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Thorsten Frei
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Frage von Marc W. •

Legale Drogen und Signale an die Jugend?

Sehr geehrter Herr Frei,

als Argument gegen die Legalisierung führen Sie und die CDU/CSU oft an, sie sende ein falsches Signal an die Jugend. Nun sind im Netz zahlreiche Bilder insbesondere von Mitgliedern Ihrer Schwesterpartei CSU zu finden, wie sie stolz dicke Bierkrüge in die Kamera halten, u. A. vom bayerischen MP Söder.

Zugleich zeigt sich Ihre Partei bei den bereits legalen Drogen auffällig liberal. So lehnen sie etwa die Heraufsetzung des Verkaufsalters von 16 auf 18 bei Alkohol ab und sprechen sich für „begleitetes Trinken“ aus. Zugleich sprach sich Ihre Partei gegen ein Rauchverbot im Auto zum Schutz von Kindern aus. Ebenso lehnen sie mehrheitlich Rauchverbote in Gaststätten ab.

Welches Signal senden die im Netz verfügbaren Bilder, aber auch Ihre Forderungen bzgl. legaler Drogen Ihrer Meinung nach an Jugendliche aus?

Mit freundlichen Grüßen

M. W.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr W.,

unabhängig von der Tatsache, dass es in Deutschland im Grundsatz ein Rauchverbot in der Gastronomie gibt, an dem niemand in der Union rütteln will, vergleichen Sie Äpfel mit Birnen. Rauchen und maßvoller Alkoholkonsum sind seit Jahrhunderten in unserer Kultur verankert. Dort, wo ein möglicher Konsum schädlich sein konnte, wurde der Rechtsrahmen bisweilen sehr stark gestrafft und die Konsummöglichkeiten wurden entsprechend eingeschränkt. Das ist auch in meinen Augen richtig so.

Fakt ist aber auch, dass der maßvolle Konsum insbesondere von Alkohol in keiner Weise so nachhaltig auf die psychische Entwicklung junger Erwachsener (bis 25 Jahren) wirkt wie beispielsweise Cannabis. Zumal Cannabis oft auch der Einstieg in harte Drogen ist. Vor diesem Hintergrund der zunehmenden Restriktion bei Alkohol und Tabak wäre es in unseren Augen jedoch das völlig falsche Signal, bei Cannabis oder anderen Drogen den umgekehrten Weg zu gehen und ihnen den Stempel „harmlos“ aufzudrücken. Cannabis hat deutlich weiter reichende Wirkungen als das von Ihnen angesprochene Bier.

Dass der Weg bei Alkohol und Tabak richtig und ausgewogen ist, belegen die Entwicklungen in den letzten Jahren. Ich habe die Befürchtungen, dass die von der Ampel-Koalition eingeleitete Cannabis-Legalisierung umgekehrte Effekte mit sich bringen wird.                     

Mit freundlichen Grüßen

Thorsten Frei

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