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Frage von Wolfgang Z. •

Frage an Andreas Pinkwart von Wolfgang Z. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr.Pinkwart,

über 100.000 Bürger in den rechtsrheinischen Städten Solingen, Düsseldorf und Duisburg sowie im gesamten Kreis Mettmann wollen nicht, dass die von Bayer in dieser Region verlegte CO Giftsgaspipeline in Betrieb geht. Sie haben berechtigte Angst, dass es bei einem Vollbruch der Leitung bis zu 25.000 Tote geben kann (sagt das worst-case Szenario des Planfeststellungsbeschlusses). CO ist geruchlos und schon in 1% Anreicherung in der Luft absolut tödlich. Überall sonst in Deutschland und Europa wird CO da hergestellt, wo es verarbeitet wird und nicht in Pipelines oder in Fahrzeugen über Land transportiert. Warum verteidigt Ihre Partei diese Giftgaspipeline so vehement als für NRW unverzichtbare industriepolitische Großtat? Warum haben Sie persönlich bei der 1.Lesung des Enteignungsgesetzes zur Bayer Pipeline (am 18.1.2006) darauf gedrungen, dass der Gesetzestext noch nicht einmal im Plenum des Landtags verlesen geschweige denn diskutiert werden sollte? (In der 2.Lesung am 15.3.2006 wurde es dann ebenfalls ohne Vorlesen und Aussprache einstimmig durchgewunken).Wollten Sie das Projekt vor der betroffenen Bevölkerung verbergen?

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Zöllner

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Zöllner,

die FDP spricht sich in Nordrhein-Westfalen für industrielle Projekte wie die CO-Pipeline aus, wenn das Vorhaben notwendig und die Sicherheit der Leitung gewährleistet ist. Im konkreten Fall hat sich die FDP klar zum Bau der Pipeline bekannt, um ein deutliches Zeichen für den Chemiestandort NRW zu setzen, der auch in internationaler Konkurrenz wettbewerbsfähig bleiben muss. Eine Zusammenlegung der Anlagen zur Verhinderung des Pipelinebaus wäre mit enormen Mehrkosten verbunden und damit nicht mehr wirtschaftlich.

Auf den Schutz der Bevölkerung haben wir höchsten Wert gelegt: In einem komplexen Genehmigungsverfahren wurde die Sicherheit der Pipeline mit oberster Priorität behandelt, nach unserer Auffassung ist die Leitung daher verantwortbar. Ich bedauere, dass in den anliegenden Städten durch die unzureichende Informationsarbeit von Bayer ein Klima der Angst entstanden ist. Unserer Meinung nach sind die Informationen zu spät und nicht ausreichend gewesen, um den verständlichen Bedenken Rechnung zu tragen.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Pinkwart