Frage an Angela Kalnins von Monika S. bezüglich Finanzen
Sehr geehrte Frau Kalninsl,
sowohl die Stärkung der Finanzkompetenz von jungen Menschen als auch die Durchführung einer qualifizierten Schuldner- und Insolvenberatung sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass Verbraucherinnen und Verbraucher (wieder) selbstbewusste Marktteilnehmer werden können. Bisher werden diese Angebote vom Land und den Sparkassen bzw. auch vom Kreis Euskirchen finanziert. Sollten zukünftig auch die Banken an der Finanzierung (z.B. über eine Stiftung) beteiligt werden?
Mit freundlichen Grüßen
Monika Schiffer
Verbraucherzentrale NRW, Beratungsstelle Euskirchen
Sehr geehrte Frau Schiffer,
sowohl die Kreise und Kommunen als auch das Land NRW haben immer geringere Finanzmittel zur Verfügung und auch die Kreissparkassen werden teilweise heftig durch die West-LB-Krise geschüttelt. In den letzten Jahren war die Finanzierung der Verbraucherzentralen trotz ihrer großen Bedeutung für die Bürgerinnen und Bürger immer schwieriger zu gewährleisten. Unter diesen Vorzeichen finde ich es gut, wenn auch andere Banken sich an der Finanzierung der Schuldner-und Insolvenzberatung beteiligen. Ein erstaunlich großer Anteil der Banken steht finanziell nach der Krise dank der von uns Steuerzahlern aufgespannten Rettungsschirme wieder finanziell auf stabilen Füßen. Sie können ohne Probleme wieder ihre Geschäfte abwickeln.
Daher finde ich es unproblematisch, Geld von Banken zur Finanzierung der Verbraucherberatung zu akzeptieren, evtl. sogar einzufordern, wie auch beim diskutierten Bankenrettungsfond. Die Form einer Stiftung zur Verwaltung der Gelder halte ich für gut, es ist wichtig, dass keinerlei Einmischung der Geldgeber ins Beratungsgeschäft erfolgen darf.
Hauptsache ist, dass die Beratung, wie bisher, neutral und objektiv durchgeführt werden kann. Es ist aber mit einer geeigneten Verwaltungsform für diese Gelder öffentlich zu vermitteln, dass weder der Beratungsauftrag noch die Unabhängigkeit der Verbraucherzentralen durch solche Gelder geschmälert werden.
Mit freundlichen Grüßen
Angela Kalnins