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Tino Sorge
CDU
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Frage von Max W. •

Wie ist Ihre Position zu ME/CFS und was werden Sie konkret unternehmen, um die sehr schlechte Versorgungslage zu Myalgischer Enzephalomyelitis (ME/CFS) zu verbessern?

Am 19.01.2023 findet im Bundestag eine für viele Betroffene und Angehörige enorm wichtige Debatte zu der körperlichen und schwerwiegenden Erkrankung ME/CFS statt. ME/CFS (G93.3) ist eine in Deutschland seit Jahrzehnten vergessene Erkrankung, obwohl sie häufig ist und stellt eine humanitäre Katastrophe in Deutschland dar. Dies muss nun dringend und schnell beendet werden. Das Leid durch die Erkrankung und das im Stich lassen durch den Staat der vielen Betroffenen ist enorm! Nach aktuellem internationalen wissenschaftlichen Forschungsstand ist ME/CFS eine schwere, komplexe, häufige, chronische neuroimmunologische Multisystemerkrankung. Wie ist Ihre Position zu ME/CFS und was werden Sie und Ihre Partei konkret unternehmen, um die katastrophale Situation und bisher nicht vorhandener Versorgung, kaum stattfindender Forschung und fehlender Anerkennung in Deutschland deutlich zu verbessern?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr W.,

mit mehreren Anträgen, die in dieser Woche im Bundestag debattiert werden, möchten wir einen maßgeblichen Beitrag zur Verbesserung der derzeitigen Situation leisten. Die großen gesundheitlichen Probleme der vielen kranken Menschen müssen anerkannt und behandelt werden. Deswegen fordern wir unter anderem den Aufbau von Kompetenzzentren sowie eine breit angelegte Aufklärungskampagne.

Die Bundesregierung muss zum besseren Verständnis der Krankheitsbilder von Long COVID, ME/CFS und dem Post-Vac-Syndrom bei der Forschung deutlich mehr tun. Eine langfristig und breit angelegte Forschungsstrategie der Bundesregierung gegen Long COVID ist überfällig.

Die Bundesregierung muss die Netzwerkbildung in Wissenschaft und Forschung fördern, die Grundlagenforschung erheblich ausbauen und dabei insbesondere klinische Studien und Therapiestudien ermöglichen. Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung müssen dabei schnellstmöglich bei den Betroffen ankommen. Aspekte der Forschung zum Post-Vac-Syndrom und zu ME/CFS sind in diesem Rahmen mit einzubeziehen, um vorhandene Synergieeffekte bestmöglich nutzen zu können.  Die Patientinnen und Patienten leiden nicht nur unter ihrer Erkrankung, sondern ebenfalls unter der wenigen Anerkennung ihrer Leiden. Außer Ankündigungen hat die Bundesregierung bisher nichts unternommen, um diese Situation zu ändern. Dabei wird die Situation für viele Betroffene von Tag zu Tag schwieriger.

Auch zukünftig werden wir uns als CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Belange der Betroffenen sowie deren Angehörige einsetzen und die Bundesregierung mit allen parlamentarischen Mitteln auffordern, schnelle Abhilfe zu ermöglichen. Selbstverständlich wären wir auch bereit, die Koalition bei ernst gemeinten Vorhaben diesbezüglich zu unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen

Tino Sorge MdB 

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