Portrait von Karl-Edmund Vogt
Karl-Edmund Vogt
ÖDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Karl-Edmund Vogt zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Andreas S. •

Frage an Karl-Edmund Vogt von Andreas S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Vogt,
ich habe eine Frage zum Thema Klimaschutz.
Nach den mir vorliegenden Informationen ist Deutschland für lediglich ca. 2 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Andere Länder wie zum Beispiel Indien bauen neue Kohlekraftwerke in großer Zahl. Die große Mehrzahl der Staaten betreibt betreibt entweder überhaupt keine oder eine unzulängliche Klimaschutzpolitik.
In diesem Zusammenhang meine Fragen:
- Kann deutsche Klimaschutzpolitik angesichts dieser Sachlage überhaupt zu einer messbaren Verringerung der weltweiten CO2-Emissionen führen?
- Gibt es überhaupt eine realistische Chance auf eine Verhinderung der Klimakatastrophe? Falls ja: Woraus begründen Sie diese Hoffnung?
Es stimmt zwar, dass es in Deutschland eine wachsende Sensibilität für die Problematik gibt, aber erstens sieht es nicht so aus, als würde fridays for future in der Lage sein, in Deutschland eine wirksame Klimaschutzpolitik zu erzwingen (siehe Klimaschutzpaket der Bundesregierung) und zweitens spielt Deutschland wie gesagt im weltweiten Rahmen kaum eine Rolle und die meisten anderen Staaten unternehmen kaum etwas für den Klimaschutz bzw. verschlimmern die Situation sogar (siehe Indien).
Mit freundlichen Grüßen,
A. S..

Portrait von Karl-Edmund Vogt
Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Schönberger,

Sie haben zwar recht, wenn nur Deutschland den CO2-Ausstoß senkt, ist das zwar messbar, aber der weltweite Effekt nicht sehr groß. Als Exportweltmeister haben wir schon einen Einfluss. Das Wichtigere ist, es wird der Nachweis erbracht, alternative Energien können Bevölkerung und Wirtschaft versorgen, ja sogar zu günstigeren Bedingungen. Der Strom an der Leipziger Strombörse kostet, dank der regenerativen Einspeisung nur 4 Cent. Dass der Verbraucher es nicht merkt, liegt an der Stromsteuer, den immer höher werdenden Durchleitungskosten, und wir bezahlen sogar für Strom in den Offshore Windparks, die gar keinen Strom erzeugen.

Die indische Regierung wird gezwungen werden, umweltfreundlicher zu produzieren. Neu-Dehli ist die schmutzigste Stadt, mit den höchsten Schadstoffwerten in der Luft. Sie liegen im Einzugsgebiet des Monsuns, der jetzt schon manchmal ausbleibt oder anderseits zu massiven Überschwemmungen führt. Es waren noch nie so viele junge Inder auf einer Umweltdemo wie in den vergangenen Wochen. Auch der deutsche Beitrag ist messbar.
2. Wir haben gar keine andere Chance als zu versuchen, die Klimakatastrophe möglichst zu verhindern oder klein zu halten. Dazu Bedarf es der Anstrengung Aller. Fridays for future hat Millionen rund um den Globus in Bewegung gebracht. Aber auch die Politik muss sich ändern. Deutschland bezieht Steinkohle aus Kolumbien, die im Tagebau gewonnen wird und dabei den Lebensraum der indigenen Bevölkerung verkleinert und ruiniert. Brasilien brennt den Urwald für Rinderweiden ab, besonders nachdem die EU das Freihandelsabkommen mit Südamerika bestätigt hat, welches die Abnahme von Fleisch und Kohle garantiert, ohne dass wir Einfluss auf die Produktionsweise nehmen.

Mit freundlichen Grüßen
Karl Edmund Vogt