Frage an Stanislaw Tillich von Jens M. bezüglich Innere Sicherheit
Wehrter Herr Tillich,
wie ist das mit den Vorwürfen , dass sie falsche Angaben zu Ihrer DDR- Vergangenheit gemacht haben. Einem normalen Beamten hätte dies seinen Status und Stelle gekostet. In der CDU Thüringen regt man sich auch über Linkspolitiker auf, diese seien parlamentsunwürdig, weil sie Stasi- IM waren - aber verschweigt das z.b. ein CDU- Minister in der DDR Grenzoffizier war. Muß man nur in der richtigen Partei sein, damit so etwas durchgeht?
Sehr geehrter Herr Müller,
vielen Dank für Ihre Frage auf abgeordnetenwatch. Die Frage nach meinem Leben in der DDR wurde mir in den vergangenen Wochen immer wieder gestellt. Ich stehe zu meinem Leben und gebe Ihnen auch gern Auskunft darüber. Vor Monaten habe ich die über mich angelegte Akte der Staatssicherheit veröffentlicht. Mir ist wichtig, dass jeder Sachse sich selbst ein Bild machen kann. Darum habe ich auch einen langen Text über meinen Lebensweg veröffentlicht.
Sie beziehen sich auf einen Fragebogen, den jeder Minister in Sachsen ausfüllen muss, bevor er ins Amt kommt. Ziel dieses Vorgehens ist es, Auskunft über eine offizielle oder inoffizielle Zusammenarbeit mit der Staatssicherheit zu bekommen. Ich habe diesen Fragebogen richtig ausgefüllt. Das hat nicht zuletzt der frühere Chef der Staatskanzlei Arnold Vaatz bestätigt. Arnold Vaatz, ein Bürgerrechtler und Opfer der DDR, hatte den Fragebogen Anfang der 90iger Jahre eingeführt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Stanislaw Tillich