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Jürgen Klimke
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Frage von Udo S. •

Frage an Jürgen Klimke von Udo S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Klimke,

zum Verständnis meiner Frage möchte ich folgende Vorbemerkung machen:

Kürzlich wurde in den Medien über den Bau einer Straße durch die Serengeti berichtet. Diese hätte beträchtliche Konsequenzen für die Tierwelt in diesem Naturreservat. Daher möchte Minister Niebel den Bau von Umgehungsstraßen untersuchen lassen.

Dieses Thema wurde von dem Internetportal „Klimaschutz-Netz“ aufgegriffen und dort auf der Facebook-Seite diskutiert. Dabei entstand die Idee statt der Straße eine Eisenbahnverbindung zu bauen, die viel nachhaltiger wäre, da diese auch elektrisch betrieben werden könnte, z.B. irgendwann auch mit Strom aus Solarenergie. (Im sonnenreichen Tansania doch ein gute Möglichkeit der Energiegewinnung.) Meiner Meinung nach könnte eine Eisenbahnverbindung zwischen Arusha und Shinyanga die Transportaufgaben der Straße erfüllen und würde noch dazu das tansanische Eisenbahnnetz komplettieren und revitalisieren, da beide Orte bereits über Bahnverbindungen verfügen. Die Verbindung würde in etwa entlang der geplanten Südumgehung gehen.

Nun meine Fragen: Könnten Sie sich vorstellen einen Beschluss im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung anzuregen, damit die Möglichkeit einer Bahnverbindung, z.B. zwischen Arusha und Shinyanga, auch untersucht wird?

Wenn Sie sich das vorstellen können, würden Sie das dann auch tun?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schuldt,

vielen Dank für ihre Anfrage auf www.abgeordnetenwatch.de. Gerne möchte ich auf diese eingehen.

In der Tat hätte der Bau einer Straße durch das Serengenti-Naturreservat in der vorgesehenen Form irreversible Folgen für das Weltnaturerbe, insbesondere in Hinblick auf die jährliche Wanderung von 1,3 Millionen Tieren. Wie in dem an Sie von Frau Pfeiffer gerichteten Schreiben erwähnt, bestehen jedoch Zweifel, ob die von Ihnen vorgeschlagene Eisenbahnlinie eine mögliche Alternative wäre. Die negativen Auswirkungen auf die Tierwelt wären auch in dieser Variante nicht zu verhindern. Daher kann Ihrer Bitte eines entsprechenden Beschlusses im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung nicht nachgekommen werden.

Vielmehr konzentriert sich die deutsche Entwicklungsarbeit auf Überlegungen, die zu einer Anbindung der nördlich an die Serengeti angrenzenden Distrikte an das bestehende Straßennetz führen sollen, ohne dass es dabei zu einer Querung der Serengeti kommt. Des Weiteren wird sich Deutschland an einer Machbarkeitsstudie zur sogenannten „Südumgehungsstraße“ beteiligen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung will sich gemeinsam mit anderen Gebern im Rahmen eines Geberkonsortiums auf die finanzielle Unterstützung einer solchen Alternativroute konzentrieren. Dieses Angebot ist mit der Forderung an die tansanische Regierung verbunden, nachhaltige Absicherungen dieser Lösungen in Form eines politischen Moratoriums bezüglich des Ausbaus kommerzieller Straßen durch die Serengeti zu garantieren.

Wie von Frau Pfeiffer erläutert, ist daher zunächst abzuwarten, wie die Vertreter der tansanischen Regierung das deutsche Vorschlagspaket aufnehmen.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Klimke