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Silke Gebel
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Frage von Jenny W. •

Frage an Silke Gebel von Jenny W. bezüglich Umwelt

Hallo Frau Gebel,

ich habe gelesen, dass Deutsche mehr Müll produzieren, als der Rest Europas. Was kann ich zu Hause ganz konkret machen, um Müll zu reduzieren? Was kann Berlin tun? Würde mehr Mülltrennung und damit Recycling helfen?

Außerdem möchte ich weniger Plastiktüten nutzen, weil ich die Bilder von Meeren aus Tüten erschreckend finde. Haben Sie einen Tip für den Umgang mit Plastik-Mülltüten? Kennen Sie dazu Alternativen?

Vielen Dank für Ihre Antwort,

Jenny Weinandt

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Sehr geehrte Frau Weinandt,

vielen Dank für Ihre Fragen, die ich gerne beantworte.

Sie haben völlig recht, in Deutschland produziert jede(r) BürgerIn durchschnittlich pro Jahr 611kg Müll, damit liegen wir weit über dem europäischen Durchschnitt von 492kg.

Die Möglichkeiten diese Menge zu reduzieren sind vielfältig: Mehrwegverpackungen bei Getränken, reparieren anstatt wegschmeißen, Stofftaschen statt Plastiktüten beim Einkauf. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie auch gerne auf die Aktion „Berlin tüt was“ ( http://berlintuetwas.de/ ) aufmerksam machen: in den nächsten Wochen können Sie bei vielen Sammelstellen zehn Plastiktüten gegen eine Mehrwegtasche umtauschen. Ich beteilige mich an dieser Aktion, in meinem Büro (Hessische Str. 10, 10115 Berlin) liegen Mehrwegtaschen zum Umtausch bereit.

Neben der Müllvermeidung ist es auch wichtig, dass Müll möglichst hochwertig recycelt wird. Die wichtigste Personen bei diesem Unterfangen sind die BürgerInnen - nur wenn Müll gut getrennt wird, besteht die Möglichkeit ihn hochwertig zu recyceln. Sie sind also die erste und wichtigste Dienstleisterin in der Recyclingindustrie.

Leider landet noch immer zu viel Müll in der grauen Restmülltonne und wird verbrannt. Wenn man sich mal genau überlegt, wofür es keine separate Tonne gibt, so gehört eigentlich nur Babywindeln, sonstige Hygineartikel und Zigarettenkippen in die graue Tonne. Oft kann man durch verbessertes Trennen die Abfälle in der grauen Tonne so reduzieren, dass man beispielsweise keine 120L Tonne mehr braucht, sondern nur noch eine 60L Tonne. Da sparen Sie auch gleich einiges an den Nebenkosten. Einfach Plastik und andere Verpackungen in die gelbe Tonne, Bioabfälle in die braune Tonne und Papier in die blaue Tonne.

Mit freundlichen Grüßen
Silke Gebel

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