alterungsrückstellungen abgelöst werden. Bürger, die nicht in der Lage sind, die Prämie für die Absicherung der Regelleistungen aufzubringen, sollen staatliche Transferleistungen erhalten.

Die FDP setzt sich nach wie vor mit allem Nachdruck für eine grundlegende Reform in der Gesundheitspolitik ein, die auf Transparenz, Eigenverantwortung, Nachhaltigkeit beruht, dem Gesundheitsbereich die für einen Wachstumsmarkt notwendige Flexibilität ermöglicht und die Arbeitskosten entlastet, um Arbeitsplätze zu schaffen. Bei der Reform setzen wir auf die Freiberuflichkeit als Garant für eine gute, flächendeckende Versorgung, die Hausärzte wie Fachärzte gleichermaßen braucht.

Mit freundlichen Grüßen

Rainer Stinner