Erika Riemer-Noltenius
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Frage von Carsten H. •

Frage an Erika Riemer-Noltenius von Carsten H. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Dr. Riemer-Noltenius,

obwohl dieses Portal nicht ganz unumstritten zu sein scheint, der Weser Kurier berichtete kürzlich darüber, möchte ich Ihnen gerne eine Frage zur Bremer Bildungspolitik stellen.

Das Land Bremen ist eines der wenigen, wenn nicht sogar das einzige Bundesland, welches Lehrmeister an Berufsschulen beschäftigt. Die Lehrmeister/innen entsprechen der/dem „Lehrerin/Lehrer für Fachpraxis“ anderer Bundesländer.
Aus Kostengründen wurde in den siebziger Jahren offenbar an dem Status des Lehrmeisters festgehalten, wenngleich die Tätigkeit dem eines Lehrers für Angewandte Fachkunde entspricht (vgl.Senatsvorlage 1135, 9. Wahlperiode 27.8.79 und Drucksache 9/825 vom 12.07.78).
Ebenfalls stellte das Bundesarbeitsgericht in einem Grundsatzurteil am 21.03.84 fest (4 AZR 42/82 - 2 Sa 51/81 Bremen), dass ein Lehrmeister als „[...] Lehrer anzusehen ist“.

Leider dürfen Lehrmeister/innen auf Grund ihrer (nur in Bremen) eingeschränkten Status keine Theoriefächer unterrichten. Vor dem Hintergrund, dass Bremen schon heute „Bildungsjuwelen“, wie die Produktionsschule an der Reiherstraße besitzt und mittelfristig mit einer europäisch angeglichenen Berufsausbildung gerechnet werden kann (zunehmende Berufsausbildung in schulischer Form), wird diese Form der Trennung immer hinderlicher. Stichworte sind schon jetzt „Lernfeldunterricht“ und übergreifende Projekte (enge Verzahnung Theorie u. Praxis), Berufsbildung für Jugendliche mit Migrationshintergrund ...

Möchten Sie als (zukünftiges) Mitglied der Bremer Bürgerschaft die Qualität des Berufsschulunterrichts verbessern und könnten Sie sich eine notwendige Erweiterung der Unterrichtsbefugnis der Lehrkräfte für Fachpraxis vorstellen ?
Für Ihre Antwort (ggf. an anderer Stelle) möchte ich mich auch im Namen vieler Eltern berufsschulpflichtiger Jugendlicher bedanken.

Mit freundlichen Grüßen
Carsten Helberg

Antwort von
DIE FRAUEN

Sehr geehrter Herr Helberg,

meine Position zu Ihrer Anfrage ist wie folgt: Ich bin dafür, dass PraktikerInnen an Berufsschulen unterrichten und den LehrerInnen gleichgestellt werden. Ich selbst habe in meinem Studium in Frankreich immer die Einbeziehung von Praktikern als Bereicherung empfunden. Eingeschränkte Unterrichtserlaubnis (keine Theorievermittlung durch LehrmeisterInnen) halte ich für absurd.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Erika Riemer-Noltenius