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Thomas Marwein
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Frage von Frank L. •

Frage an Thomas Marwein von Frank L. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Marwein, in Vorbereitung auf meine Wahlentscheidung für die Landtagswahl im März möchte ich Sie hiermit bitte um eine Stellungnahme zur forcierten Öffnung der Schulen und KiTas unabhängig von der Inzidenz und den Empfehlungen des RKI und andere Experten bitten. Wie in vielen aktuellen Fachpublikationen veröffentlicht wird scheinen Schulen und KiTas entgegen der bisherigen Annahmen zumindest gleichwertig zu anderen Bereichen am Infektionsgeschehen beteiligt zu sein. Wäre es hier nicht besser auf guten Fernunterricht mit entsprechender Ausstattung zu setzen und dort Notbetreuung stattfinden muss auf tägliche Tests ( Gurgeltest wie in Österreich) zu setzen statt Kinder und Personal einem erheblichen Gesundheitsrisiko auch für deren Angehörigen auszusetzen. Gerne können Sie diese Frage auch an IhrenParteivorsitzenden weiterleiten. Von ihm habe ich bisher auf keine meiner Anfragen eine Antwort bekommen.
Besten Dank für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Löschmann

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr L.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. In Anbetracht der aktuellen Infektionslage halte ich Schulschließungen für dringend geboten. Ich bin Ihrer Meinung, dass es dafür verlässliche Konzepte für den Fernunterricht, aber auch für Hybrid- und Präsenzunterricht geben muss, die Schulen bei der Umsetzung individueller Lösungen unterstützen. Hierfür hätte das Kultusministerium schon vergangenes Jahr Sorge tragen müssen. Klar ist auch, dass es Softwarepannen mit elektronischen Lernplattformen nicht geben darf. Ansonsten wird der Fernunterricht zum Geduldsspiel für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrende.

Ich bin jedoch entschieden gegen eine komplette Umstellung auf Fernunterricht: Sobald es das Infektionsgeschehen erlaubt, muss Präsenz in den Schulen ermöglicht werden. Unterricht leistet mehr, als Wissen zu vermitteln. Er unterstützt Kinder und Jugendliche in ihrer sozialen Entwicklung. Dies funktioniert jedoch nur im persönlichen gegenseitigen Umgang. Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft sind schon jetzt Leidtragende der Pandemie. Ihre Bildung und Entwicklung sollten nur solange beeinträchtigt werden, wie es mit Blick auf unser Gesundheitssystem nötig ist.

Vor diesem Hintergrund ist die Entscheidung der Landesregierung richtig, nach 18. Januar eine Öffnung von Kitas und Grundschulen in Aussicht zu stellen, sofern es die pandemische Lage zulässt. Natürlich muss dabei der Gesundheitsschutz gewährleistet sein, auch der Lehrerinnen und Lehrer. Die Fraktion Grüne hat sich in den vergangenen Monaten dafür eingesetzt, dass Lehrkräfte an den Grundschulen FFP2 Masken zur Verfügung gestellt und Luftfilter für die Nutzung von zusätzlichen Räumen gefördert werden.

Freundliche Grüße

Thomas Marwein MdL

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