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Nicole Ludwig
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Frage von Erik S. •

Frage an Nicole Ludwig von Erik S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Ludwig,
(kurz zur Erklärung: Ich fahre jeden Tag 26 km zur Arbeit und zurück und benötige dafür ca. 1,5 h).
Bzgl. der 30er Berlin Zone habe ich folgende Fragen:
1) Was versprechen Sie sich von der Einführung einer 30er Berlin Zone?
2) Wäre es nicht sinnvoller, die Baumaßnahmen im öffentlichen Straßenland zu beschleunigen?
3) Wie Sie in der Erklärung oben sehen können, fahre ich einen Schnitt von ca. 17 km/h. Also schon viel weniger als 30 km/h. Sollte ich auf Abschnitten, wo wenig Verkehr ist, nicht mehr mit 50 km/h fahren dürfen, brauche ich noch länger. Können Sie nicht ein Gesetz erlassen, dass den Arbeitsweg auch zur Arbeitszeit zählen lässt?
4) Wie oft benutzen Sie ein KFZ? Oder sind Sie komplett auf Fahrrad und ÖPNV umgestiegen?

Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen,

Erik Sünder

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Sünder,

vielen Dank für Ihre Fragen, die ich gerne beantworte:

1) Bündnis 90/Die Grünen möchten Tempo 30 statt Tempo 50 zur Regelgeschwindigkeit machen, das stimmt, wurde aber von der Presse zum Teil nicht richtig erläutert. Wir versprechen uns dadurch vor allem Vereinfachung: Hauptstraßen 50, Nebenstrassen/Wohngebiete 30. Dabei sollte man wissen, dass bereits jetzt ca. 80% von Berlins Strassen Tempo 30 sind! Die Anpassung der Regelgeschwindigkeit formell ist in der Praxis längst Realität. Ich gehe davon aus, dass Sie einen Großteil Ihres Arbeitsweges auf Hauptstrassen unterwegs sind, daher wird Sie das im Alltag nicht wirklich tangieren. Obwohl bei Ihnen je nach Strecke evtl. auch der ÖPNV eine Alternative sein könnte? Da könnten Sie die lange Fahrzeit immerhin nutzen.

2) Ich bin völlig Ihrer Meinung, dass Baumaßnahmen im öffentlichen Straßenland deutlich besser abgestimmt werden müssten. Es ist nach wie vor so, dass es zwischen den verschiedenen Bauherren gute Abstimmung gibt, so dass es immer wieder dazu kommt, dass gerade hergerichtete Straßen/Fahrradwege/Gehwege von einem nächsten, Telekom oder Wasser etc. wieder aufgemacht werden. Das ist Verschwendung von Steuergeldern und muss endlich optimiert werden!

3) Nein, das wäre Bundesangelegenheit. Aber persönlich muss ich auch sagen, fallen mir dafür auch nicht viele Argumente ein.

4) Ich habe ein Auto und benutze es neben meinem Fahrrad mehrmals die Woche, am Wochenende nutze ich meist den ÖPNV. Allerdings wünschte ich mir sowohl fürs Fahrrad als auch für den ÖPNV bessere Bedingungen in der Stadt, ebenso wie einen Ausbau des Car-Sharing. Mein eigenes Auto ist mir oft eher Klotz am Bein. Perfekt wäre aus meiner Sicht ein dichtes Netz Car Sharing (vorzugsweise mit Elektroantrieb aus Ökostrom), Call-a-bike an jedem U-/S-Bahnhof und mehr Straßenbahnen auch im Westteil der Stadt. Wenn mehr Menschen dann auf ihr eigenes Auto verzichten könnten, hätten wir auch viel mehr Platz in der Stadt, denn der Großteil parkt sowieso die meiste Zeit des Tages.

Ich hoffe, Ihre Fragen erschöpfend beantwortet zu haben, gerne können Sie mich wieder kontaktieren, auch direkt unter nicole.ludwig@gruene-berlin.de.

Mit besten Grüßen
Nicole Ludwig