Wie stehen Sie zu dem Projekt Greentrail? Was machen Sie als Volksverteter für die Umsetzung des Nutzrad Konzept des Kreises Waldeck Frankenberg?

Bei dem Projekt Greentrail in Waldeck-Frankenberg handelt es sich grundsätzlich um eine kommunale Angelegenheit, nicht um eine Angelegenheit des Landes Hessen. Gerne beantworte ich Ihnen Ihre Frage, wie ich zu dem Projekt stehe.

Als Grüner stehe ich dem Projekt Greentrail kritisch-konstruktiv gegenüber. Ich halte es grundsätzlich für gut, dass Menschen in Deutschland Urlaub machen. Und da bietet ein solcher Trail einen weiteren Anreiz in unsere schöne Region zu kommen. Darüber hinaus finde ich es richtig, den Radverkehr im Wald über die Trails zu kanalisieren.

Leider ist es in der Vergangenheit vorgekommen, dass die Anwohner*innen, der Naturschutz und andere zu beteiligende Gruppen zu den Plänen nicht ausreichend gehört wurden. Dies ist jedoch unerlässlich um einen guten Verlauf und eine Akzeptanz in der Bevölkerung vor Ort sicherzustellen. Daher ist eine der Forderungen unseres Grünen Kreisverbandes in Waldeck-Frankenberg, bei dem ich Vorsitzender bin, Anwohner*innen und Interessenverbände, insbesondere Naturschutz und Landnutzer*innen, besser zu beteiligen.

Im Hinblick auf den Naturschutz wäre es von Bedeutung, dass es einen qualitativ hochwertigen und über das Mindestmaß hinausgehenden naturschutzfachlichen Ausgleich gibt. In jedem Fall muss auf Rodungen für Trails im weiteren Verlauf verzichtet werden; der Baumbestand in den betroffenen Gebieten sollte nicht reduziert werden.

Wegweisend ist auch die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr, bestehende Bus- und Bahnverbindungen sollten hier unbedingt in die weiteren Planungen aufgenommen werden. Alle Chancen in diesem Bereich auf das eigene Auto zu verzichten sollten genutzt werden.

Wenn diese Punkte berücksichtigt werden, kann sich ein solcher Trail positiv auf den Tourismus und somit auf Waldeck-Frankenberg als Urlaubsregion auswirken. Als heimischer Abgeordneter werde ich das Projekt weiterhin kritisch-konstruktiv begleiten.

Zunächst einmal ist die Verkehrswende in Hessen für mich ein wichtiges Thema. Mit dem hessischen Nahmobilitätsgesetz stellen wir Rad- und Fußverkehr auf eine Stufe mit dem Autoverkehr. Das bedeutet, dass der Rad- und Fußverkehr auch langfristig stärker in den Fokus rückt, und auch ich werde mich weiterhin für eine zukunftsfähige Mobilität in Hessen, aber insbesondere in unserem Landkreis, stark machen. Auch in Bezug auf den Klimaschutz ist mir die Verkehrswende ein wichtiges Anliegen. Ich bin der Ansicht, dass jede*r die Möglichkeit haben sollte nachhaltig mobil zu sein und dazu bedarf es Verbesserungen beim Radverkehr, beim öffentlichen Verkehr und andere innovative Lösungen. Das gilt insbesondere für den ländlichen Raum und unseren flächenmäßig großen Landkreis. Hier gibt es besondere Herausforderungen aufgrund der oft größeren Entfernungen um im Alltag von A nach B zu kommen.

Mit der AG Nahmobilität werden in Hessen die Kommunen dabei unterstützt, die Mobilitätswende vor Ort umzusetzen. Und durch die kreiseigene Radverkehrsförderung gibt es finanzielle Anreize für die Kommunen ihre Radwege auszubauen.

Das Radverkehrskonzept des Landkreises Waldeck-Frankenberg wurde im vergangenen Sommer im Kreistag beschlossen. Die Umsetzung werde ich als Abgeordneter vor Ort konstruktiv begleiten. Für die Mobilität der Zukunft ist der Radverkehr ein wegweisender Aspekt, der viel stärker in den Fokus rücken muss um die Verkehrswende vor Ort umzusetzen.

Wir haben im Landtag zudem eine Lastenradförderung angeregt und beschlossen, die in ganz Hessen gut angenommen wurde um privat genutzte Lastenräder zu fördern.