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Christian Carstensen
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Frage von Franz S. •

Frage an Christian Carstensen von Franz S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Hallo Herr Carstensen,

was wollen Sie bzw. die SPD dagegen unternehmen, daß immer mehr ältere (55 und aufwärts) Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verlieren? Denke ich vielleicht falsch, wenn ich behaupte, daß gerade jetzt in der Krise einige Arbeitgeber die Situation ausnutzen, obwohl der Betrieb im Kern gesund ist, um später wieder billige (gibt es zur Zeit ja genug) einzustellen? Es kann doch nicht sein, daß man einerseits den Renteneintritt noch nach oben schrauben möchte und andererseits Arbeitnehmer nach 43 Arbeitsjahren (im Alter von 58 Jahren) nach Hause schickt. Weitere Perspektiven: gleich NULL! Sarkastisch könnte man aber doch behaupten, daß es noch Perspektiven gibt und zwar: Arbeitsamt, Hartz IV und Rentenverlust! Das hat doch was, oder?
Gruß
Franz Schönberger

Portrait von Christian Carstensen
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schönberger,

wir Sozialdemokraten sind uns des von Ihnen beschriebenen Problems bewußt.
Deswegen haben wir hierzu auch in unserem Wahlmanifest formuliert: "Auch die
älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer benötigen besondere Förderung. Den
Trend der Verdrängung Älterer aus dem Arbeitsleben wollen wir stoppen. Mit
lebenslangem Lernen, mit Lohnkostenunterstützung der Bundesagentur für
Arbeit und mit der Förderung von bis zu 50 regionalen Beschäftigungspakten
für Ältere. Hierfür stellen wir bis zu 250 Mio. Euro zur Verfügung. Weil der
Arbeitsmarkt für Ältere in weiten Teilen Deutschlands weiterhin so schwierig
ist, haben wir uns entschlossen, die ursprünglich für den 1. Februar 2006
vorgesehene Verkürzung der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld I um zwei Jahre
auf den 1.2.2008 zu verschieben, und die oben genannte Förderungsmaßnahme zu
forcieren." Sowie an anderer Stelle: "Wir wollen, dass Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer nicht schon mit 55 Jahren oder ähnlich früh aus dem
Erwerbsleben auscheiden müssen, sondern länger am Arbeitsprozess teilnehmen
können. Unser Ziel ist, das faktische Renteneintrittsalter an das
gesetzliche Eintrittsalter von 65 Jahren heranzuführen". Daraus wird sicher
auch deutlich, dass wir anders als CDU/CSU keine Anhebung des gesetzlichen
Renteneintrittsalters planen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Christian Carstensen