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Thomas Jarzombek
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Frage von Andreas B. •

Frage an Thomas Jarzombek von Andreas B. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Abgeordneter Jarzombek,

mit Interesse habe ich Ihre zu Protokoll gegebene Rede zu TOP 23 der Sitzung des Deutschen Bundestages am 26.10.2012 zur Situation contergangeschädigter Menschen gelesen. Sie haben daran erinnert, welche Verbesserungen durch das Erste und Zweite Conterganstiftungsgesetz für die Betroffenen erreicht werden konnten. Gleichwohl muss ich mich als contergangeschädigter Mensch fragen, warum die Zwischenergebnisse der Conterganstudie trotzdem derart dramatisch ausgefallen sind. Ich kann Ihnen die Antwort darauf geben: die oben genannten "Verbesserungen" für die Betroffenen waren nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Diese "Verbesserungen" haben unsere Situation nicht wirklich verbessert. Es ist Ihnen zu Gute zu halten, dass Sie dies erkannt haben, wenn Sie betonen, dass das Ausmaß der Spät- und Folgeschäden zum Handeln dränge. Jedoch vermisse ich bei Ihnen konkrete Vorschläge für weitere Verbesserungen für uns Geschädigte. Wenn Sie die Forderungen im Antrag der Fraktion Die Linke als nicht zielführend beurteilen, so frage ich Sie, was Sie persönlich als zielführend erachten? Sich konkret lediglich auf Defizite bei den bestehenden Verordnungsmöglichkeiten von Heil- und Hilfsmitteln zu beschränken und Ergänzungen im Gesundheitsbereich zu fordern, darüber hinaus aber nur "weitere Schritte zur Verbesserung der Lebenssituation der Geschädigten" anzukündigen ist einfach zu wenig. Ich hätte mir von Ihnen mehr Mut gewünscht wie es Ihr Kollege Markus Kurth von den Grünen getan hat. Dieser hat dem Antrag der Linken nicht zugestimmt, jedoch sehr wohl konkrete Aussagen gemacht, wie den Contergangeschädigten kurzfristig geholfen werden kann. Das fehlt mir bei Ihnen, was mich zu dem Schluss kommen lässt, dass weiterhin - wie seit 50 Jahren - der politische Wille fehlt, unser Leid zu lindern. Es liegt wohl daran, dass unsere Forderungen einfach Geld kosten. Geld, das die Politik nicht bereit ist auszugeben.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Brand

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Sehr geehrter Herr Brand,

ich danke Ihnen für Ihre Anmerkungen zu meiner Rede im Deutschen Bundestag am 26.10.2012.

Es ist richtig, wenn Sie schreiben, dass jegliche Maßnahmen, die zur Verbesserung der aktuellen Lebenssituation führen könnten, mit Zusatzausgaben aus dem Bundeshaushalt verbunden sind. Die Ergebnisse der Heidelberger Studie haben uns aufgezeigt, wo genau die Hilfen ansetzen müssen.

Deshalb bitte ich um Verständnis, dass wir auf Grundlage dieser Daten erst einmal den Umfang der finanziellen Aufwendungen errechnen. Erst dann können wir seriöse Aussagen treffen. Wir sind uns unserer Verantwortung den Contergangeschädigten gegenüber sehr bewusst.

Ich halte es nicht für seriös, so wie es die Fraktion Die Linke in ihrem Antrag getan hat, Forderungen aufzustellen, die nicht realisierbar sind und deshalb falsche Hoffnungen bei den Betroffenen wecken. Für eine solche Politik stehen wir nicht.

Die Kolleginnen, die an dem 1. und 2. Conterganstiftungsgesetz maßgeblich beteiligt waren, haben bereits vor vier Jahren gewusst und gesagt, dass dies nur ein Anfang sein konnte. Das hat die Studie bestätigt und die Politik muss handeln. Das ist unstrittig.

Ich danke Ihnen für Ihre Anmerkungen.

Mit den besten Grüßen
Thomas Jarzombek

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