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Marie Kollenrott
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Marina K. •

Hallo Frau Kollenrott, Meine Frage wäre ob man in der Ausbildung nicht mehr so viele Abzüge bekommen könnte weil es gibt viele die eine eigne Wohnung haben und es irgendwann nicht mehr bezahlen können

Weil mir wäre es sehr wichtig das man Geld für seine Hygiene Artikel und noch für Lebensmittel benutzen kann weil Lebensmittel sind sehr teuer.

würde mich freuen wenn ich eine Antwort bekommen würde
Marina k.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau K.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Zuschrift und Ihre Frage zur finanziellen Situation von Auszubildenden.

Leider haben Sie nicht erwähnt, in welchem Bereich Sie eine Ausbildung machen. Damit hätte die Antwort ggf. noch konkreter ausfallen können.

Generell ist mir sehr daran gelegen, dass möglichst viele Menschen in Niedersachsen und darüber hinaus eine Ausbildung absolvieren können und dabei finanziell gut über die Runden kommen.

Die aktuellen Preissteigerungen in nahezu allen Lebensbereichen stellen diesbezüglich eine zusätzliche Herausforderung dar. Die Ampel-Bundesregierung hat in diesem Kontext insgesamt 3 Entlastungspakete auf den Weg gebracht, von dem auch Auszubildende teilweise profitiert haben bzw. profitieren, etwa durch das 9-Euro-Ticket, für das derzeit zwischen Bund und Ländern eine Anschlusslösung ausverhandelt wird.

Im aktuellen Wahlprogramm von Bündnis 90/Die Grünen Niedersachsen (https://www.gruene-niedersachsen.de/wp-content/uploads/2022/08/Wahlprogramm_barrierefrei.pdf) wird an zahlreichen Stellen das Thema Ausbildung im Zusammenhang mit finanziellen bzw. sozialen Aspekten erwähnt (siehe insbesondere Seite 29, 110, 124-125, 132, 151).

So wollen wir unter anderem:

"Die Fahrtkostenerstattung weiten wir deshalb auf Schüler*innen der Sekundarstufe II und auf Auszubildende aus. Mit einem landesweit gültigen Sozialticket zum Preis von 365 Euro pro Jahr machen wir in einem ersten Schritt Auszubildende, Schüler*innen, Menschen mit geringem Einkommen und Freiwilligendienstleistende mobil. Allen, die keinen Anspruch auf ein 365-Euro-Ticket haben, wollen wir ein landesweit gültiges kostengünstiges Klimaticket anbieten." (S.29)

"Fachkräftemangel begegnen, pädagogisches Fachpersonal besser bezahlen

Gute Betreuung und Förderung gibt es nur mit qualifizierten und fair bezahlten Fachkräften. Ein wesentlicher Faktor für den Fachkräftemangel in diesem Bereich ist die zu geringe Bezahlung für diese anspruchsvolle und wichtige Arbeit. Wir GRÜNEN setzen uns daher dafür ein, eine armutsfeste Ausbildungsvergütung auf den Weg zu bringen und die berufsbegleitende Ausbildung zu stärken." (S.110)

"Damit ausreichend Auszubildende gefunden werden können, bedarf es einer Aufwertung der dualen Ausbildung. Hierzu gehört beispielsweise eine gute Entlohnung für Auszubildende und eine bessere Unterstützungsinfrastruktur. Daher setzen wir uns dafür ein, dass auch Auszubildende zukünftig mit einem landesweiten 365-Euro-Ticket für Busse und Bahnen mobil sind (vgl. 1.3 Mobil in Niedersachsen). An den Berufsschulstandorten soll es für Auszubildende, die von weiter weg anreisen, Modelle für bessere Unterbringungsmöglichkeiten, etwa Azubiwohnheime, geben. Wir weiten die kostenfreie Schüler*innenbeförderung auf die Schüler*innen der Sekundarstufe II der Allgemeinbildenden Schulen und der berufsbildenden Schulen aus. Wir GRÜNEN sehen zudem nicht ein, warum das Masterstudium gebührenfrei ist, die Meisterausbildung im Handwerk aber bis zu 10.000 Euro kostet. Daher setzen wir uns für eine gebührenfreie Meisterausbildung ein." (S.124-125)

"Wir setzen uns auf Bundesebene für die Gestaltung einer gerechten Studienfinanzierung ein, die allen Menschen unabhängig vom Einkommen ein Studium ermöglicht. Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) in seiner aktuellen Ausgestaltung reicht nicht aus, um Bildungsgerechtigkeit zu schaffen. Deshalb begrüßen wir, dass die neue Bundesregierung das BAföG öffnen und elternunabhängiger gestalten möchte. Wir setzen uns dafür ein, dass auch Teilzeitstudierende BAföG beziehen können und der Freibetrag aufs eigene Konto auch für dual Studierende gilt." (S.132)

"Für Pflegeassistent*innen, Heilerziehungspfleger*innen, medizinische Bademeister*innen und Diätassistent*innen schaffen wir endlich das Schulgeld ab. Für alle Gesundheitsberufe fordern wir eine Ausbildungsvergütung." (S.151)

Dies ist selbstverständlich nur ein Ausschnitt unserer politischen Forderungen.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen Eindruck vermitteln, auf welchem Wege ich die Umstände von Auszubildenden verbessern möchte.

Mit freundlichen Grüßen

Marie Kollenrott (Landtagskandidatin im Wahlkreis Göttingen-Stadt)

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